Teil 6

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Als er das Zimmer wieder betrat, kam Tasha gerade aus dem Bad. Sie war komplett fertig für die Gala. Ein wunderschönes nachtblaues Kleid mit dünnen Trägern, bodenlang, aber ihrer Figur schmeichelnd. Sie war geschminkt und roch unglaublich gut, die Haare hochgesteckt.. Steve stand staunend da. "Was hast du da?", fragte sie und zeigte auf eine kleine Schachtel. "Gleich." Er duschte schnell und zog sich an. Er nestelte an seinem Kragen herum, plötzlich war sie da, mit geschickten Fingern schlang sie ihm eine Krawatte um den Hals, die sie gleiche Farbe wie ihr Kleid hatte. Sorgfältig band sie sie und schob den Knoten hoch. Sie sahen sich in die Augen "So.", schloss sie. Steve war betört, fing sich aber. Er ging zum Tisch und öffnete die Schachtel. Er nahm eine weiße Blüte heraus und stecke sie Tasha ins Haar. "Oh Steve. Danke." Er lächelte nur. Sie hakte sich bei ihm ein und sie gingen los. Die Gala war tatsächlich recht nobel und voller High Society. Tasha glänzte einmal mehr mit ihren Sprachkenntnissen und gab sich ganz als Frau von Welt. Steve sah sich um, keine bekannten Gesichter.

Sie wurden an ihre Tische gebeten, es wurde ein Vortrag über die Tiere gehalten und dann stellte sich der Schirmherr Alois von Stein vor. Das war immerhin ein hochrangiges Hydra Mitglied. Also doch nicht alles für die Katz.

Der Funk unterbrach die Rede für Tasha und Steve "Labor unter dem Hotel nicht bestätigt, aber schnappt euch von Stein,  Coulson will ihn lebend. Möglichst kein Gebrauch von Waffen, alles so diskret wie möglich. " Sie nickten sich zu. Da würde kein Problem werden.

Nach dem Essen wurde getanzt. "Na komm, so können wir unauffällig alles beobachten.", sagte Steve und bot ihr seine Hand an. Tasha und er bewegten sich zu ein paar Liedern und Steve genoss es, auch wenn er aufmerksam sein musste. Es war schön, sie so nah bei sich zu haben. Sie schmiegen sich in seine Arme, doch er wusste, dass sie ihre Augen und Ohren überall hatte.  "Er verlässt den Raum." raunte sie ihm zu.  Er nickte und in etwas Abstand folgten sie ihm.

Sie liefen schnell den Flur entlang, von Stein hinterher. Von vorne näherten sich ein paar Hydra Handlanger. "Hier geht's nicht weiter.", sagte einer von ihnen und versperrte ihnen den Weg.  "Ach nein?", entgegnete Natasha und überwältigte die zwei so schnell, dass Steve überhaupt nichts tun brauchte. Er war über ihre Effizienz immer wieder überrascht. Sie legte einen Sprint ein, um von Stein möglichst allein und ohne viel Aufsehen zu erregen zu überraschen. Es gab kein Problem. Von Stein ging schnell zu Boden und in Nu hatte sie ihn mit ihrem Strumpfband geknebelt und Kabelbindern gefesselt. "Uh, wie anrüchig.", musste Steve grinsen, während sie ihr Kleid wieder in Form brachte. "Nun ja, die Waffen einer Frau, Steve. Und nun raus mit ihnen."

Steve schaffte ihn und auch die beiden bewusstlosen Handlanger nach draußen zu einem Van, der schon bereit stand. "Das war zu einfach.", bemerkte Steve. "Abflug Morgen früh um 9. Danke für eure Arbeit." "Okay?" Für gewöhnlich wären sie jetzt gleich auf den Quinnjet gesprungen und nach Hause gedüst. Etwas ratlos ging er wieder rein. Tasha stand mit einem süßen Lächeln in der Tür.

"Scheint, als hätten wir jetzt frei. Möchtest du noch etwas tanzen?", fragte sie und nahm seine Hand. "Hast du etwas mit dem verspäteten Abflug zu tun?", fragte er verwirrt. "Oh, ich hab gesagt, wir wollten noch sehen, ob außer von Stein andere große Tiere ankommen würden...", lächelte sie.

Sie waren wieder im Saal angekommen, die Stimmung war mittlerweile ein wenig gelockert. Steve und sie tanzten wieder. Er hielt es nicht mehr aus: "Also?" "Also was?" "Wir sind beide top ausgebildete, übermenschliche Agenten. Wir können besser kämpfen, sehen,  hören und denken als über 99% der Menschheit. Wieso verhalten wir uns dann hierbei wie Vollidioten?", sprach er aus, was er dachte. Sie nickte: "Ich weiß was du meinst. Und es tut mir leid, dass ich so reagiert habe. Gefühle sind nicht mein Ding, ich musste sie immer unterdrücken." Steve sah ihr lange in die Augen: "Aber da sind Gefühle?", lächelte er. Sie legte ihren Kopf an seine Schulter und flüsterte "Ja.". Seine Hand fuhr ihren Rücken hinauf während sie tanzten. "Wollen wir noch etwas trinken?"

Bald standen sie an der Bar, ein Glas Wein in der Hand. Sie stießen an und lächelten. Es war, als wenn es nur die beide gab, alles andere war ausgeblendet. Steve leerte sein Glas, dann griff nach ihrer freien Hand und berührte mit der anderen ihre Wange. "Natasha.", flüsterte er und sah in ihre Augen. Sie lächelte: "Steven?" "Darf ich dich aufs Zimmer begleiten?" Sie trank noch einen Schluck Wein und hakte sich bei ihm ein.

Auf dem Weg nach oben hielten sie sich an den Händen, etwas verklärt. Schließlich standen sie auf dem Balkon. Es war angenehm warm, ein leichtes Lüftchen ging, der perfekte Sommerabend.  Sie standen sich gegenüber, Tasha stellte sich auf die Zehenspitzen um ihn küssen zu können. Er nahm sie auf den Arm, setzte sie auf die Brüstung und hielt sie fest, küsste sie wieder. Er wollte etwas sagen, doch sie ließ ihn nicht, schüttelte nur den Kopf. Also ließ er es und gab sich ganz dem Moment hin.

Er konnte sich ihrer Anziehungskraft nicht entziehen und überließ ihr das Ruder.

Die Nacht war kurz und am frühen Morgen schliefen sie dann doch aneinandergeschmiegt ein. Steves letzter Gedanke vor dem einschlafen war, dass er sich noch nie so wohl gefühlt hatte.

Er erwachte und brauchte einen Moment, um sich zu orientieren. Er hatte ungewohnt tief geschlafen und er hatte ein Lächeln auf dem Gesicht. Er schlug die Augen auf und konnte sie nackt im Bad stehen sehen. Sie musste eben geduscht haben. Sie drehte sich zu ihm um "Guten Morgen Soldat.", ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Er stand auf und küsste ihren Nacken, legte die Hände auf ihren Bauch "Nicht, Steve. Wir verpassen den Flug.", versuchte sie zu intervenieren, aber nur sehr halbherzig. "Die warten schon auf uns.", meinte er und ließ die Hände tiefer gleiten.

Später duschten sie noch einmal zusammen. Steve hatte ihre Sachen zusammen gepackt und wollte gerade die Zimmertür öffnen, als sie sich davor stellte, sie wieder zu drückte und ihn stattdessen lange küsste: "Wenn wir da rausgehen, dann…" Sie beendete den Satz nicht, doch Steve verstand sie. Jetzt küsste er sie noch einmal, dann öffnete er die Tür und trat auf den Flur hinaus. Sie schloss die Tür mit einem leichten Seufzer. Dann nickten sie sich zu und nahmen Kontakt mit der Basis auf, dass sie auf dem Weg waren.

Der Soldat und die Spinne - Abgeschlossen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt