Spielkind || Dner

- 12 -

Durch ein penetrantes klopfen an meiner Glastür, wurde ich unsanft aus dem Schlaf gerissen.

Ich hatte vor, den unbekannten einfach zu ignorieren und weiter zu schlafen, mir war auch relativ egal wie spät es war. Ich war müde, und dass war das einzige, was momentan zählte.

Als ich aber nach gefühlten Stunden - die wahrscheinlich nicht mal drei Minuten waren - immer noch das dumpfe klopfen wahr nahm, drängte ich, beziehungsweise meine Neugierde mich dazu, zu schauen, wer denn so scharf darauf war, mir den Morgen zu versauen.

Also lief ich, nur in Schlafklamotten wohl gemerkt, zur Tür und öffnete die Vorhänge. Was im Nachhinein betrachtet, ziemlich dumm gewesen war, denn wie es aussieht war es definitiv noch vor 12, und trotzdem schien mir die Sonne voll ins Gesicht. Meine Augen wurden automatisch zu kleinen Schlitzen, und ich hielt mir meine Hand vor's Gesicht. Nach kurzer Zeit gewöhnte ich mich allerdings an das grelle Licht und öffnete meine Augen langsam wieder. Nachdem ich jedoch sah, wer da vor mir stand, waren meine Augen ganz schnell weit geöffnet und ich schaute leicht nach oben, in ein nicht ganz unbekanntes Gesicht.

Ich öffnete die Glastür und stand nun vor einem breit grinsenden Dner.

"Hi?" Es war eher eine Frage als alles andere.

"Ich wollte dich nicht wecken, sorry!" Sagte er immer noch und grinste verdächtig.

"Es sieht mir ganz so aus, als ob du mich wecken wolltest" lachte ich skeptisch und zog eine Augenbraue hoch. Gott weiß warum ich gerade so gute Laune hatte.

"Ertappt!" Sagte er und fing an zu lachen.

Das man mich vor 12 Uhr lachen sah, war auch eher eine Seltenheit, könnte jemand diesen Moment bitte festhalten.

"Also bist du jetzt nur hier her gekommen um mich zu wecken?" Fragte ich und hörte langsam auf zu lachen. Das Lächeln verließ mein Gesicht allerdings nicht.

"Wie kommst du denn darauf! Ich wollte meiner aller besten und auch unglaublich langen Freundin doch nur Tschüss sagen!" Sagte er mit einem ironischen Unterton.

Erst jetzt viel mir die kleine Kamera in seiner Hand auf und ich sah erst ihn, dann die Kamera an, bevor ich, zum Schluss, an mir runter schaute. Ich hatte immer noch nur meine Schlafsachen an und würde am liebsten in Grund und Boden versinken.

Er hatte wohl bemerkt, dass ich gemerkt hatte, das er das ganze Spektakel gefilmt hatte, denn er fing wieder schallend an zu lachen.

"Ich hasse dich, Dner!" Schrie ich, und rannte in mein Bett, in das ich mich sofort einkuschelte und die Decke über mich legte.

Er schaltete die Kamera aus, kam in mein Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

"Guck doch mal wie ich aussehe! Dass willst du doch nicht ernsthaft hochladen?" Fragte ich lachend.

Morgens sehe ich einfach immer aus, als hätte ich den Kater meines Lebens, und ich wusste nicht ein mal warum, müsst ihr wissen.

Meine Haare standen in jede erdenkliche Richtung ab, und unausgeschlafen sah ich auch immer aus. Allerdings war das kein wirkliches Wunder, denn ich hatte so gut wie immer, viel zu wenig Schlaf, und das obwohl ich gerade mein 'freies Jahr' machte und weder arbeiten, noch zur Schule ging.

"Doch will ich. Und wie du in dein Bett rennst wird sogar das Pre-Intro!" Sagte er und probierte dabei ernst zu bleiben. Gelang ihm aber nicht wirklich und er fing wieder an zu lachen. Sogar so laut, dass ich erst garnicht bemerkte, wie jemand hinter uns meine Zimmertür öffnete, und den Kopf durch die Tür steckte.

"ich wusste gar nicht das du Männer besuch hast?" Fragte meine Mutter und grinste ununterbrochen.

Peinlich, peinlich.

"Der Männerbesuch wollte gerade gehen!" Sagte ich und verbot mir selber, rot zu werden. Dner schob ich von meinem Bett, auf welches er sich während seines Lachanfalls gesetzt hatte.

"Ach Quatsch er kann doch ruhig zum Mittag bleiben!" Sagte sie und schaute ihn eindringlich an, so als ob sie ihn durch Telepathie dazu zwingen wollte.

"Oh, ähm ne, mein Flieger geht in einer Stunde, deshalb muss ich jetzt auch gehen" sagte er während er rückwärts in Richtung Gartentür ging.

Ich stand schnell auf, zog ihn in eine flüchtige Umarmung und schob ihn dann, wie am Vorabend, aus der Glastür. Er flüsterte mir noch ein 'ich melde mich' zu und ich schloss die Tür hinter ihm.

AN: ich hoffe einfach mal, das Kapitel war nicht zu kurz. Es entsandt nämlich am Handy und daher kann ich das gerade überhaupt nicht einschätzen.

Ich hoffe einfach mal es hat eine akzeptable Länge und es hat euch gefallen! :3