58.

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Elly stand hinter Remus, der sie schützen wollte, doch als sie sah, wie ein Todesser Harry zu erwürgen versuchte, sprang sie hinter ihn hervor und stürzte zu Harry. "Elly! Verdammt, ich sagte doch, bleib hier!", schrie ihr Remus hinterher, aber sie war zu sehr damit beschäftigt, die Hände des Todessers von Harrys Hals zu befreien, bis Neville schließlich kurzen Prozess machte und ihm Hermines Zauberstab ins Auge stach. Der Mann ließ Harry sofort los und heulte vor Schmerz. Harry zögerte nicht lange und bellte: "STUPOR!"

Der Todesser kippte nach hinten und seine Maske rutschte herunter. "Macnair", sagte Harry. "Er sollte Seidenschnabel töten.", dann wandte er sich an Neville und Elly. "Danke!", keuchte er. Elly wollte gerade zu einer amüsanten Antwort ansetzen, als sie etwas am Fuß berührte: Es war das magische Auge von Moody.

Sein Besitzer lag auf der Seite und blutete am Kopf und sein Angreifer wandte sich nun drohend den dreien zu: Dolohow, das lange, bleiche Gesicht hämisch verzerrt.

"Taranallegra!", rief er, den Zauberstab auf Neville gerichtet, dessen Beine sofort eine Art wilden Stepptanz begannen, der ihn aus dem Gleichgewicht brachte und ihn wieder zu Boden stürzen ließ. "Nun, Potter-"

Er begann mit einer Zauberstabbewegung, allerdings schien er Elly übersehen zu haben, so dass sie ihren Zauberstab hob. "Protego!"

Sie sah, wie Harry zur Seite, über Neville hinweg, fiel, aber ihr Schildzauber schien das Schlimmste aufgehalten zu haben. Dolohow nahm nun die Existenz von Elly war und schritt auf sie zu, aber Sirius eilte wie aus dem Nichts her und rammte Dolohow mit seiner Schulter, so dass er aus dem Weg segelte.

Jetzt dullierten sich Sirius und Dolohow, ihre Zauberstäbe blitzten wie Schwerter, und Funken stoben aus ihren Spitzen hervor-

Dolohow zog seinen Zauberstab zurück und machte wieder diese Bewegung, die er auch gegen Harry gebraucht hatte. Harry sprang auf und rief: "Petrifitus Totalus!" Erneut klappten Dolohows Arme und Beine zusammen, er kippte hintenüber und landete mit einem Knall auf dem Rücken.

Elly saß mittlerweile neben Neville und versuchte sich an den Gegenfluch zu erinnern, damit seine Beine endlich wieder ihm gehorchten. "Kommt!", brüllte Harry. "Neville, leg deine Arme um mich und Elly!"

Neville tat wie geheißen - sie zogen ihn hoch - Nevilles Beine fuhren in alle Richtungen, sie wollten ihn nicht tragen, und dann, urplötzlich, stürzte sich ein Mann auf sie: Zu dritt fielen sie nach hinten, Nevilles Beine zappelten wild wie die eines auf dem Rücken liegenden Käfers.

"Die Prophezeiung, gib mir die Prophezeiung, Potter!", fauchte Malfoy. "Nein - lassen - Sie - mich ... Elly - fang sie!"

Harry warf die Prophezeiung hinüber, Elly drehte sich auf den Rücken und fing die Kugel gerade so mit der Hand auf. Jetzt richtete Malfoy den Zauberstab auf Elly, doch Harry stieß seinen eigenen über seine Schulter zurück und rief: "Impedimenta!"

Malfoy riss es rücklings in die Höhe. Elly blickte sich um und sah, das Malfoy auf das Podium krachte, auf dem Sirius und Bellatrix sich jetzt dullierten. Besorgt sah sie sich nach ihrem Vater um, als sie zwei Hände an den Schultern packten. Erschrocken schrie sie auf und verlor dabei fast die Kugel, die sie aber noch rechtzeitig wieder packen konnte.

"Elly, wieso hörst du eigentlich nie auf das, was ich dir sage?", sprach Remus sanft zu ihr und zog sie hoch. Dann sah er nach vorne zu Lucius Malfoy, der seinen Zauberstab gegen die drei Schüler erhoben hatte, aber Remus sprang vor ihn.

"Elly, Harry, treibt die anderen zusammen und VERSCHWINDET!"

Elly packte Neville mit Harry an der Schulter seines Umhangs und zog ihn, zusammen mit Harry, auf den ersten Rang der Steinstufen; Nevilles Beine zuckten und zappelten und wollten sein Gewicht nicht tragen; Harry und Elly hievten ihn erneut mit all ihren Kräften hoch und sie schafften es einer Stufe höher -

Ein Fluch traf die Steinbank an Harrys Ferse; sie brökelte weg und er stürzte zurück auf die Steinstufe darunter. Neville und Elly fielen auf die Bank über ihm. Elly stoß sich dabei am Kopf und sie spürte das warme Blut, was sich seinen Weg runter bahnte.

Harry versuchte Neville wieder hochzuziehen, während Elly vorsichtig aufstand. Ihr Kopf dröhnte und sie sah nur verschwommen. Sie wollte einen Fuß auf die Stufe unter ihr setzen und Harry helfen, als sie daneben trat und das Gleichgewicht verlor. Dabei fiel ihr die Kugel aus der Hand und zerbrach am Boden: Eine weiße Gestalt stieg aus den Überresten hervor, sie schien zu sprechen, doch durch den Lärm und der Rufe vermochte Elly es nicht, sie zu verstehen. Die Gestalt hörte auf zu sprechen und verschwand im Nichts.

"Harry! Es tut mir Leid. Es war keine Absicht-", fing Elly an sich zu entschuldigen, aber Harry schien das gar nicht zu interessieren. "Macht nichts! Hilf mir mal mit Neville. Wir hauen hier-"

"Dubbledore!", sagte Neville auf einmal hoch erfreut und starrte über Harrys Schulter.

"Was?"

"DUBBLEDORE!"

Elly wandte den Kopf, um zu sehen, wo Neville hinstarrte. Direkt über ihnen, im Türrahmen zum Gehirnraum, stand Albus Dumbledore mit erhobenen Zauberstab, das Gesicht weiß und zornig. Elly musste anfangen zu grinsen - sie waren gerettet.

Dumbledore war bereits an Neville, Harry und Elly vorbeigeeilt, die nun nicht im Geringsten mehr daran dachten, zu verschwinden, als die Todesser, die ihm am nächsten standen, seine Anwesenheit bemerkten und es den anderen zuriefen. Einer von ihnen rannte los und kletterte wie ein Affe die Steinstufen gegenüber hoch. Dumbeldores Fluch zog ihn so leicht und mühelos zurück, als ob er ihn mit einer unsichtbaren Linie an den Haken genommen hätte.

Nur ein paar kämpften noch, sich offenbar des soeben Erschienen nicht bewusst. Elly suchte mit ihrem Blick den Raum nach Remus ab, um seine Reaktion mitanzusehen. Dieser stand, in schweißgebadet, in der Nähe von ihnen und blickte völlig erschöpft, aber auch erleichtert in ihre Richtung. Doch dann änderte sich sein Gesichtsausdruck schlagartig in pures Entsetzen. Er rannte nach vorne an ihr vorbei auf Harry zu, der zu schreien begonnen hatte. Elly drehte sich um und konnte gerade so noch sehen, wie Sirius Black hinter den Vorhang des Bogens mit den Stimmen abtauchte und nicht wieder hervorkam.

Remus zerrte Harry vom Podium fort. Dumbledore hatte die meisten verbliebenen Todesser in der Mitte des Raumes zusammengedrängt, sie waren offenbar durch unsichtbare Seile außer Gefecht gesetzt; Mad-Eye Moody war zu der Stelle gekrochen, wo Tonks am Boden lag und versuchte sie wiederzubeleben. Hinter dem Podium drangen noch immer Lichtblitze, Stöhnen und Schreie hervor - Kingsley war losgestürmt und hatte Sirius' Duell mit Bellatrix wieder aufgenommen.

Elly saß neben Neville, während Remus ihn von seinem Fluch befreite. Das Gesicht ihres Vaters war bleich. "Suchen - suchen wir die anderen. Wo sind sie alle, Elly?", Remus kehrte dem Bogen den Rücken zu, während er sprach. Es klang, als würde ihm jedes Wort Schmerzen bereiten.

"Die sind alle dort drüben.", sagte Elly. "Ein Gehirn hat Ron angegriffen, aber ich glaube, es müsste ihm mittlerweile wieder gut gehen - und Hermine ist bewusstlos, aber ich denke, dass Neville einen Puls fühlen konnte."

Gerade als Neville zur Antwort ansetzen wollte, ertönten Schreie hinter dem Podium hervor. Elly sah, wie Kingsley vor Schmerz schreiend zu Boden stürzte. Bellatrix Lestrange rannte Hals über Kopf davon, während Dumbledore sich blitzschnell umdrehte. Er schoss einen Fluch auf sie nach, aber sie lenkte ab-

"Harry - nein!", rief Remus, als Harry ihr nachstürmte. Elly wollte ihm hinterher und ihn aufhalten, aber Remus hielt sie umklammert fest. "Nein - bleib hier, Elly.", sagte er in ihr Ohr. "Ich - ich kann nicht ... bitte, hör einfach auf mich."

Und Elly hörte. Sie ließ sich in seinen Armen zusammensacken. Remus setzte sie wieder auf die Treppe und fühlte ihren Kopf. "Wie hast du nur das angestellt?", fragte er, als er vorsichtig die Kratzer nachfuhr. Elly zuckte mit den Schultern. "Ich hatte die eine oder andere Auseinandersetzung mit einem Todesser. Ganz normale Dinge also, weißt du, Dad?"

Remus war anständig genug, um leicht zu lächeln, als er aufstand. "Lasst uns nach den anderen sehen, ja?"

Und so gingen sie zu dritt zurück in den Gehirnraum, um Ron, Hermine, Luna und Ginny zu suchen, damit sie zurück nach Hogwarts und somit auch in die Obhut von Madam Pomfrey gehen konnten.

Elly Riddle - das Mädchen, das lachteWhere stories live. Discover now