5 Minuten warten

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„Falls ich in fünf Minuten nicht zurück bin ..." Robin sah seine Männer ernst an.
Much schluckte nervös. „Was ist dann?" Horrorszenarien kamen ihm in den Sinn. Soldaten, die Robin einkreisten. Gisborne, der mit Robin kämpfte. Der Sheriff, der Robin hängen ließ. „Dann wartet einfach ein bisschen länger." Robin lachte, klopfte ihm einmal auf die Brust, wie er es immer tat, wenn er Much neckte und gleichzeitig Mut zusprach, und verschwand in der Menge.
„Oh, du ..." Much fand das gar nicht lustig, nein, überhaupt nicht. Allan dagegen lachte. „Du kennst ihn doch", meinte er locker und spielte mit einer Münze zwischen seinen Fingern. „Und wenn er sich mit Marian ‚trifft'", er deutete mit einer Handbewegung an, dass er mehr als nur treffen meinte, „dann kann das auch mal länger dauern."
„Sie sollen sich nicht ‚treffen'." Much kopierte die Handbewegung. „Sie soll ihm einfach nur die Informationen geben, die wir brauchen." Unruhig sah er sich um. Er mochte Nottingham nicht, hier waren zu viele Menschen und vor allem zu viele Soldaten des Sheriffs.
„Er weiß schon, was er tut." John stützte sich bequem auf seinen Stock. „Weiß er doch immer."
„Ich hoffe trotzdem, dass er sich beeilt." Much sah Will dankbar an, wenigstens einer hier verstand ihn. „Wir müssen auf dem Heimweg noch die Fallen checken."
Much verdrehte die Augen. So viel zu der Hilfe, Will plante einfach nur schon die nächsten Aufgaben. „Wie lange noch?", wollte er unruhig wissen.
John seufzte. „Wir warten, bis Robin wieder hier ist", bestimmte er. Allan sah auf die Münze in seiner Hand. „Vielleicht kann ich uns in der Zeit ein bisschen Geld besorgen."
John hielt ihn am Arm fest, bevor er in der Menge verschwinden konnte. „Keine Aufmerksamkeit erregen", brummte er. „Und deine Glücksspielchen erregen immer Aufmerksamkeit."
Allan schnaubte. „Das ist überhaupt nicht wahr!"
„Doch", riefen Will und Much gleichzeitig. „Das gibt nur Ärger", fügte Will hinzu.
„Aber warten ist ätzend", beschwerte Allan sich. „Warten, immer nur warten."
„Beschwer dich bei Robin", sagte John ganz gemütlich.
„Werde ich auch!"
„Du wirst was?" Erleichtert atmete Much auf, als Robin hinter Allan auftauchte und sie alle mit einem breiten Grinsen ansah. „Ich kenne jetzt die Route, die der Geldtransport nimmt. Gehen wir?"
„Liebend gerne." Much fühlte sich schon viel besser, als sie die Tore Nottinghams hinter sich zurückließen. Das nächste Mal würde er Robin in die Burg begleiten. Denn er hasste es wirklich, untätig warten zu müssen.






Robin/Marian One ShotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt