Kapitel 31

4.5K 221 150
                                    

Pov.-(Y/N)

Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis meine Mutter aus dem Gerichtssaal herauskam und Vaters Freund hinein ging.
Vater ist nach Mutters Aussagen still geblieben. Zum Glück hatte er keine Widerworte.

Besorgt sah ich sie an und sie schien genau zu wissen was ich meinte.
"Er wird die Wahrheit sagen.", erwiderte sie mir mit einem Hauch von Erleichterung in der Stimme.
Überrascht sah ich sie an und fixierte dann die Tür des Gerichtssaals.

"Sein Job steht hier auf dem Spiel. Wenn er lügt und dies ans Licht kommt wars das mit seiner Karriere bei der Polizei.", erwähnte meine Mutter noch nebenbei.
Ich weiß nicht was ich gerade fühlte. Freude oder doch viel mehr Erleichterung?

Doch mir wurde wieder bewusst das meine Aussage wohlmöglich eine Niederlage war.
Betreten sah ich zu Boden und war einfach nur frustriert. Warum? Warum hatte er nur mir etwas entgegen zusetzen?
Weil ich noch jung bin und in seinen Augen ein Kind? Liegt es wirklich daran?

Nutzlos...ja wahrscheinlich hat er sogar recht damit.
Was hab ich denn großartiges dadrin geleistet?
Wenn ich doch nur in der Lage wäre meinen Mund aufzumachen.
Wäre es anders abgelaufen wenn ich reden könnte?

Hätte ich mehr bewirken können? Wäre ich möglicherweise sogar glaubwürdiger gewesen?
Unbewusst begann mein Körper zu zittern und als sich eine Hand auf meine Schulter legte zuckte ich zusammen.

Mit schwerem Atem sah ich über meine Schulter zu Hinata welcher mich besorgt musterte.
"Du machst dir schon wieder zu viele Gedanken.", meinte er mit einem leichten Lächeln und vorsichtig nickte ich.

Er hatte recht oder?
Ich fing an mich zu beruhigen und zu langsam aber sicher entspannte ich mich wieder.
Plötzlich ging die Tür auf und Vaters Freund kam mit einem Lächeln heraus.

Das Urteil würde bald feststehen.
"Noch irgendwelche Abschluss worte Herr (L/N)?", hörte ich den Richter fragen und Vater verneinte.
Es ist soweit.
Die Geschworenen würden sich jetzt sicher beraten.

Nervös spielte ich mit dem Ärmel meiner Bluse.
"Nach einer kurzen Beratung sind wir uns einig das sie Herr (L/N) schuldig sind. Ihnen steht eine Freiheitsstrafe von einem Jahr bevor. Sie sind außerdem dazu verpflichtet fünfzig Meter Abstand zu ihrer Frau und Tochter zuhalten.", hörte ich das finale Urteil und schnappte nach Luft.

Wir hatten es geschafft!
Ich konnte es noch gar nicht fassen da fiel mir Mutter um den Hals.
Freudentränen liefen ohne Halt über meine Wangen.
Er könnte uns nie wieder etwas tun. Nie wieder.

Die Zeit der Angst war vorbei.
Ich löste mich von ihr und wischte kurz meine Tränen weg ehe ich auf Hinata zulief.
Dieser breitete schon wissend seine Arme aus, in welche ich keine Sekunde später fiel.

"Ich bin so stolz auf dich.", murmelte er und drückte mich enger an sich.
Noch komplett von der Situation überwältigt löste ich mich vorsichtig von ihm.
Meine Hände legten sich an seine Wangen und im nächsten Moment lagen auch schon meine Lippen auf seinen.

Ich realisierte mein Tun erst als er den Kuss tatsächlich erwiderte.
Dieses Kribbeln in meiner Bauchgegend durchzog nun meinen kompletten Körper.
Wir lösten uns voneinander und ich sah in sein breit grinsendes Gesicht.

"Ich liebe dich.", kam es leise von ihm und mein Herz machte einen Freudensprung.
Erwidern tat ich diese Worte nicht, meine Augen sollten mehr als tausend Worte sagen und vorsichtig küsste ich ihn nochmal.

Ich fand es nicht richtig diese drei magischen Worte aufzuschreiben und ihnen so den Zauber zu nehmen.
Außerdem würde es sicherlich diesen Moment zwischen uns zerstören.
Dennoch so glücklich wie jetzt war ich wohl noch nie in meinem Leben.

"Ich störe euch zwei ja ungern, aber wir müssten langsam los.", hörte ich meine Mutter hinter uns sagen.
Shoyo und ich mussten kichern folgten dann aber meiner Mutter nach draußen zum Auto.

Als ich unsere Hände miteinander verschrenkte schielte ich unauffällig zu dem Orangehaarigen.
Ich könnte schwören das seine Augen noch mehr glänzten als sonst.
Mein kleiner Wirbelwind.

Wir fuhren Shoyo nachhause und leider musste ich mich vorläufig von ihm verabschieden.
"Bis morgen (Y/N)-chan!", rief er mit einem breiten Lächeln und küsste noch schnell meine Wange.

Mit einem Lächeln stieg ich wieder ins Auto und fuhr mit meiner Mutter zu unserer Wohnung.
Dort angekommen feierten wir erstmal unsere neugewonnene Freiheit.
_______________________________________

Kapitel 31 ist draußen!

(Y/N)= Dein Name
(L/N)= Dein Nachname

Über Kommentare und Kritik würde ich mich wie immer freuen

(Der Teil hat mir beim schreiben ganz besonders Spaß gemacht :) )

~Huschi/Ems

Silent~ Hinata x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt