7. abhauen

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~ Silence hurts more than truth

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~ Silence
hurts more
than truth. ~

Sein Lächeln erlosch in dem Moment, in dem jemand auf der anderen Seite des Telefons anfing zu sprechen. Ich kann nicht wirklich was verstehen, nur ein leises gemurmel.

»Was willst du?« fragt Jason kühl und überrascht mich damit vollkommen. In der letzten halben Stunde hat er unfassbar glücklich ausgesehen, jetzt ist seine Haltung verkrampft, seine Lippen zu einem geraden Strich verzogen und in seinem Gesicht steht nichts als reinste kälte. Für einen kurzen Moment ist es wieder vollkommen still. Dann erhebt er sich so schnell und plötzlich, dass ich ein wenig zusammenzucke. Jason sieht mich mit einem entschuldigen Blick an und deutet mit seiner Hand, dass er kurz in eine andere Ecke geht. Ich zwinge mir ein Lächeln auf und nicke.

Da ich jetzt nicht mehr weiß, was ich machen soll, hole ich mein Handy raus. Die Werbung hat gerade angefangen, aber Jason hat immer noch die Karten und ich weiß nicht auf welchem Platz wir sitzen. Als ich mein Handy anmache, erkenne ich, dass Adrien mir eine Nachricht geschickt hat und gehe sofort drauf.

Adrien:

Und? Wie läuft
es?

Ich schaue mir die Nachricht mehrmals an und blicke einmal zu Jason. Er fuchtelt wild mit seinen Händen und scheint kurz davor zu sein, etwas kaputt zu machen. Da ich ihn aber nicht bedrängen will und es mich auch nichts angeht, wer da überhaupt dran ist, schaue ich wieder auf mein Handy.

Adrien

Ganz oke, denke ich.

Was ist los?

Augenblicklich muss ich ein wenig lächeln. Adrien kennt mich besser als jeder andere.

Adrien

Eigentlich nichts.
Wir verstehen uns
total gut, haben nie
peinliches schweigen und
er ist auch nicht
so überheblich
wie du dachtest.

Aber..?

Außerdem habe
ich gar nicht gesagt,
dass er überheblich ist.
Er hat nur einen
gewissen Ruf an unserer
Schule, da solltest du
aufpassen.

Okay also erstens:
Das sind alles nur
komische Gerüchte,
auf die vertraue ich nicht.
Er ist nett und süß, das
reicht mir.
Zweitens: Keine Ahnung,
wir haben uns voll
normal unterhalten und
dann hat er einen komischen
Anruf erhalten. Keine Ahnung
wer das ist oder worum
es geht, aber er sieht aus,
als würde er gleich
jemanden ins Gesicht schlagen.

Uhh kannst du das
aufnehmen?

Ich verdrehe meine Augen und blicke wieder zu Jason, der jetzt plötzlich ganz still an der Wand lehnt und in dem Moment so müde und schwach aussieht, dass ich ihn einfach nur umarmen will.

Adrien

Manchmal habe ich keine
Ahnung, warum wir Freunde
sind. NEIN! Das mache
ich nicht.

du liebst mich doch :*

Halt einfach deinen Mund.

Wenn noch etwas ist,
melde dich einfach bei
mir. Hab dich lieb <3

Ich dich auch du Nuss <3

Mit einem Lächeln im Gesicht gehe ich aus unseren Chat und sehe, dass mir noch eine andere Nummer geschrieben hat. Sie ist unbekannt. Mit einem flauen Gefühl im Magen, gehe ich auf den Chat.

Unbekannt

Du bekommst, was
du verdienst.

Mit bleibt die Luft weg und für einen Moment hört die Welt auf sich zu drehen. Ich habe eine Vermutung, aber ich will nicht das sie richtig ist. Ich zögere kurz und will schon Adrien anrufen, als Jason wieder vor mir steht und mich entschuldigend anschaut.

»Hey, alles okay?« frage ich vorsichtig und stehe auch auf, um mit ihm auf Augenhöhe zu sein. Jason atmet einmal tief durch und ich hebe meine Augenbrauen. »Es tut mir so unfassbar leid Amilia. Aber.. ich muss jetzt gehen.« murmelt er betroffen und ist schon dabei seine Sachen einzupacken. Ich stehe wie angewurzelt da und realisiere im ersten Moment nicht, was er gesagt hat. »Was?« frage ich. »Wirklich, es tut mir so unfassbar leid, aber ich muss jetzt los. Könnte dich jemand abholen? Ich muss dringend los. Ich verspreche dir, ich mache es wieder gut, aber ich muss jetzt wirklich los.«

Und mit diesen Worten dreht er sich um und verschwindet im vorderen Teil des Kinos. Ich hatte gar keine Zeit, um darüber nachzudenken. Er ist einfach gegangen. Mit geschmischten Gefühlen, die ich selber nicht ganz verstehe, hole ich ein weiteres Mal mein Handy heraus und Tippe auf den Kontakt von Adrien.

»Hey?« höre ich die Stimme meines Besten Freundes nach ein paar Sekunden verwundert frage. Irgendwie kann ich das stechen in meinem Herzen nicht zurückhalten und somit muss ich erstmal tief durchatmen, bevor ich ihm antworten kann. »Er ist gegangen.« sage ich, anstatt einer Begrüßung. In der anderen Leitung raschelt es, als ob er von seinem Bett aufgestanden ist. »Was?« fragt er nochmal.

Als ich kurz angebunden erkläre, was gerade passiert ist, atmet Adrien laut aus. »Dieses Arschloch. Ich schwöre wenn ich de-«
»Adrien beruhig dich mal« unterbreche ich ihn »Wer weiß, wer das war? Vielleicht ist irgendwas mit seiner Familie oder so passiert. Du kannst ihn jetzt nicht verurteilen, wenn du nicht weiß, was passiert ist.« Mein bester Freund seufzt und überlegt anscheinend einen Moment. »Hat er dir wenigstens die Karten gegeben?« ich muss nicht lange nachdenken und schaue wieder zu der stelle, wo Jason rausgerannt ist. »Nop«

»Okay, ich bin in 10 Minuten da. Lass mir noch was zu essen da.« ich stecke mir extra eine Hand voll Popcorn in den Mund und sage dann mit einem übertriebenen Schmatzen: »Ich versuche es, aber an deiner Stelle würde ich mich beeilen.« Ich höre es auf der anderen Leitung wieder Rascheln. »Du bist ein Biest, weißt du das?« fragt Adrien irgendwann, worüber ich nur lachen kann. »Ich hab dich auch lieb« und damit lege ich auf und stecke mein Handy wieder weg.

***

Als ich in Adriens Auto einsteige, ist nicht mehr viel von dem Popcorn und den Nachos übrig. Man könnte sagen, ich bin ein ziemlicher Stress Esser. Als Adrien die restlichen Sachen aufgegessen hat, startet er sein Auto und sieht zu mir rüber.
»Okay. Was machen wir jetzt?« fragt er seufzten. Ich zucke mit den Schulter und schaue aus dem Fenster raus. »Also ich währe für einen Film oder sowas.«

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