Kapitel 14

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Kapitel 14

Salbeipfote tappte aus dem Schülerbau. Die Wärme der Blattfrische wärmte seinen Pelz. Ein Viertelmond war seit dem Gespräch mit seiner Mentorin vergangen. Gemächlich tappte der Schüler zum Frischbeutehaufen und fischte mit der Kralle eine Spitzmaus aus den Resten des Vorabends. Als Herbstnacht aus dem Kriegerbau getappt kam, hatte Salbeipfote seine Frischbeute schon längst aufgegessen. »Guten Morgen, Herbstnacht. Was machen wir heute?«, fragte der Kater unternehmungslustig. Die Kriegerin gähnte einmal ausgedehnt. »Ich habe mit Häherfeder abgesprochen, dass du heute mit auf die Morgenpatrouille gehst. Mit dir gehen Samtfell, Lichtfell und Bachstern.« »Bachstern?« »Gut zu wissen, dass deine Ohren noch funktionieren«, neckte ihn seine Mentorin. »Jetzt geh schon. Häherfeder hat mich auf eine Jagdpatrouille eingeteilt. Du weißt ja, was man auf einer Grenzpatrouille machen muss«, schnurrte Herbstnacht.

Salbeipfote machte sich auf dem Weg zu Lichtfell und Samtfell. Bachstern kam gerade aus dem Anführerbau getappt, als Häherfeder auf Herbstnacht zukam. »Da bist du ja. Ich habe dich schon überall gesucht. Ich dachte, da wir eine große Jagdtruppe sind, teilen wir uns auf. Bienenschwarm geht mit Pollenflug und du kannst dann mit deiner alten Mentorin gehen.« Der zweite Anführer hatte ja keine Ahnung. Nur weil sie meine Mentorin war, heißt das nicht, dass ich sie mag. Herbstnacht brachte ihre Gedanken nicht über die Lippen und nickte kurz. »Wo ist Glanzfell denn?«, fragte sie stattdessen. »Sie wartet vor dem Lager schon auf dich.« Herbstnacht ließ Häherfeder hinter sich und tappte niedergeschlagen zum Lagerausgang.

»Guten Morgen, Glanzfell.« Herbstnacht versuchte, das Gespräch locker anzufangen. »Was guckst du so? Los jetzt.« »Glanzfell, ich bin dir dankbar, dass du meine Mentorin warst, aber jetzt bin ich, genau wie du, eine Kriegerin«, miaute die braun-schwarz getupfte Kätzin. Ich hasse Glanzfell. Ich bin ihr nur dankbar, dass sie mich nicht umgebracht hat, dieses Froschhirn. Glanzfell fauchte. »Habe etwas mehr Respekt, ich bin viel älter als du. Wir gehen jetzt los, Flohhirn, also LOS!« Missmutig rannte Herbstnacht ihrer ehemaligen Mentorin hinterher. Ich glaube, ihr Herz ist aus Stein. Glanzfell pirschte sich an eine Drossel an, sprang aber viel zu früh ab und landete zwei Schwanzlängen später auf einem Stück Moos. Der Vogel erhob sich in die Lüfte, doch Herbstnacht sprang und hielt sich an dem wohlgenährten Stück Beute fest. Das Gewicht der Katze ließ den Vogel sinken und die junge Kriegerin tötete ihn mit einem gezielten Schlag. »Das hätte ich auch alleine geschafft. Der Vogel war genau da, wo ich ihn haben wollte!«, schrie Glanzfell.

»Glanzfell, was hast du gegen mich?« Diese Frage hatte Herbstnacht so lange bedrückt und jetzt war sie ihr einfach raus gerutscht. Oh nein, dass hätte ich nicht fragen dürfen. Ich bin eine tote Katze. »Was ich gegen dich habe?«, fauchte die Kätzin. »Ich habe doch nichts gegen dich!« »Mentoren trainieren mit ihren Schülern nicht mit den Krallen. Du hättest mich auch nicht jeden Tag vor Sonnenaufgang wecken müssen, oder mich alleine um die Ältesten kümmern lassen. Du warst eine grauenvolle Mentorin.« Glanzfell löste ihre Anspannung. »Ich habe gehofft, dass ich dir dein Leben zur Hölle gemacht habe. DU SOLLTEST GENAU SO LEIDEN WIE ICH!« Die schwarze Kätzin sprang unerwartet auf ihre ehemalige Schülerin und zerfetzte ihr die Flanke. Herbstnacht zuckte zusammen, schrie, fing sich aber wieder. Sie drehte sich um, so dass ihr Bauch frei lag. Die Kätzin wusste, dass Glanzfell die Gelegenheit nutzen würde. Glanzfell tat das von Herbstnacht Vorhergesehene und wollte mit den Pfoten darüberfahren, doch Herbstnacht trat mit ihren Hinterläufen so fest sie konnte und schleuderte die Kätzin eine Fuchslänge von sich weg. Sie sprang auf und rannte auf Glanzfell zu. Sie stellte sich auf Glanzfell, die nicht einmal versuchte sich zu wehren.

»Sag es mir! Was hast du gegen mich?« Jetzt fauchte auch Herbstnacht. Ihre ehemalige Mentorin miaute nur schwach. »Ich liebte Häherfeder. Lichtfell, dieses dumme Miststück, hat ihn mir weggeschnappt. Ich liebte ihn, deshalb sind seine Jungen das Werk einer Liebe, die mir gebührt hätte. Ich hätte Häherfeders Gefährtin sein sollen. Lichtfell glaubt immer noch, wir seien Freunde.« Dieses Wort spuckte die Kätzin förmlich aus. Glanzfell fuhr fort. »Blutmond ist so zärtlich zu mir. Er liebt mich, ich ihn aber nicht. Aber ich brauchte einen Gefährten, um mich von Häherfeder abzulenken. Jetzt lass mich frei!« Herbstnacht verstand, hatte aber noch einige Fragen. »Wenn du Blutmond nicht liebst, warum hast du dann nochmal Junge von ihm bekommen?« »Es sind nicht Blutmonds Junge. Er denkt es nur. Ich habe vor einigen Monden Mausefell aus dem Donnerclan auf einer großen Versammlung kennengelernt. Er ist gleichzeitig zärtlich, stark und mutig.« Nun begann die Kätzin bitterlich zu weinen. »Ich dachte, Salbeipfote wird mal ein starker Krieger, aber du bist seine Mentorin. Ich hoffe nur, Nadelpfote hat einen besseren Mentor als dich.«

Herbstnacht war ganz schwindelig über die ganzen Informationen. Sie stieg von Glanzfell herab, die sofort ins Lager floh. Glanzfell hasst mich, weil ich das Kind von ihrem Schwarm bin. Nadelpfote ist gar nicht tot. Blutmond tut mir so leid. Er liebt sie wirklich. Irgendwie tut mir Glanzfell aber auch leid. Sie hatte bereits zweimal eine große Liebe, doch diese waren immer zum Scheitern verurteilt. Vielleicht kann ich das ändern.


HEYYYY, NEUES KAPITEL, FREUUUUUUUUUUU. KURZE FRAGE: MACHT IHR BEI DEM SIMS-WETTBEWERB MIT?  ICH HBAE NOCH NIE SIMS GESPIELT, WILL ES ABER MAL PROBIEREN? DAS NÄCHSTE KAPITEL IST ÜBRINGS DAS LETZE. BYEEEEEEEEEE

Warrior cats - LiebeskummerWhere stories live. Discover now