Kapitel 7

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Schnellen Schrittes lief ich durch die Gänge, durch den Innenhof bis runter zum schwarzen See. Im Laufen zog ich mir, auf umständliche Weise, die Jacke an. Ich war völlig außer Atem als ich endlich am Ufer angekommen war. Mir liefen Tränen über die Wangen und ich wusste nicht mal warum. Das war das schlimmste. Nicht zu wissen warum ich weinte. Ich setzte mich an einen großen Baum der am Ufer stand und ließ die Tränen einfach weiter fließen, bis es endlich aufhörte. Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und schloss sie dann. Für einen Moment verharrte ich, den Kopf an den Baum gelegt und atmete einfach tief ein und aus. Dracos Gesicht tauchte immer wieder auf und auch seine Stimme hörte ich leise flüstern. Bis alles plötzlich verschwand. In meinem Kopf herrschte vollkommene Stille. Endlich.

Als ich meine Augen wieder öffnete fühlte ich mich von allem befreit und lächelte. Dann kramte ich mein Buch hervor und schlug es auf. Es dauerte nicht lange bis ich etwas gefunden hatte, was ich malen wollte.
Ich entschied mich für die Kutsche von Bauxbaton, gezogen von den Abraxan. Ich rief mir das Bild wieder in den Kopf und begann zu malen. Ich drehte und wendete es Buch immer wieder, damit auch alles stimmte wie ich es in Erinnerung hatte. Zwischendurch schaute ich auf und betrachtete den See. Wie sich der Mond auf der Wasseroberfläche spiegelte und den See Silber schimmern lies.
Ich hatte gar nicht gemerkt, dass es schon so spät geworden war, denn als ich hier heruntergekommen war dämmerte es gerade erst.
Ein Knacken von einem Ast riss mich aus meinen Gedanken und ich drehte mich erschrocken um.
„Wer ist da?" fragte ich in die Dunkelheit hinein und griff zu meinem Zauberstab. Verdammt, dachte ich mir. Ich hatte ihn im Schlafsaal liegen gelassen.
„Na große Klasse" sagte ich leise zu mir und stand auf um besser weglaufen zu können, falls es dazu kommen würde.
„Bist du das Ciri?" hörte ich die Stimme von Cedric sagen. Daraufhin atmete ich erleichtert aus. „Cedric! Man hast du mir einen Schrecken eingejagt. Was machst du hier?" mein Herz raste immer noch als er bei mir ankam.
„Ich wollte einfach den See bei Mondschein genießen, das hilft beim nachdenken" sagte er und setzte sich an den Baum an dem ich vorher saß. Ich lächelte ihm zustimmend zu und setzte mich neben ihn.
„Es ist wirklich eine tolle Aussicht" schmunzelte ich und schaute verträumt auf den See. Cedric legte seinen Arm um meine Schulter und ich lehnte mich an ihn an. Ich dachte gar nicht drüber nach was ich tat.
Nach ein paar Minuten nahm ich wieder mein Buch in die Hand.
„Was ist das denn?" fragte Cedric neugierig. „Ach nichts. Es sind nur ein paar Bilder die ich gemalt habe" sagte ich und drückte das Buch an mich. Er verstand , dass ich nicht weiter darüber reden wollte oder zumindest fragte er nicht weiter nach.

„Ich geh wieder rein" sagte ich und stand auf. Meine Glieder waren völlig eingefroren.
„Willst du nicht noch etwas bei mir bleiben, ich wärme dich auch" sagte Cedric und lächelte charmant. Ich schüttelte den Kopf und lief denn Hang hoch, zurück nach Hogwarts. Das ging doch etwas zu weit, fand ich und drückte das Buch noch fester an mich. Ich lief zurück durch den Innenhof und betrat gerade den Korridor in dem die Große Halle lag als ich Schritte hörte. „Oh Gott sei Dank es geht dir gut" Draco kam auf mich zu und schloss mich in die Arme. In seiner Stimme war Sorge und Erleichterung zu hören. Ich erwiderte die Umarmung und legte meinen Kopf auf seiner Brust ab.
„Ich dachte dir wäre was passiert, Kleines" hauchte er mir ins Ohr und drückte mich nochmal fester an sich. Ich konnte sein Herz schlagen hören und es raste.
„Ihr wäre nichts passiert, Malfoy!"
Ich hob meinen Kopf und drehte mich zu der Stimme um. Ich hatte nicht gehört, dass er mir gefolgt war. Draco lies mich los und er schaute Cedric finster an.
„Woher willst du das wissen, Diggory?" fauchte er und trat einen Schritt auf Cedric zu. „Ich war bei ihr" antwortete ihm Cedric mit provokativer Stimme. Draco wandte sich zu mir. Seine Augen schienen mich fehlend an zu sehen als er mich fragte ob das stimmte. „Ja, aber es ist nicht das was du denkst" sagte ich und merkte, dass mir die Tränen in die Augen stiegen. „Oh, also heißt alleine Nachdenken für dich Zeit mit Diggory verbringen?" sagte Draco giftig. „Draco..." Ich wagte es nicht mal ihm in die Augen zu sehen. Ich spürte einen Kloß im Hals. Draco stürmte an mir vorbei in die Richtung aus der er gekommen war.
„Draco warte!" jetzt liefen mir die Tränen in Strömen über die Wangen. „Cirilla!" „Lass es gut sein Cedric!" Rief ich und lief Draco hinterher.

Er lief mit großen wütenden Schritten den Flur entlang. Seine Hände waren geballt. Ich versuchte ihn einzuholen. „Draco, bitte bleib stehen" flehte ich ihn an. Als wir im Gemeinschaftsraum ankamen gelang es mir endlich seinen Ärmel zu fassen zu kriegen. „Draco Malfoy! Bleib verdammt nochmal stehen!" meine Brust hebte und senkte sich heftig, zum einen weil ich weinte zum anderen weil ich gerannt war. Er blieb stehen, drehte sich aber nicht um. „Lass es mich erklären..." Ich bekam keine Antwort von ihm. Also ging ich ein paar Schritte auf ihn zu und atmete tief durch. Ich war so nervös wie an meinem ersten Tag.
„Ich bin zum schwarzen See gegangen, weil ich wirklich nachdenken wollte. Ich brauchte wirklich Zeit für mich allein..." „Warum lügst du mich an?" fragte er mich und drehte sich um. Eine Träne rollte seine Wange hinunter und seine Stimme brach. Ich konnte nicht glauben, dass er mich als Lügnerin bezeichnete. „Ich lüge dich nicht an!" beharrte ich. „Ach nein? Es ist nur ein Treffen und alleine nachdenken, erinnerst du dich?"
„Verdammt Draco, was ist dein Problem?" Platze es plötzlich aus mir heraus. „Es war nur ein Treffen, ich weiß nicht was er sich erhofft hat, aber für mich war es das! Und heute wollte ich einfach alleine sein! Ich wusste nicht, dass er auch zum See kommen würde!" ich ging weiter auf ihn zu bis ich direkt vor ihm stand. Ich war noch nie so wütend gewesen. „Und selbst wenn ich gelogen hätte, was stört dich daran, dass ich Zeit mit ihm verbracht habe?"
Draco antwortete mir nicht sondern drehte sich zum Kamin und mir damit den Rücken zu.
„Schön" sagte ich und begann wütend die Treppen hochzusteigen. Ich wischte mir die Tränen weg und versuchte meine Wut runterzuschlucken.

His Crime is Passion (a Draco Malfoy FF)Where stories live. Discover now