Kapitel 14

105 4 3
                                    

Auf dem Weg ins Krankenhaus überlegt Paddy fieberhaft, was er zu Patricia sagen soll. Sie ist nicht gut auf ihn zu sprechen, das war ihm schon klar aber würde sie überhaupt mit ihm reden? In Gedanken versunken hat Paddy gar nicht bemerkt, dass er schon fast am Krankenhaus angekommen ist.

Währendessen im Krankenhaus

>>Hier ist dein Tee<< sagt Patricia und reicht Hope die Tasse mit frischem Tee. Hope setzt sich auf und nimmt ihrer Mutter die Teetasse ab. >>Wie geht es dir heute?<< fragt Patricia und sieht ihre Tochter an. Zum Glück ist das schlimmste überstanden, aber auf Grund des hohen Infektionsrisikos muss sie die nächsten Wochen im Krankenhaus, in einem Intensivzimmer bleiben und jeder Besucher muss sich so einen blauen Kittel überziehen bevor er rein kommt. >>Es brennt noch höllisch, aber schlimmer kann es ja kaum noch werden<< berichtet Hope und lächelt. Patricia sieht ihre Tochter an. >>Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht, aber du warst so unglaublich stark. Ich bin stolz auf dich.<< In Hopes Augen sammeln sich Tränen. >>Ohne euch hätte ich das nicht geschafft.<< erwidert Hope und drückt die Hand ihrer Mutter<<. Ein Klopfen unterbricht den emotionalen Moment der beiden. Überrascht dreht sich Patricia um. >>Hey, ich hab gehört du bist im Krankenhaus, da dachte ich, ich komme mal vorbei und schau wie es dir geht.<< sagt Jeff schüchtern. Ein Lächeln huscht über Patricias Gesicht. >>Ich lass euch zwei mal alleine<< sagt sie und zwinkert ihrer Tochter unauffällig zu. >>Nein, nein ich wollte sie jetzt nicht raus schmeißen oder so.<< erwidert Jeff hastig. >>Alles gut, ich wollte mir eh  einen Kaffee holen.<<. Mit diesen Worten verlässt Patricia das Krankenzimmer und atmet tief ein und aus. Die letzte Nacht hat sie kaum geschlafen. Denis musste beruflich weg und kommt erst heute Nachmittag wieder und sie musste stets an Hope denken und an Maite. Die Ereignisse der letzten Tage haben sich überschlagen und Patricia hatte kaum eine ruhige Sekunde. Sie hat das Gefühl sich zerteilen zu müssen um all ihren Kindern, Maite und der Familie gerecht zu werden. Da fällt ihr ein, sie muss Maite heute auf jedenfall nochmal anrufen und nachfragen wie es ihr geht. Sie wird aus ihren Gedanken gerissen, als in der Cafeteria Schlange plötzlich jemand eine Hand auf ihre Schulter legt. Erschrocken zuckt sie zusammen und dreht sich um. Vor ihr steht kein geringerer als Paddy. Das hat ihr gerade noch gefehlt. Sie wollte gerade zu einer Standpauke ansetzen, doch Paddy lässt sie gar nicht dazu kommen. >> Stop. Before you say anything, come here.<< sagt er und nimmt sie in den Arm. Patricia erwidert die Umarmung, nach einer anfänglichen Zurückhaltung. >>Sit, I'll get you a coffee<< sagt Paddy und schiebt Patricia Richtung Tische. Sie geht unsicher auf einen Tisch zu und setzt sich. Dabei beobachtet sie Paddy wie er einen Kaffee und einen Tee für sich bestellt und dann mit 2 Tassen auf sie zu kommt. >>Schwarz, richtig?<< fragt er. Patricia nickt und nimmt ihm die Tasse ab. Der Duft von Kaffee steigt ihr in die Nase und sie seufzt selig. >>Wie geht es Hope?<< fragt Paddy, während er an seinem Tee nippt. Patricia sieht auf >>Es geht. Das schlimmste ist überstanden, jetzt braucht sie Geduld und Kraft.<< Paddy schmunzelt. >>Mit der Geduld dürfte es schwierig werden bei Hope.<< Patricia lacht kurz und nickt. Das stimmt, Geduld ist nicht Hopes Stärke aber hier blieb ihr keine andere Wahl. >>Wie geht es dir Tricia?<< fragt Paddy jetzt ernst und sieht seine Schwester eindringlich an. Überrascht sieht Patricia ihren Bruder an. Diese Überraschung sieht Paddy und es verletzt ihn. Es scheint wirklich so, dass er sich in der Vergangenheit kaum damit beschäftigt wie es Patricia tatsächlich geht. >>Du bist überrascht das ich frage.<< stellt er nüchtern fest, Patricia sieht runter auf ihren Kaffee. >>Nein, ich bin überrascht, dass du wirklich an der Antwort interessiert bist.<< Das hat gesessen. Paddy seufzt. >>Es tut mir leid. Ich kann es nicht rückgängig machen. Aber ich kann versuchen es wieder gut zu machen.<< Patricia sieht wieder auf und ihren Bruder an. Einen Augenblick lang ist es still und Patricia nickt ihrem Bruder zu. >>Also, wie geht es dir?<< Die beiden Geschwister lächeln sich an und Patricia möchte gerade dazu ansetzen, ihrem Bruder zu antworten, als sie bemerkt wie Jeff suchend in die Cafeteria gerannt kommt. Sein Blick geht durch die Menschenmasse und bleibt an Patricia hängen. >>Komm schnell<< ist alles was er in die Cafeteria ruft und schon wieder raus läuft. Patricia springt auf und rennt ihm hinterher. Außer Atem kommt sie auf die Intensivstation. Als sie an Hopes Zimmer ankommt, hört die Geräte piepen, Ärzte rufen aber das wars. Sie steht in der Tür ihrer Tochter und was sie sieht bricht ihr das Herz in tausend Einzelteile. Sie sah nichts. Auf dem Monitor sieht sie nichts. Keinen Herzschlag.



Hello,  it's me. Ich bin wieder da. Es tut mir leid, dass es so ruhig hier geworden ist. Wie findet ihr das neue Kapitel?


I'm leaving on a jetplaneDonde viven las historias. Descúbrelo ahora