Anruf

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Als ich die beiden reglos auf dem Boden sah, begab ich mich sofort auf die Suche nach meinem Handy, denn ohne mein Handy konnte ich hier nicht weg.

Kai, der inzwischen Nummern mit mir getauscht hat, und mich darum angebettelt hat, ihm auf Twitter zu folgen, müsste schon x- Mal angerufen haben.

Was, wenn er denkt, ich hätte ihn sitzen lassen? Es mir anders überlegt? Panisch suchte ich jede Schublade ab, die ich zu sehen bekam, bis ich endlich mein lang ersehntes Handy fand.

Doch bevor ich es anschaltete, trat ich die Tür vom Keller auf, die bis eben noch abgesperrt war, und rannte hinauf zur Eingangstür.

Auch diese wollte ich auftreten, doch diese war zu schwer.

Wieso konnte ich die Tür nicht öffnen? Immerhin hatte ich Vampirkräfte.

Scheiße, da liegt bestimmt ein verfluchte Zauber auf der Tür.

Verdammt.

Und wie soll ich hier denn jetzt abhauen?

Sofort schaltete ich mein handy an.

Zehn verpasste Anrufe und 20 Nachrichten von Kai.

Kommst du zu spät, Vani?

Vani? Wo bist du?

Vani? Geht's dir gut?

Du hast mich versetzt und weißt nicht, was du sagen sollst, oder?

Du könntest wenigstens antworten!

Nur, weil ich sein Soziopath bin, heißt es nicht, dass ich keine Gefühle hab. Du müsstest doch gemerkt haben, dass ich mich geändert habe. Also wieso tust du mir das an?

Hallo?

Und noch weiter gehen die Nachrichten.

Er kommt auf die Idee, dass ich ihn habe sitzen lassen, und nicht auf die Idee, entführt worden zu sein?

Sofort entschloss ich mich dazu, ihn anzurufen.

Nach drei mal klingeln ging er endlich ran.

,,Vanessa? Wo zum Teufel steckst du?! Ich hätte mich wenigstens über eine Nachricht gefreut!", fragte er wütend.

Er glaubt also wirklich, ich hätte ihn sitzen lassen.

Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie versetzt das einen Stich ins Herz.

,,Das würde ich auch gerne wissen.", meinte ich daher nur trocken, um herunterzuschlucken, dass es schmerzte, dass er so dachte.

Immerhin habe ich ihn vor meinen Brüdern und deren Freunden verteidigt.

,,Wie meinst du das?", fragte er nun verwirrt.

,,Mein Bester Freund, von dem ich eigentlich dachte, er sei tot, hat mich mit seinem 'Kumpel', der übrigens das wegen dir tat, entführt. Nun komme ich hier nicht raus, da wahrscheinlich ein Zauber auf der Tür steckt, den sonst wer getan hat.", erzählte ich im Rausch, da ich nicht wusste, wann die beiden wieder aufwachten.

Ewig würden die beiden ja nicht bewusstlos bleiben.

,,Ich bring die beiden um.", knurrte er.

Mich wunderte es, dass er so zu mir war.

Erst war er wütend, dass ich nicht da war, jetzt ist er wütend, dass Rafael mich entführt hat?

Was hat das alles zu bedeuten?

,,Wie auch immer, du musst mir irgendwie helfen. Du bist doch ein Siphoner, du musst mich doch irgendwie finden können.", flehte ich ihn panisch an.

,,Ich weiß nämlich nicht, wie lange die beiden bewusstlos bleiben, und ein erneutes Mal Schaffe ich es nicht, die beiden auszunocken. Das erste Mal habe ich es nur geschafft, weil es unerwartet war. Also, ich flehe dich an: Hilf mir, bitte."

,,Ich werde dich finden. Koste es, was es wolle.", sagte er noch, bevor er einfach Auflegte.

Na super.

Tief atmete ich ein und aus, bevor ich nach einen anderen Ausgang suchte.

Doch zu meinem Pech fand ich nicht einen.

Es gab weder eine Hintertür, noch gab es Fenster.

Was ist das denn bitte für ein Haus?

Meine Gedanken flogen zurück zu Kai.

Will er mir wirklich helfen?

Schon bei dem Gedanken an Kai schlug mein eigentlich totes Herz Marathon.

Verwirrt runzelte ich die Stirn.

Vor Tagen hasste ich ihn noch, wann ist der Hass verschwunden?

Als er es war, der meine Menschlichkeit zurückbrachte?

Kann wirklich eine Tat alles wieder gut machen?

Vielleicht weiß ich aber auch tief im Inneren einfach nur, dass nicht nur er das Monster ist, sondern jeder andere auch.

Niemand ist besser als er es ist.

Jeder Vampir, ja, auch jeder Mensch macht Fehler in seinem Leben, die manchmal sogar unvergleichlich sind.

,,Hast es wohl nicht weit geschafft, nicht wahr?", hörte ich die Stimme von dem Typen, der mir das Genick brach, hinter mir.

Blitzschnell drehte ich mich zu ihm um.

Er wollte auf mich zurückkommen, um mir mein Genick zu brechen, doch ich wich ihm schnell aus.

Doch auf einmal wurde ich von hinten gepackt und spürte etwas hartes an meine Brust drücken.

,,Eine Bewegung und du bist tot.", knurrte Rafael in mein Ohr, während er mich an seine Brust drückte.

Doch schnell drehte ich den Spieß Um, und drückte das Hokzstück gegen seine Brust, und wollte grade zudrücken, als ich einen höllischen Schmerz in meinem Kopf spürte.

Was zum...?

In meinem Augenwinkel sah ich, dass es der Fremde war, der dies verursachte.

Aber er war doch ein Vampir, wie ging das?

,,Häretiker, Schätzchen.", lächelte er, als sie Schmerzen größer wurden.

Schreiend ging ich in die Knie und ließ das Hokzstück fallen.

Meine Hände hielt ich an den Kopf, um den Schmerz auszuhalten.

Dann ließ er endlich nach.

Erschöpft kniete ich in der Mitte des Raumes.

,,Wenn du doch ein Häretiker bist, wieso hast du deine Kräfte eben nicht benutzt?", fragte ich ihn schwach.

,,Ich wollte wissen, wie stark du bist.", grinste er mich an, während Rafael mich begutachtete.

Dann strich er eine Haarsträhne hinter mein Ohr.

Angeekelt wich ich zurück.

,,Schade, dass du sterben musst. Aber Kai hat das Verdient.", knurrte er erneut, doch wich zurück, als die Tür aufkanllte.

,,Heute wird hier niemand sterben, außer auch Bastarden.", knurrte er wütend.

Lächelnd blickte ich in das Gesicht von Kai Parker, was von Wut geprägt war.

In Love with a Monster (Tvd/ Kai Parker)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt