Der Flug (11)

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Pov. Meela

Der Anfang klappte recht gut. Midnight beschwerte sich zwar immer wieder, dass wir jetzt wegen meiner „dummen" Entscheidung den langsamen Gronkel von Fischbein kennenzulernen. Immer mal wieder fliegt sie schnell los und ich muss mit ihr diskutieren.

Jetzt lass und doch schnell vorfliegen, die werden das schon alleine schaffen"

Midnight es reicht. Wir werden mit ihnen zusammen dahin fliegen okay? Wir helfen ihnen neue Drachen kennen zu lernen und von unserer Welt zu profitieren.

Wir sind jetzt bald seit 5 Stunden unterwegs und das merkt man auch an der abschwellenden Motivation der anderen. Ich lege mich auf Midnights Rücken. Spüre wieder jeden Flügelschlag von ihr und ihre starke Atmung. Dank ihr muss ich nicht ganz so Aufmerksam sein, da sie auf uns achtet. Zum fliegen habe ich extra den weg ausgewählt, wo ich mir sicher bin, dass niemand auf uns wartet. Wieso mich die Schergen Dracorans bis hierhin verfolgt haben bleibt mir ein Rätsel. Normal lauern sie mir nur in der Umgebung aus. Seine Gefolgschaft weitet sich wohl aus. Dass wird noch mehr Probleme geben und davon muss ich meiner Mutter sofort berichten, wenn ich Daheim bin. Ich schaue mich um. Die Drachen wie auch Reiter schauen erschöpft. Normal fliegen Midnight und ich diese Strecke mit höchstens einem Halt durch, aber jetzt sind wir langsamer und haben ungeübte dabei. Ich schaue rüber zu Hicks. Er sieht auch ziemlich fertig aus. Als er bemerkt, dass ich zu ihm schaue setzt er sich aber wieder aufrecht hin und tut so als wäre nichts. Wir müssen wohl bald Pause machen... Ich überlege wo ist her ein sicherer Bereich, wo Dracorans Schergen sicher nicht sind. Nach einer Zeit fällt mir etwas ein. „So Leute, Ich sehe ihr seid erschöpft... Wir machen bald Pause ich weiß wo. Dann ruhen wir uns eine Weile aus und dann geht's morgens in der Früh weiter." „Erschöpft! Wer ist den hier erschöpft?! Also ich könnte noch Stunden fliegen", ruft Rotzbacke eingebildet zurück. Hackenzahn dagegen wirkt erschöpft und gibt im auch gleich die Rechnung für seine dumme Aussage, indem er ihn ordentlich durchschüttelt. Ich muss grinsen. Dieser Haufen ist schon unterhaltsam. In den Gesichtern der anderen sehe ich Erleichterung bei dem Gedanken eine Pause zu bekommen. Wir fliegen noch ca. eine Stunde bis Land in Sicht kommt. Ich hatte es noch richtig in Erinnerung. Kleine Ruinen kommen unter den niedrig hängenden Wolken zum Vorschein. Hier stand einmal ein altes Kloster, welches langsam zu Ruinen wurde. Viele kleinere Drachen, die ich kenne haben hier Pause gemacht, da man relativ sicher ist vor Menschen oder größeren Drachen. Dazu ist es Wetter fest. Also setzten wir zum Lande Flug an. Die anderen fallen praktisch von ihren Drachen. Von wegen sie sind längere Flüge gewöhnt. Ich höre Midnights ironische beleidigte Stimme in meinem Kopf doch ignoriere sie.

„Meela in diesem Tempo kommen wir niemals an."

Ach Midnight stelle dich doch nicht so an!

Ich setze mich schonmal hin und mache Feuer in einem Bereich, der überdacht ist. Die Ruinen sehen echt schön aus. „AUS DEM WEG SOFORT!", höre ich Rotzbacke rufen, der so schnell er kann in die Büsche verschwindet. Hahaha, das lässt mich leise kichern. Auch ihre Blasen sind so einen langen Flug nicht gewöhnt. Die anderen tun es ihm gleich, bis auf Hicks er kommt zu mir und hilft mir mit dem Feuer. „Schleimer", höre ich Midnights Stimme in meinem Kopf. Wo sie Recht hat... „Na musst du nicht auch mal?", frage ich ihn mit dem Blick zu den anderen. „Ne geht schon, ich helfe dir erstmal". „Dann kannst du die Vorräte von den Glutkesseln holen", gebe ich ihm auf du zeige nach rechts wo sich die Glutkessel niedergelassen haben. Er schaut mich eingeschüchtert an. „Keine Angst sie werden dir nichts tun, wieso sollten sie." Also geht er hin und kommt mit den Vorräten zurück, genauso wie die anderen sich auch langsam am Feuer einfinden. Ich fange an Essen vorzubereiten und die anderen richten die Schlafstätten ein. Die Drachen suchen sich auch alle einen Platz. Midnight bleibt wie immer hinter mir. Sie würde mich niemals nur ansatzweise alleine lassen. Ich habe noch nie eine Drachenart mit einem so starken Beschützerinstinkt getroffen wie sie.

Pov. Hicks

Ich sitze am warmen Feuer. Der Flug war echt anstrengend und mein Hintern tut mir sehr weh. Aber sie ansehen zu können macht praktisch alles besser. Auf einmal steht Meela auf „Jetzt geh ich mal schnell auch in die Büsche", schaut dann zu Midnight „Und du bleibst hier meine Liebe!". Die Bindung zwischen den beiden ist echt unglaublich stark. Midnight weicht niemals von ihrer Seite und schaut sie die ganze Zeit so an, als würde sie sich sofort vor sie schmeißen, wenn einer von uns ihr zu Nahe kommt. „Ich muss jetzt auch mal, komme mit", sage ich nur und stehe auf. Dafür bekomme ich von Midnight nur ein böses Knurren, was sie widerwillig wieder einstellt, wahrscheinlich wegen eines Anschisses von Meela. So gehen wir los und dann jeweils natürlich zu einem anderen Busch. Als wir zurück gehen frag ich sie „Und wie geht's dir? Macht dir Midnight ein schlechtes Gewissen, weil du uns mitgenommen hast". „Ja andauernd ohne Pause. Manchmal nervt es sie in meinem Kopf zu haben".

„Glaub ich dir. Tut mir leid, dass wir so langsam sind".

„Kein Problem".

Wir kommen wieder am Feuern an. Irgendwie wirkt sie anders als sonst. Abweisender, gestresster oder einfach genervt. Deswegen beschließe ich nicht weiter nach zu hacken.

Langsam legen sich alle hin und ich lege mich auch hin. Nach einer Weile fällt mir auf, dass Meela fehlt. Ich stehe auf und schaue, wo sie ist. Sie sitzt über uns auf dem „Dach" oder auch dem ersten Stock von dem, was das hier mal war. Ich klettere zu ihr hoch. „Kannst du nicht schlafen?". „Nein ich halte wache mit Midnight". „Wir können uns ablösen, wenn du willst". „Nein ich mache das lieber, ich weiß nach was ich Ausschau halten muss".

„Dann kannst du aber gar nicht schlafen?"

„Nicht schlimm."

„Wie geht's deinem Bein?"

„Naja immer noch nicht so einfach zu laufen, aber naja. Bald sind wir ja zuhause".

„Du meintest du hast Feinde hier. Wer verfolgt sich denn und warum?"

Lange Geschichte... Kurzgefasst: Er heißt Dracoran. Er war einst einer unseres Reiches. Doch wir kamen in einen Konflikt, da er die Macht unserer Drachen nutzen wollte um die Welt seinem Befehlen gehorchen zu lassen. Doch dies ist nicht im Sinne unseres Reiches. Wir bieten Drachen Zuflucht und zwingen sie nicht zum Krieg. Klar sie helfen uns, wie diese Glutkessel, aber niemals gezwungen, sondern freiwillig. Wir beschützen Drachen und sind friedlich. Sein Krieg würde viele Opfer an Menschen und Drachen fordern. Also verließ Dracoran uns mit ein paar seiner Anhänger, die auch mehr Macht wollten. Nach einer Weile wurden immer mehr Leute von seinen Schergen angefallen, er baute sich sein Reich auf und unterjochte seine Drachen. Sie wurden mit Angst gebändigt, da dieses schneller geht. Als ich welche bei euch angegriffen haben, hast du ja gesehen, dass sie weggeflogen sind, nachdem der Reiter weg war. Sie beschützen diese nicht, sondern gehorchen lediglich. Ich finde es unverantwortlich solchen prächtigen Tieren so etwas anzutun. Also begaben wir uns in den Kampf mit Dracoran und schwächten ihn immer weiter, dass er nicht noch andere anfallen kann. Seitdem sind wir im Krieg. Er weiß er wird erst wirklich weit kommen, wenn wir ihn nicht mehr abhalten und er vor allem an unsere Drachen rankommt. Wir haben besonders starke und selten Drachenarten bei uns, wie z.B. Midnight hier. Seitdem dies passiert ist, verlassen die meisten seltenen Drachen unsere Zuflucht kaum noch, da sie wissen, was auf sie lauert. Mittlerweile bekommt er immer mehr auch fähige Anhänger... Aber eigentlich will er Jemand wie mich. Der die Drachen versteht und ihnen Anweisungen geben kann, ohne ihnen Angst vor mir zu machen."

„Also ist er eigentlich hinter dir her?".

„Ja kann man so sagen..."

„Uff... das ist... hart"

„Ach bis jetzt habe ich es immer geschafft. An Midnight kommt halt keiner vorbei".

Ich weiß nichtmehr was ich dazu sagen soll, als bejahe ich die Aussage und bin still. Ich rücke zu ihr hin und lege meinen Kopf auf ihre Schulter. Sie hatte schon so viel durchgemacht... Langsam aber sicher holt mich der Schlaf...

Ein mysteriöses MädchenTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang