Kapitel 3.1 - Willkommen zu Hause

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Lichtis Quatschecke:

Awwww - eigentlich wollte ich keine Bilder mehr zu Anfang stellen. Aber meine Betaleserin hat mir das heute geschickt und ich musste so lachen! Es ist wundervoll und ich wollte das unbedingt mit jedem interessierten Leser teilen! :D

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17. Jir'Lore, 2145 n.n.O.

Nachdem wir Els' Schwarm verlassen hatten, gingen die folgenden Tage in einen immer gleichen Trott über: Wir schwammen, machten Pause, Zac jagte, wir aßen, schliefen und schwammen weiter. Ab und zu trafen wir auch Flussmenschen anderer Schwärme, doch Zac hatte nach dem letzten „Zwischenfall" entschieden, dass wir wohl besser für uns blieben. Das war mir nur recht, denn die Art, wie die Flussfrau mich behandelt hatte, jagte mir noch immer Angst ein. Aber immerhin hatten wir die Sachen behalten dürfen, die Zac mit einer Art Schuldstein bezahlt hatte. Als ich ihn nach diesem Stein fragte, hatte er nur mit einem mentalen Achselzucken und dem Wort >>Wassermagie<< geantwortet. Nun denn – sollte er seine Geheimnisse doch für sich behalten. Es war mir egal.

Viel wichtiger war, dass der Stoff meiner neuen Kleidung wirklich zum Schwimmen gemacht war. Seitdem ich meine alten Sachen gegen die schlichte enganliegende, dunkle Hose und das Oberteil der Flussmenschen getauscht hatte, ging das Schwimmen wesentlich besser. Es machte fast schon Spaß.

Meine Motivation wurde jedoch vollends zerstört, als Zac mir eines Abends beim Essen mitteilte, dass wir am nächsten Tag seinen Schwarm erreichen würden. Langsam ließ ich die Forelle, an der ich gerade knabberte, wieder sinken.

Zac war mindestens genauso aufgeregt darüber, wie ich entsetzt. Für ihn galt ich offiziell als seine „Flussbraut". Wenn wir am Ziel waren, würde er mich dann heiraten wollen? Und was würde er tun, wenn ich mich weigerte? Konnte ich mich überhaupt weigern? Und was dann? Wollte er... mich zwingen... mit ihm zu...

Ich hatte keinen Hunger mehr und überließ Zac meinen Fisch.

Zwar hatte er bisher nicht die geringste Andeutung in diese Richtung gemacht, aber vielleicht war das auch nur irgendwelchen verdrehten Traditionen zu verdanken. Vielleicht war ich für ihn auch nichts weiter als ein Ding, das ihm gehörte, eine Sklavin. Langsam wurde mir wieder schlecht. Bisher hatte ich alle Gedanken zu diesem Thema so weit wie möglich von mir weggeschoben und auch jetzt konnte ich mich nicht dazu durchringen, dieses Thema bei Zac anzuschneiden, um es mit ihm zu diskutieren.

Ich hatte einfach zu viel Angst vor seinen Antworten.

Doch die Tatsache, dass wir morgen am Ziel seiner Reise wären, machte es mir unmöglich, nicht darüber zu grübeln. Nur leider glaubte ich nicht, dass meine wachsende Panik irgendetwas daran ändern würde. In dieser Nacht lag ich noch lange wach. Würde ich jemals wieder nach Hause kommen? Vielleicht. Ich musste nur herausfinden, wie ich diese Wasseratmung los wurde und dann–

Ich stockte, überrascht von meinen eigenen, fast schon wahnhaften Hoffnungen. Aber vielleicht war es tatsächlich möglich, wenn mich meine eigenen Gedanken nicht verrieten. Entschlossen schob ich also jede Überlegung dazu bei Seite. Ich würde später darüber nachdenken. Gründlich. Wenn ich mehr wusste.

Der nächste Tag kam trotz meiner Schlaflosigkeit schneller als mir lieb war. Entsprechend müde schleppte ich mich mit langsamen Schwimmbewegungen vorwärts. Hinzu kam, dass ich es wirklich nicht besonders eilig hatte, das Ziel zu erreichen. Zac hingegen wurde mit jedem zurückgelegtem Meter unruhiger. Immer wieder zuckte sein Kopf hierhin und dorthin, als wollte er die ganze Umgebung im Auge behalten. Manchmal schien er sich nicht halten zu können und schwamm ein paar Meter vor und dann wieder zurück zu mir. Wie ein Kind, das darauf drängt, dass andere schneller sein sollten. Genervt knirschte ich mit den Zähnen und schwamm absichtlich langsamer über die sich gemächlich vor und zurück wiegenden Seegrasfelder unter mir.

Des Wassermanns Weib II - berührtWhere stories live. Discover now