4. Teil: Kein Paar!

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Schnell drehten Harry und ich uns um. "Was war das?",fragte ich während ich langsam auf die Stelle wo das Geräusch ertönte zuging. "Vielleicht der Wind." "Der Wind?" "Der Wind." "Dein Ernst? Gehts dir gut? Hast du was genommen?",suspekt sah ich meinen Bruder an. "Nicht das ich wüsste." Harry hob mein Buch auf und gesellte sich neben mich. "Wir sollten ins Bett." Schweigend folgte ich ihm. Irgendwas stimmt hier ganz und gar nicht. Der Wind kann doch nicht einfach einen Eimer umwerfen. Als wir ankamen war der Gemeinschaftsraum leer. "Gute Nacht." "Gute Nacht, meine Hübsche." Ich stieg die Treppen zum Schlafsaal hoch und öffnete leise die Türe. Meine Freundinnen schliefen bereits. Ich legte mich zwar hin konnte aber nicht einschlafen. Mir ging ganze Zeit diese Szene vom Astronomieturm durch den Kopf.

"Töte den Überflüssigen!" "Cedric!! Nein!!"

Geschockt riss es mich aus dem Schlaf. "Lily. Oh mein Gott. Was ist passiert?",fragte Hermine welche neben mir auf meinem Bett saß. "Nichts. Nur schlecht geträumt." "Hier!" Ginny übergab mir ein Glas Wasser. "Schlaf jetzt. Das tut dir sicher gut." Erneut rutschte ich unter meine Decke. Ich schloss meine Augen und fiel nun in einen ruhigen Schlaf.

"Lily! Aufstehen!" "Ich liebe dich auch!",murmelte ich. "Aua!" Ginny traf mich mit ihrem Polster am Kopf. "Hast du von Fred geträumt oder was?",lachte mich Ginny aus. Ich verdrehte meine Augen und stand langsam auf. Müde und unmotiviert ging ich duschen und feierte eine kleine Schaumparty. Anschließend griff ich zu meinem Handtuch und trocknete mich ab. Meine Haare musste ich wieder einmal offen lassen. "Können wir los?",meinte ich, als ich aus dem Bad kam und meinen Umhang zuknöpfte. Die Mädchen nahmen ihre Taschen und humpelten mit mir die Treppen runter. Einige der jüngeren Schüler saßen im Gemeinschaftsraum als wir uns zum Frühstück aufmachten. "Was hast du eigentlich heute Nacht geträumt?" "Keine Ahnung mehr.",log ich sie an. "Guten Morgen!",begrüßte ich Harry mit einem Kuss. "Morgen." Ich ließ mich neben Ron nieder und belud meinen Teller. "Kannst du mir mal den Tagesprophet geben?",bittete ich meinen Bruder. "Danke!" Ich nippte an meiner Tasse, als Ron mal wieder einen seiner typischen Sprüche schob und verbrannte mich somit an der Lippe. Schmerzerfüllt verzog ich mein Gesicht. "Sag mal warum schauen die Zwillinge dich so an?",flüsterte Hermine mir ins Ohr. Und tatsächlich. Sie sahen mich an als wäre ich ein Alien. Verwirrt starrte ich zurück. "Ich habe wirklich keine Ahnung. Aber seltsam." Als ich fertig war, machte ich mich gemeinsam mit meinen Freunden auf zum Unterricht. Total öde. Alte Runen. So ein Schwachsinn.

Wie jeden Donnerstag saß ich nach dem Unterricht in der Halle und wartete auf die Zwillinge. Doch keiner von beiden kam. Als ich George am Ende der Tafel entdeckte stand ich auf und lief geradewegs auf ihn zu. Ich sagte nichts, sondern zog ihn an der Hand aus der Halle und ignorierte die Blicke die auf uns lagen. "Jetzt schau mich nicht so an.",meinte ich. "Ich muss mit dir reden!" "Achso echt? Ich saß eine halbe Stunde am Tisch und hab auf euch gewartet. Und weißt du was? Keiner von euch beiden ist aufgetaucht!" Ich wusste zwar nicht woher die Wut kam aber sie musste raus. "Ich weiß. Und ich muss wirklich mit dir reden." "Ja okay. Was ist?" "Ich weiß, dass zwischen dir und Harry nichts ist. Und ich weiß auch das du in Fred verliebt bist." Geschockt sah ich ihn an. "Woher willst du das wissen?",versuchte ich mich rauszureden. "Das ist jetzt nicht wichtig. Wichtig ist. Fred glaubt wirklich, dass du und Harry zusammen seit. Wir haben euch gestern gesehn am Astronomieturm und er ist eifersüchtig wie noch nie." "Ihr habt uns belauscht?" "Ja. Aber nur zufällig. Er hat gehört wie du gesagt hast, dass Harry dir mehr bedeutet als manche andere Jungs und jetzt ist er komplett im Glauben da ist was zwischen euch beiden." "Das ist doch Schwachsinn!" "Hör mir zu Lily. Du musst, dass mit ihm klären." "Ja wo ist er denn?",lachte ich. "Er ist mit Lee im Kerker. Ich muss sowieso zu ihnen, komm mit." Ich folgte meinem besten Freund schweigsam. "Hier. Ein paar Vorräte aus Snapes Schrank.",meinte George und gab Lee die Tüte. "Ohh du hast Besuch mitgebracht.",sagte Jordan beiläufig während er die Vorräte vermischte. Fred stöhnte genervt auf und erhob sich vom Boden. Er wollte bereits gehen, da wurde er von seinem Zwilling aufgehalten:"Nein Fred. Ihr habt was zu klären." George warf Lee einen Blick zu, den ich nur zu gut kannte und beide machten sich aus dem Staub. "Was?",ging mich Fred an, als ich ihm gefühlte Stunden in seine braunen Augen sah. "Was was? Was ist mit dir los?" Ich verschränkte die Arme um noch ein bisschen mehr Dramatik in die Situation zu bringen. Die Gänge waren leer und wir konnten uns hier so lange streiten wie wir wollten. Es schien so als würde er mit sich rangen. Als ich bereits die Hoffnung aufgab und wendete kam er zu Wort. "Ich will die Wahrheit hören. Was läuft zwischen dir und Harry?",fragte er um einiges leiser und ruhiger. "Fred. Ich kenne ihn seit ich 11 bin. Er ist mein bester Freund und er wird nie mehr sein. Fred bitte glaub mir." Ich wollte meine Hand an seine Wnage legen, doch er wich zurück. "Wir haben euch beide gesehen. Freunde schauen sich nicht so an." "Bitte glaub mir. Da ist nichts. Bitte vertrau mir!",flehte ich. Ich wollte unter gar keinen Umständen wegen dem unsere Freundschaft verlieren. "Lily ich.....Mist Snape." Schnell zog mich mein bester Freund hinter die nächste Wand. Die Schritte von Snape kamen näher. Ich drückte mich so fest ich konnte gegen die Wand und konnte Freds Atem in meinem Nacken spüren. Als er dann auch noch seinen Kopf auf meinem ablegte war es vorbei. Meine Beine, die zu Wackelpudding wurden gaben nach und wie ein Statue fiel ich nach vorne. Ich öffnete die Augen erst wieder als ich spürte wie mich jemand auffing. Wir hatten uns gewaltig getäuscht. Es waf nicht Snape sondern Draco. "Lily?",fragte dieser. "Wag es ja nicht mich anzufassen du arroganter Nichtsnutz." Sofort verstand mein bester Freund die Lage und schob ebenfalls einen seiner Sprüche. "Hau ab! Und geh zurück in den Raum der Gryffindorlooser." Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand. Puhh nochmal Glück gehabt. "Das war knapp." "Und wie!" "Ich sollte dann mal los." "Lily warte." "Lass gut sein." Ich riss meine Hand aus seiner und machte mich auf zum Gemeinschaftsraum. Ich betrat den Raum und fand das Trio vorm Kamin. Da kam mir eine Blitzidee. "Hey! Sag mal Hermine hast du noch deine Schminksachen dabei?" "Ja?" "Ich brauche deine Hilfe." Nichtswissend folgte sie mir in den Schlafsaal und gab mir ihr Täschchen. "Du weißt doch, ich kann meine Haare nur offen tragen. Aber wenn ich die Narbe überschminke, kann ich sie tragen wie ich will." "Das könnte sogar funktionieren!",stimmte sie mir zu. Skeptisch betrachtete mich meine beste Freundin als ich meine Narbe überpuderte. "Was ist jetzt eigentlich los?" Ich wusste sofort was sie meinte. "Fred glaubt mir nicht. Er ist fest davon überzeugt dass ich Harry's Freundin bin." "Aber Harry und du ihr seit doch" "Ja aber dass weiß er nicht." "Da seit ihr ja. Ich hab euch überall gesucht!" Ginny stand im Türrahmen. "Mir ist langweilig. Wollt ihr was machen?" Ich warf Hermine einen wissenden Blick zu.
Den restlichen Tag verbrachten wir also in unserem Zimmer und lästern über dies und das. Erzählten uns den neuesten Tratsch, stellten Theorien auf, schlossen wetten ab und redeten über alles mögliche. Auch beim Abendessen saßen wir mal ganz weit weg von den anderen. "Und dann hatte Ron überall Plastikspinnen im Bett." Hermine und ich kugelten uns fast vor Lachen. "Aber eines muss ich ihm lassen. Ich kann ihn zwar nicht leiden, aber er sieht verdammt gut aus." Unauffällig deutete sie auf den blonden Slytherin. Innerlich lachte ich in mich hinein. Dracio hatte viele Fans, das wusste ich aber das meine Freundinnen so über ihn denken. Ich konnte einfach nicht mehr und begann zu lachen. "Was denn? Gibs zu du magst ihn doch auch! Natürlich nicht so wie Fred aber du magst ihn." "Kommt schon wir sollten los." Immernoch lachend standen wir auf und machten uns zurück in unser Zimmer. "Leute ich wollte heute eigentlich bei George schlafen." "Bei George?" "Wieso? Weil Fred auch in seinem Zimmer ist?" Ich schlug Hermine auf den Arm. Diese Mädchen können manchmal echt anstrengend sein. Bis zum späten Abend saßen wir da und laberten. Ich in meinem Einhorn Pyjama wurde zur Lachnummer der beiden, aber das war mir zu diesem Zeitpunkt egal. "Ich bin dann mal weg!" "Jaja. Grüß Fred von uns." Bevor ich die Türe schloss streckte ich ihnen die Zunge raus. Typisch beste Freundinnen halt. Ich tappste ganz leise zu den Jungs Schlafsälen hoch und stieß die Türe auf. Alle drei schienen zu schlafen. "Pssst. George wach auf.",flüsterte ich. "Ich bin nicht George sondern Fred.",gab der Gryffindor von sich. "Entschuldigung falscher Zwilling." Es ist gar nicht so einfach im dunklen Zwillinge auseinander zu halten. Ich wollte weiter zu George da griff Fred nach meiner Hand und zog mich zu sich. Ehe ich irgendwas tun konnte, lag ich schon neben ihm. Es war ein komisches Gefühl. Hier einfach so zu liegen. "Ich wollte dich nicht wecken." "Du hast mich nicht geweckt." Mein Atem wurde immer ruhiger. Keiner von uns sagte etwas. "Lily es tut mir leid. Das ich dir nicht geglaubt habe. Du bist meine beste Freundin und du würdest uns sowas sicherlich erzählen." Bei dem "beste Freundin" gab es mir einen Stich. Ich hatte schon länger das Gefühl mehr als Freundschaft für Fred zu empfinden, aber er fühlte sicher nicht das selbe. "Ich hätte sicher auch so reagiert wie du." Weiterhin sah ich ihm in die Augen. Es war still. Totenstill. Es war finster, aber dennoch leuchteten seine braunen Augen und strahlten pure Wärme aus. Das Bedürfnis ihn jetzt und hier küssen zu wollen nahm enorm zu, aber das konnte ich jetzt nunmal nicht. Ich hatte das Gefühl, wir würden uns ewig anstarren. Und einfach so die Stille genießen. "Wir sollten vielleicht schlafen gehen.",stotterte er. Fred und schüchtern? Das passt überhaupt nicht. Ich drehte mich um und er legte seinen Arm um mich. Das letzte mal, dass ich neben Fred lag, war vor 2 Jahren. Dazwischen ist viel passiert. Ich schloss meine Augen und inhalierte seinen Duft von Minze und Kirschbonbons. Ich wünschte manchmal Träume würden wahr werden.

||𝒁𝒘𝒆𝒊 𝑲𝒊𝒏𝒅𝒆𝒓, 𝒆𝒊𝒏𝒆 𝑽𝒆𝒓𝒈𝒂𝒏𝒈𝒆𝒏𝒉𝒆𝒊𝒕||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt