-16-

158 11 0
                                    

~16~

Mason schaut mich immer noch geschockt an. „Ich wusste ja, dass es schlimm aussehen wird, aber das es so gruselig ist, hätte ich nicht gedacht." Selbst beim ersten war er schon leicht geschockt, doch beim Mädchen wurde es noch schlimmer, da sie versucht hatte sich zu wehren. Es hatte nicht geklappt, offensichtlich. „Hättest nicht zusehen müssen, Mason." Ich schmunzle und ziehe eine Augenbraue hoch. „Ja, aber... aber..." Mason hält kurz inne. „Aber du hättest mich auch verletzen können und dann muss ich eben auf dich aufpassen." „Aha."

Mit verschränkten Armen schaue ich ihn an. „Du wolltest doch einfach nur ‚CoOl' rüberkommen. Stimmt's?" Er öffnet den Mund, nur um ihn wieder zu schließen. Wusste ich's... Ist doch typisch Junge. Will immer der Stärkste sein, in allem. Kein Wunder das es von den Menschen nur 8% Frauen gibt. Männer sollen ja besonderer sein und Frauen sind doch nur Dreckarbeit. Ich verstehe nicht warum der König eigentlich sich ein weibliches Haustier ausgesucht hat. Jemand tippt mir auf die Schulter und ich zucke zusammen. Masons Gesicht ist nun ziemlich nahe an meinem. „Habe ich etwas in meinem Gesicht?" „Ja, Nein, Jain..." „Was denn jetzt?" „Ich dachte nur... ach vergiss es." „Vergiss was? Ich will es wissen! Du machst mich echt nervös." „Nein, nein ist schon ok. Habe mich nur vertan." „Vertan mit was?" „Nichts nichts." „Ach komm schon. Ich will es wissen!!" „Ne, ne. Ist nichts wichtiges." „MASON! Wenn es nichts wichtiges ist, dann kannst du es mir auch sagen!" „Ok ok. Du hast ja gewonnen. Ich dachte nur das ich etwas schwarzes in deinen Augen gesehen hätte." Apropos Augen wie sehen meine eigentlich aus? Ich meine... die können sich ja noch ändern oder? „Was für eine Augenfarbe habe ich eigentlich?" „Ähm, das ist...." Der junge Magier schaut durch mich durch, so als ob ich garnicht da wäre. Sein Zeigefinger tippt in einem Viertel Takt an sein Kinn. „Ach ich gebe dir einfach einen Spiegel!" Meine Augen leuchten und Aufregung, sowie Freude sammelt sich in meinem Bauch. Ich habe zuletzt vor einer langen Zeit, 5 Jahre, in einen Spiegel geschaut. Wie ich wohl aussehe. Mason klatscht in die Hände und eine Wand dreht sich geteilt nach innen um.

Ein Mädchen mit welligen goldenen Haaren und roten Strähnen schaut mir entgegen. Sie ist dünn, aber hat relativ viele Muskeln, die am goldenen langarm-Shirt sichtbar sind. Ein enganliegender goldener Rock, der über einer schwarzen Leggins ist, betont ihre runde Hüfte. Die nackten Füße von ihr graben sich in den dunkelroten Teppich. Kleine Sommersprossen sammeln sich auf ihrer Stupsnase. Volle und dunkle Wimpern zieren ihre prachtvollen goldenen Augen mit den schwarz, silbernen und weißen Striemen. Weiße Zähne von ihr blitzen mir entgegen und bringen mich zurück zur Realität. „Wer ist das Mädchen neben dir? Wo ist mein Spiegelbild?" Mason kichert und das Mädchen hört nicht auf all meine Bewegungen nachzumachen. „Warte... Bin das... Ich?" „Ja du kleines Dummerchen." „Hey! Ich bin um einiges Schlauer und Intelligenter als du!" Mason zieht eine beleidigte Schnute. „Aber warum habe ich eigentlich solche Augen und Haare?" „Ich weiß es selbst nicht... Sie wurden so, nachdem du von deinem Koma aufgewacht bist. Ich hatte gedacht, dass jemand sie gefärbt hatte, aber nachdem ich versucht hatte ,die Farbe' raus zu bekommen, hatte ich schnell gemerkt, dass es keine Farbe ist." „Hattest du es jemanden erzählt!?" „Nein. Du bist ja noch so jung, soweit ich es von deinem Aussehen sagen kann, deswegen habe ich es bis jetzt niemanden erzählt." „Und meine Augen? Die waren, solange ich mich erinnern kann nicht so." „Weißt du noch, als ich dich das erste mal teleportiert hatte?" „Ja." „Ich hatte die Chance ausgenutzt um deine veränderten Augen von davor zu ändern." „Äh, Danke." Mason lacht kurz. „Gern geschehen, my animal." Mason verbeugt sich und zwinkert mich in der Verbeugung an. Ich lache kurz. Plötzlich höre ich ein Geräusch, das sich wie Herzklopfen an hört. Dann realisiere ich es. JEMAND HAT UNS ZUGEHÖRT!

Ohne nachzudenken verwende ich diese Kraft in mir und lasse einen teilverwandelten Fuchs aus einem Schrank fliegen. Unsanft lasse ich ihn vor meine Füße fallen. Wütend stehe ich jetzt auf seiner Rute. Er stöhnt vor Schmerz. „Wer bist du und warum hast du uns belauscht?" „A-Als ob ich es sagen würde, Haustier!" Knurrt er unter schmerzen. Ich trete einmal kräftig auf seine Rute und er jault laut. „Ich bin ein Spion vom König!" „Und warum hast du mich und den Arzt belauscht?" „Er hat mir befohlen euch auszuspionieren!" „Hör mal zu du Spion. Du wirst dem König nichts andeuten oder erzählen, von dem was hier passiert ist. Oder ich schneide dir deine Rute und Ohren höchstpersönlich ab." Zur Provokation verlagere ich noch mehr Gewicht auf meinen Fuß. Ich kann ihm eine Blockade mit einem Wächter geben. Ok mach das. Meine Hand wird golden und ein kleiner silberner Schmetterling wächst aus meine Fingern. Das kleine schöne Geschöpf, dass ich erschaffen habe, fliegt schmerzvoll in den Nacken von dem Fuchs. Ein kleinerer schwarzer Schmetterling fliegt aus seinem Nacken und ich fange ihn mit meiner goldenen rechten Hand ein. Gnadenlos drücke ich zu und lasse den Schmetterling in meiner Hand verschwinden. Die ganzen Daten vom Tier fließen in mich. Eine erschreckende Erinnerung taucht auf. Der Fuchs hält einen kleine Füchsin, die ihm schon ziemlich ähnelt. Wie ein Blitz trifft mich die Erkenntnis. Das ist seine Schwester. Schmerzerfüllt liegt der Fuchs vor mir. Ich habe mich genauso wie die Magier und anderen Wesen verhalten. Tränen steigen in mir auf und kullern meine Wangen runter. „Es tut mir leid!! Ich wollte das nicht! Ich hatte nur Angst." Heulend gehe ich auf die Knie neben den Fuchs. Ich berühre ihn mit meiner linken Hand und lasse Energie von mir, in ihn fließen. Der Fuchs schaut mir sowohl dankend als auch ängstlich in die Augen. „D-Danke. Ich habe jetzt keine Schmerzen mehr." „Es tut mir Leid!" Ich nehme den Fuchs, der jetzt wider ein ganzes Tier ist und nicht Mensch, auf dem Arm. In einer unbekannten Sprache spricht mein zweites ich durch mich durch und der Fuchs schläft ein. Wie kann ich sein Vertrauen gewinnen? Er hat eine Schwester. Der König hat sie gefangen. Meinst du, wenn wir sie retten, dass er uns vertrauen wird? Er liebt ja seine Schwester, dass müsste dann hinkommen. Wir müssten, dann aber den Plan ändern... Ich weiß, aber wir schulden ihm das. Das beweist auch, dass ich nicht so bin, wie die anderen. Mein Blick geht zu Mason. „Bringst du mir in 3 Tagen wieder einen Gefangen?" „Ja. Ich habe jemanden schon im Auge. Es wird dich freuen ihn zu sehen!"

~~~~~~~~
🄻🄸🄽🄸

Skylinder  Haustier des Königs  Where stories live. Discover now