Kapitel 38

833 41 10
                                    

Papa und Samu standen an der Kasse und besorgten Karten. Ich stand derweil etwas abseits und wartete. Plötzlich hörte ich hinter mir ein wispern. Verwundert drehte ich mich um und sah direkt in die neugierigen Gesichter einer Truppe von Jugendlichen.
„Äh, hallo?", fragte ich unschlüssig. Was wollten die denn von mir?
„Bist du nicht die Tochter von Nico Santos?", fragte mich einer der Jungen. Ich nickte. „Können wir dann ein Foto machen?"
Eigentlich hatte ich überhaupt gar keine Lust jetzt Fotos mit irgendwelchen Leuten zu machen. Aber ich konnte auch irgendwie schlecht nein sagen. Also lächelte ich und nickte.
„Joe, mach mal bitte das Foto!", rief der Junge, der mich nach dem Foto gefragt hatte. Ein anderer Junge aus der Gruppe löste sich und trat mit gezücktem Handy zur Seite. Ich stellte mich zu der Gruppe und wir machten einige Fotos. Dann verabschiedete ich mich wieder, und trat zu Papa und Onkel Samu.
„Das hast du gut gemacht!", sagte Papa und klopfte mir anerkennend auf die Schulter.
„Was?", fragte ich.
„Du hattest keine Lust, und hast trotzdem ein Foto gemacht.", er lächelte mich an. Ich grinste zurück.
„Irgendwann musst du mir mal sagen, wie du es immer schaffst, meine Gedanken zu lesen!", sagte ich grinsend und wir betraten gemeinsam die Umkleiden.

Samu hatte mir aus der großen Tasche einen Badeanzug mit den Worten: „I think, mir wird er not passen!", gegeben und war dann in eine Umkleide verschwunden. Auch Papa hatte sich in eine Umkleide verzogen, also tat ich es ihnen nach und verschwand in der Umkleide zwischen der von Papa, und der von Onkel Samu. Als ich fertig aus der Umkleide kam, standen die beiden schon nebeneinander und warteten auf mich.
Verwundert zog ich eine Augenbraue hoch und fragte: „Was habt ihr ausgeheckt?"
Sie grinsten mich nur an und sagten wie aus einem Mund: „Nothing!"
Ich grinste. Damit war zwar bewiesen, sie hatten etwas ausgefressen, aber auch: Ich würde nichts aus ihnen heraus bekommen.

Wir gingen getrennt duschen und dieses Mal war ich es, die warten musste. Die beiden kamen einfach nicht aus der Dusche! Ich lehnte gegen die Wand und wartete.
Als sie nach fünf Minuten immer noch nicht draußen waren, fing ich an, mir Sorgen zu machen. Ich stieß mich von der Wand ab, und ging langsam zum ersten Becken. Vielleicht waren die beiden ja schon am Wasser. Ich stand gerade am Beckenrand, als ich spürte wie jemand mich ins Wasser schubste.
Ich kreischte auf, und riss, wen auch immer, mit mir ins Wasser. Über meinem Kopf schlug das klare Wasser zusammen und ich öffnete meine Augen. Das Chlor brannte, aber wenigstens konnte ich jetzt erkennen, dass es Samu war, der mich ins Wasser geschubst hatte. Ich tauchte wieder auf und wartete, dass er auftauchte, damit ich eine Wasserschlacht beginnen konnte. Doch er tauchte nicht auf.
Plötzlich spürte ich, wie mich jemand an den Beinen nach unten ins Wasser zog. Ich holte schnell noch einmal Luft, dann schloss sich die Wasseroberfläche über mir auch schon. Ich öffnete die Augen, und sah wie Onkel Samu und Papa mich angrinsten. Ich grinste zurück und schwamm los. Schnell schwimmen war eine meiner Stärken. Als ich das andere Ende des Beckens erreicht hatte, drehte ich mich zurück und sah auf das Wasser. Wie lange konnte dieser Finne bitte die Luft anhalten?! Ich tauchte unter und spähte durch das Wasser. Ich konnte sehen, wie Papa und Onkel Samu auf mich zu kamen. Schnell tauchte ich wieder auf und zog mich am Beckenrand aus dem Wasser. Dann blieb ich oben sitzen und wartete. Als Onkel Samu aus dem Wasser auftauchte, holte er tief Luft und grinste mich an. Auch Papa tauchte auf, und ich grinste die beiden Verschwörerisch an.
„Das schreit nach Rache!", sagte ich.
„Bitte. Wir warten.", grinste Papa. Ich grinste zurück und sprang ins Wasser.
„Rache ist Blutwurst.", sagte ich grinsend, und schwamm davon. 

Eine Stunde später saßen wir im Whirlpool und grinsten uns gegenseitig an.
„Warum sind wir jetzt eigentlich hier?", fragte ich.
„We thought, that you'd have fun here!", sagte Onkel Samu und ich nickte.
"Oh ja! Es ist wirklich lustig.", sagte ich, und seufzte erleichtert aus. Bisher hatte ich noch nicht wirklich Zeit, um mich um das Urteil kümmern zu können. Doch langsam, holte mich die schlechte Stimmung ein.
„Warum schaust du auf einmal so traurig?", fragte Papa besorgt.
„Ich will nicht zu Larissa.", sagte ich und schaute ins Wasser.
„Ah ah, don't think about it.", sagte Samu und legte seinen Arm auf meine Schulter. Auf einmal musste ich grinsen.
„Don't cry don't think about it!", lächelte ich und Samu lächelte zurück. Und dann, saßen wir zu dritt im Whirpool und sangen Sunrise Avenue!

>I'm tryin' to help you
Leave your tears behind
This is the moment
Get them out off your mind
Don't cry don't think about it<

SEINE Tochter (Nico Santos)Where stories live. Discover now