Chapter 1 - Streetart

294 11 0
                                    

Evan

,,Oh Thomi, danke!" Ich zog lange an meiner Zigarette. Der beruhigende Rauch breitete sich in Sekunden in meinen Lungenflügeln aus. Greg grinste zufrieden zu mir rüber. Während seine kleine Freundin ihm um den Hals gefallen war.

Wie kann dieser Langweiler so eine Freundin haben? Rose Peterson. Sie sieht einfach umwerfend aus. Trotz der vielen lockeren Schichten an Kleidung, die sie immer trug, konnte man ein wenig erahnen, was für einen Wahnsinns Körper sie hatte.

Rose hatte schulterlange, glatte Haare, ein herzförmiges Gesicht und das merkwürdigste und dennoch schönste Lachen, was ich je in meinem ganzen Leben gehört habe. Es hört sich ein wenig an wie das Schnauben eines Pferdes. Eins muss man Thomas Greg lassen. Also entweder ist er bei ihr ganz anders, nicht so loserhaft, wie er rüberkommt oder er hat einfach den besten und größten Schwanz auf der Erde. Denn ich habe keine Ahnung, warum sie sonst bei ihm bleiben sollte. Seine kleine Freundin könnte jeden haben. Auch wenn ihr das wahrscheinlich selbst gar nicht klar war. Sie könnte sogar mich haben! Und das ist echt schwer. Denn mir wurden schon als kleines Kind, wenn es um Liebe fühlen geht, viele, sehr schwere Steine in den Weg gelegt...

,,Peterson, wenn du deinen Loser noch länger umarmst, dann erdrückst du ihn durch dein vieles Fett!", rief ich gaggernd in ihre Richtung. Sofort löste sie sich beschämt von ihrem Freund. Sie wurde ganz blass, als sie mich sah. Zugegeben, wenn ich ein Mädel wär, dann würde ich auch auf mich abfahren.

Immerhin gibt es nicht so viele von meiner Sorte in Cambria. Kurze Beschreibung vom Traum aller Mädchen:

Ich heiße Evan McBrowne, bin 18 Jahre alt, habe braune, lockige Haare, die mich oft abfucken, weil sie immer ins Gesicht fallen, trainiere regelmäßig, sodass ich einen ganz soliden Körper hab und ich habe eine Fabel für Tattoos. Und Chase Atlantic. Ach und schnelle Autos. Denn ich besitze einen schwarzen Mercedes AMG GT Coupé. Etwas untypisch für einen Amerikaner, aber ich liebe Mercedes Benz Autos. Mein Auto ist mein Baby. Ernsthaft. Ich kümmere mich um mein Auto länger, als mich selbst. Und das heißt echt was. Und wisst ihr, was ich noch liebe?

Rose zu ärgern. Okay, manchmal übertreiben wir es etwas. Wir, ich meine hiermit mich, meinen besten Freund Jonathan und den Rest meiner Clique. Dass Rose unser Ziel ist, ist auf meinem Mist gewachsen. Ich habe sie schon früher auf der Junior High geärgert. Doch dann sahen wir uns für zwei Jahre nicht mehr. Aber als ich sie dann vor ein paar Wochen in der Bibliothek der Highschool wieder sah, da rutschte mir augenblicklich das Herz in die Hose. Rose war über die Zeit wunderschön geworden, sie war einfach erblüht. Wie eine exotische Blume, die jeder Forscher verzweifelt im dichten Dschungel sucht, um sie stolz der Welt vorzuzeigen und sie sein Eigen nennen zu können. Aus dem etwas pummeligen, blutjungen Mädchen mit großer Zahnspange und einem Minenfeld von Pickeln auf ihrer Stirn, wurde ein Mädchen, das jeden Jungen aus den Socken haut. Naja, so erging mir das zumindest. Wie sich später herausstellte, auch vielen anderen Männern, die das Vergnügen hatten sie kennenzulernen.

,,Halt dein dummes Mundwerk McBrowne!", rief Thomas gereizt rüber. Er legte schützend einen Arm um seine etwa 1,60 große Freundin. Ein kleiner Zwerg ist die. Da habt ihr es! Wer sagt in unserem Alter ernsthaft Mundwerk, wenn man jemand anderen beleidigen will? Kompletter Bullshit.

Ich lachte trocken, sarkastisch auf. Thomas machte schon einen Schritt auf mich zu. Ich lehnte lässig gegen mein Auto und zog ein letztes Mal an meiner Zigarette, ehe ich sie auf dem Boden austrat. ,,Was willst du Greg?" Meine Stimme triefte gerade so vor Abneigung und Spott. Ich konnte diesen Thomas noch nie ernst nehmen. Wenn er ein Tier wäre, dann auf jeden Fall wie eine Schaf. Ein dummes, entbehrliches Schaf, dass sich nicht wehren kann. Keine Ahnung, was Rose je an dem fand. ,,Lass Rose endlich in Ruhe." ,,Schatz, komm..." Peterson trat ängstlich von einem Fuß auf den anderen. Hm... Sie hatte schon öfter Angst vor mir gehabt. Vielleicht hab ich echt etwas übertrieben...

Longing secretsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt