ѕєχαgιηтαυηυѕ

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Ich zeigte Yoongi den Brief von meiner Mutter, legte mich dann neben ihm auf mein Bett. Er las sich die Zeilen durch, sah mich dann lange einfach an, bevor er wieder zum Brief sah. "Deine Mutter will sich mit dir treffen." Das ist richtig, lesen konnte ich aber selbst. "Willst du hingehen?" Was? Habe ich das noch gar nicht gesagt? "Um Himmels Willen, natürlich will ich nicht." Ich werde sicher nicht so, wie ein armes krankes Kind zurück zu der Mutter kriechen, obwohl sie es war, die mich verlassen hat. 

Und jetzt wollte sie mich zurück? Zum Teufel, weil ich nämlich nicht mehr zu ihr will. 

"Ich kenne sie nicht mehr.", erklärte ich leise, setzte mich dann auf. Sie war vielleicht mal eine Frau, die ich unheimlich lieb fand. Aber dann ist sie abgehauen, war also Schuld daran, dass ich nicht mal mehr normal einkaufen gehen konnte und dann kommt sie, wenn sie mich wieder zurück haben will? Wo war sie, als ich sie zurück haben wollte? 

"Sie ist eine egoistische Frau, die einfach abgehauen ist." Vielleicht sollte ich es Yoongi nicht sagen, aber ich brauchte einen Rat. Ich wusste einfach nicht weiter und das nervte mich so unheimlich sehr. Ich stand ganz vom Bett auf, holte mir von meinem Schreibtisch eine Zigarette raus und zündete sie mir in meinem Zimmer an. "J-Jimin?" Ich lächelte Yoongi an, schlug mir meine Hand vor mein Gesicht. Ich Idiot. 

"Tut mir leid, dass ich nerve. Du musst auch gar nichts dazu sagen." Ich hatte voll vergessen, dass meine Freunde nicht gerne über meine Probleme reden wollten. Ich nahm einen Zug, behielt die Zigarette zwischen meinen Lippen und nahm Yoongi den Brief weg. Ich sah mir die vielen Buchstaben kurz noch an. Ich bedeute ihr eigentlich gar nichts. Der Brief ist ja nicht einmal von Hand geschrieben, sondern nur abgetippt. "I-Ich... Schon okay. I-ich wollte f-fragen, ob..." Er knetete seine Hände ganz nervös, bevor er mit einer Schulter zuckte. "Ob ich auch eine haben darf..." Eine was? "Eine Zigarette, meinst du?" Seit wann wollte Yoongi rauchen?

Aber ich bin der letzte, der es ihm verbieten wird. Ich haute mich wieder neben ihn hin, zog einmal und reichte ihm dann die Kippe. "Du darfst klar mal an meiner ziehen." Er riss die Augen etwas auf, nahm sie zwischen seine Finger. "E-echt?" Wenn er doch wollte. Mich juckte das... vielleicht nur ein bisschen. "Du nimmst sie zwischen deine Lippen und dann tust du so, als würdest du mit deinem Mund einatmen wollen. Ganz tief einatmen, okay?" Er nickte schnell und ich sah zu, wie er sie sich zwischen die Lippen klemmte. Aber irgendwie passierte nichts, bevor er sie wieder wegnahm. "Ich traue mich nicht..." Dabei wollte er es doch. 

Ich lachte auf, schüttelte den Kopf. "Ich gucke auch nicht hin." Stattdessen stand ich auf, räumte den Müll auf meinem Schreibtisch etwas auf und dann hörte ich ein Husten und das tat mir leid, aber ich musste lachen. "Und?" Er schüttelte den Kopf, reichte sie mir schnell wieder. "Ich mag das nicht." Keiner mag das beim ersten Mal. "Das geht leichter, wenn du gezwungen wirst, dann reißt du dich zusammen."

Es war die traurige Wahrheit. Er sah mich etwas gequält an. "Können wir ein Fenster aufmachen?" Mein armes Baby! Ich nickte schnell, deutete mit einer übertriebenen Bewegung hinter ihn. "Wenn sich der gute Mann opfern würde, um aufzustehen und das Fenster selbst aufzureißen." Yoongi kicherte leise, stieg auf mein Bett und machte das Fenster auf. "Oh... Tut mir leid, Jimin... Ich bin auf dein Kissen getreten." Und jetzt? Ich fiel lachend neben Yoongi auf mein Bett. Yoongi war der beste. 

Ich war so nervös, als ich das kleine Café betrat und meine leibliche Mutter dort sitzen sah. Ich strich mir vorsichtig über die Augenwinkel, hoffte mein Make-Up saß noch schön. "Hallo, Jimin." Sie stand auf und sie trat zu mir und es sah kurz so aus, als würde sie auf eine Umarmung hoffen. Ich aber setzte mich stumm einfach hin, nachdem ich mir Schal und Jacke ausgezogen hatte. 

Ich könnte den braven Jungen spielen und nett sein, obwohl ich das eigentlich nicht sein wollte.
Ich könnte aber einfach ich sein und es wäre mir egal, was sie von mir halten würde. 

Alone || YoonminWhere stories live. Discover now