Kapitel 1

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Pov Tris

Zum wiederholten Mal an diesem Abend lief ich nun mit einem Kaffee in das Labor. Tony hatte mal wieder eine Verbesserungsidee für seinen Anzug, die er natürlich sofort umsetzten musste. Selbst verständlich aber vollständig, also sowas wie Pause oder schlafen gab es da nicht.

"Entweder ganz, oder gar nicht", bekam ich noch einmal belehrend erklärt, nachdem ich versucht hatte, Tony zu überzeugen endlich ins Bett zu gehen und etwas zu schlafen.
Mal wieder fehlgeschlagen.

Das Problem war nicht, dass ich müde war, aber jedes Mal wenn ich ihm wieder etwas brachte, sah er noch erschöpfter aus. Inzwischen schon so, als würde er gleich in sich zusammen brechen und einfach auf seiner Arbeit einschlafen. Da kam ihm der bestimmt schon 7te Kaffee ganz gelegen. Der fungierte für ihn als wachhaltendes Mittel, welches aber langsam auch nichts mehr brachte.

Als ich fragte, ob er noch etwas benötigen würde, stellte er nur nüchtern fest, "Sie sehen nicht müde aus, wie schaffen Sie das nur? So was brauchte ich auch." Den letzten Satz nuschelte er mehr zu sich selbst, was mich schmunzeln ließ.

Da er sonst nichts mehr von sich gab und einfach weiter an seiner Arbeit bastelte, verließ ich wieder den Raum und machte mich auf den Weg nach oben. Was ich tun würde wenn ich angekommen bin, wusste ich noch nicht. Es war schließlich mitten in der Nacht.

Womit ich allerdings nicht gerechnet hätte, war, dass ich ausgerechnet Steve auf dem Flur begegnen würde. Hatte er nicht eigentlich einen verdammt großen Streit mit Tony gehabt? Wieso war er also dann gerade jetzt um halb 3 Uhr nachts hierher gekommen?

Als hätte er meine Gedanken gelesen, sprach er mich an.

"Hey äh, weißt du wo Tony ist? Ich wollte mit ihm reden, wegen dem Streit. Also ich hm, irgendwie halte ich das so nicht mehr aus. Ich muss mit ihm reden."

Ich brauchte einen Moment, um seine Frage zu realisieren und antwortete ihm mit einem festen Ton.

"Er möchte nicht gestört werden, mal abgesehen davon, dass er dich vermutlich gerade nicht sehen möchte."

Diese Aussage war riskant, denn somit haben ich mich ein Stück weit in ihren persönlichen Streit eingemischt. Aber wovon der Captain nichts wissen konnte, ist, dass es einen ganz bestimmten Grund hatte, warum ich mich auch nebenbei noch ziemlich offensichtlich fast schon arrogant vor ihm aufbaute und ihm diese Worte so ins Gesicht pfefferte.

Meiner Vermutung kam ich ein Stück näher, als ich seine Reaktion genauestens beobachtete. Seine Augen verengten sich etwas und nahmen einen dunkleren Farbton an, was man auf das Licht schieben könnte, wüsste man es nicht besser. Und das tat ich.

Als er meinen studierenden Blick bemerkte, nahmen seine Augen sofort wieder seine normale Ausdrucksform an und er fragte, "Dürfte ich denn im Wohnzimmer auf ihn warten. Mir ist es wirklich wichtig, bitte."

Die falsche Höflichkeit roch man sowas von 10 Meilen gegen den Wind. Naja, wenn man bedenkt, dass es nicht wirklich Captain America ist, der vor einem steht,ist das gar nicht so verwunderlich.

Ich beschloß sein Spiel mitzuspielen und antwortete ihm lächelnd, "Dagegen ist denke ich nichts einzuwenden."

Ich wusste, dass er nicht im Wohnzimmer warten würde. Vermutlich kam er nicht einmal dort an, dachte ich noch, als ich ihn in Richtung Küche gehen sah. Doch mir sollte es egal sein. Zu Tony konnte er nicht, da der Fahrstuhl inzwischen aus Sicherheit nur mit einem Chip bedient werden konnte und den konnte er nur von mir bekommen, da die anderen Avenger gerade auf einer Mission waren.

Ohne Tony auf eine Mission? Ich weiß wie das klingt, aber zum einen wollte er unbedingt an seiner Rüstung weiter arbeiten und zum anderen musste seine Prellung an der Schulter verheilen, ansonsten wäre er keine große Hilfe gewesen.

Mir war bewusst, dass er mich wahrscheinlich in einer anderen Form aufsuchen würde. Trotzdem ging ich weiter in einen kleinen ungenutzten Raum, um mich umzuziehen. Ich wollte einfach was bequemeres tragen, wenn es gleich zu was ersterem als einem kurzen Kampf kam. Also zog ich mir meine Bluse und meinen enganliegenden kurzen Rock aus und ging zu meiner Tasche. Ich wohnte weiter außerhalb der Stadt und nicht hier im Tower, weshalb ich immer meine Tasche mit Wechselkleidung dabei hatte. Man wusste einfach nie, wann man mal wieder die Nacht, wegen Tony's Tüftlergeist, hier verbringen durfte.

Gerade hatte ich mir die Baggy Jeans mit einem Gürtel fertig fixiert, da kam auch schon Thor hereinspaziert.

~Infinity~ (Avengers ff) Where stories live. Discover now