Arielle but make it ✨angry✨ (and gay)

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„Captain! Es scheint, als würde aus dem Westen ein Sturm aufziehen. Er müsste wohl in einigen Stunden da sein. Was sollen wir tun?" Sero, Kirishimas erster Offizier, blickte seinen Freund und Kapitän abwartend an. Obwohl Sero intelligent war und eine hohe Position auf Kirishimas Schiff hatte, bei solchen Fragen musste der Kapitän entscheiden. Kirishima überlegte einen Moment.

„Wie viel Fracht haben wir geladen?" „Der Frachtraum ist fast vollständig gefüllt, Captain. Der letzte Monat war wirklich ertragreich." antwortete Sero. Abwesend nickte der rothaarige Kapitän, dann scheuchte er seinen Offizier mit einer Handbewegung und den Worten: „Sag Jiro Bescheid, wir segeln nach Osten." zurück auf die Brücke. „Aye aye!" sagte Sero und schloss die mit Blattgold bestrichene Tür der Kapitäns Kajüte vorsichtig hinter sich. Kirishima war allein.

Er stützte sich auf das riesige Pult, welches genau in der Mitte des Raumes stand und den meisten Platz verbrauchte. Eine Karte des Meeres lag darauf und hing an der einen Seite sogar ein wenig hinunter. Kirishima studierte sie eingiebig, wobei sich sorgenvolle Falten auf seiner Stirn bildeten. Der Entschluss, dem Sturm auszuweichen und nach Osten zu segeln, war leichtsinnig gewesen und unüberlegt, das merkte Kirishima jetzt, als er auf die Karte schaute.

Im Osten, nur einige Meilen entfernt, lag nämlich das berüchtigte Bermuda Dreieck. Angst vor den Mhyten, die sich um diesen Ort rankten, hatte Kirishima zwar nicht, doch er wusste auch, dass er die mögliche Gefahr nicht auf die leichte Schulter nehmen durfte. Zu viele Geschichten und angstvolle Erzählungen von Sirenen und Riesenkraken hatte er gehört, als dass er das ganze als Fantasie abtun konnte. Und dennoch...

Wenn der Sturm so heftig war, wie Kirishima ahnte und befürchtete, also mindestens Windstärke 12, dann müssten sie das Risiko in Kauf nehmen. Kirishimas Mann im Ausguck, Mineta, hatte den sich anbrauenden Sturm gesehen, obwohl er laut Sero noch einige Stunden entfernt war. Das war schlecht, denn dann war der Sturm groß. Und im Gegensatz zu dem Bermudadreieck war sich Kirishima bei einem großen Sturm sicher, dass seine Mannschaft und er sterben würde.

Also war die Entscheidung, nach Osten zu segeln, doch richtig? Kirishima war sich nicht sicher, ob es in dieser Situation überhaupt ein richtig gab. Aber das Risiko war im Osten wohl kleiner, und deshalb seufzte Kirishima nur, anstatt zu Sero zu gehen und seinen Befehl zu ändern. Ein weiterer Seufzer. In solchen Situationen fühlte sich Kirishima viel älter als 24, und dann spürte er wieder die Last der Verantwortung auf seinen Schultern. Er hoffte bloß, bei dieser Entscheidung wie immer richtig zu liegen.

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Die unmenschlichen Geräusche um ihn herum, deren Ursachen er nicht sehen konnte, sollten Kirishima wohl in Panik versetzen. Doch er blieb ruhig. Es war diese gefährliche Ruhe, die einen nach einer Nahtoderfahrung überfällt und wo einem egal ist, was mit einem passiert. Tatsächlich fühlte sich Kirishima ziemlich teilnahmslos, wie er da so erschöpft auf den Planken der „Crimson Riot" lag. Wie durch ein Wunder hatte der Schiffsboden gehalten, was auch der einzige Grund war, weshalb Kirishima nicht mit dem Rest seiner Mannschaft den Meeresboden schmückte.

Der Sturm hatte sie von hinten kalt erwischt. Hatte sich lautlos angepirscht und war dann schnell und grausam wie ein Hai über sie hergefallen. Den Großteil seiner Mannschaft hatte er sich zu eigen gemacht. Mineta, in seiner Position ganz oben am Mast, war als erstes in die Fluten geschleudert worden. Dann war die Dunkelheit rasend schnell gekommen und Kirishima hatte nur noch schwarze Schemen sehen können, die verzweifelt mit dem Wind und den Wellen kämpften.

Der Verlust, der Kirishima am meisten zusetzte, war der von Sero. Tapfer hatte er an Kirishimas Seite Anweisungen gebrüllt, und mitgeholfen, das Wasser an Bord mit Eimern loszuwerden. In den letzten Sekunden, in denen Kirishima seinen besten Freund gesehen hatte, hatte dieser versucht, Midoriya festzuhalten, doch eine besonders bösartige Welle hatte beide weggefegt und unter Wasser gedrückt. Sero hatte so männlich gehandelt wie möglich, und am Ende mit dem Leben bezahlt. Kirishima hatte seinem besten Freund zu Ehren getrauert, doch nun war keine Zeit, Trübsal zu blasen. Denn der Sturm hatte sie mitten in das Bermudadreieck gezwungen.

✨Kiribaku✨Where stories live. Discover now