Kapitel 36

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Ein Victoria's Secret Model.

Ich war eifersüchtig auf ein gottverdammtes, wunderschönes Model mit perfektem Körper, obwohl ich es nicht sein wollte. Die Tatsache, dass Niall am Sonntagabend mit Barbara Palvin auf dem allerletzten Konzert von einer Band namens JLS gewesen war und sie ihn getröstet hatte, als er bei der Auflösung der Band einige Tränen vergossen hatte, passte mir gar nicht. Daran konnte auch Nialls Beteuerung, dass zwischen den beiden nichts lief und sein Kumpel Liam dabei war, nichts ändern. Ebenso wenig wie Phoebes Versuche, mich aufzumuntern und Emilys gute Zusprüche. Die Bilder sprachen für etwas anderes und ich hasste mich selber dafür, dass ich meinen Laptop nicht einfach zuklappte und ihnen keine weitere Beachtung schenkte.

So sehr ich mir auch einredete, dass die Presse sich die Dinge wieder so zurecht bog, wie sie sie gerne hätte, es half einfach nichts.

Es war Dienstagabend, fast schon Nacht und eigentlich sollte ich im Bett liegen und schlafen, um morgen früh wie ein kleines Kind die Treppe hinunter zu laufen und Geschenke auszupacken, doch ich konnte mich einfach nicht auf Weihnachten freuen.

Letztendlich knallte ich den Laptop doch zu und seufzte, mein Gesicht in den Händen vergrabend. Es konnte doch nicht wahr sein, dass ich mir schon wieder so sehr den Kopf über solche dämlichen Kleinigkeiten zerbrach! Irgendwann, nachdem ich mehrere Minuten in dieser Haltung verbracht hatte, beschloss ich, wenigstens etwas Nützliches zu tun und die Geschenke für meine Eltern in den Strümpfen zu verstecken. Als ich aufstand, um die Päckchen aus ihrem schlechten Versteck im Koffer zu holen, fiel mir dieses nervige, blinkende Licht an meinem Handy auf. Wahrscheinlich wieder nur irgendeine Benachrichtigung auf Twitter, doch trotzdem konnte ich mich nicht davon abhalten, nach dem Smartphone zu greifen, um meine Theorie zu überprüfen.

Ich bin endlich zu Hause ! Hätte nie gedacht, dass ich es noch rechtzeitig schaffe. Wie geht's dir, Prinzessin ?

Und schon war mein Display wieder schwarz und mein Handy in meiner Hand in den Schoß gesunken. Wieso musste er mich Prinzessin nennen und wieso musste so ein albernes Wort eine Woge von Glücksgefühlen in mir auslösen, obwohl ich irgendwie sauer auf ihn war? Auch, wenn ich eigentlich gar keinen Grund dazu hatte?

Wieso freute ich mich, dass er es trotz der ganzen Unwetterwarnungen doch nach Mullingar geschafft hatte und Weihnachten mit seiner Familie verbringen konnte, anstatt dank tausender gestrichener Flüge in London festzusitzen?

Weil ich verdammt noch mal Hals über Kopf in ihn verliebt war und er mir keine Wahl ließ, als dass es irgendwie anders hätte sein können.

Mir geht's ganz akzeptabel, und dir? :) Ich bin froh, dass du es geschafft hast! Fall deiner Familie nicht so auf die Nerven ;)

Nialls Sicht:

Es war kurz nach sechs, wie ich mit einem verschlafenen Blick auf mein Handy feststellte, als Theo beschloss, mit seinem Ohrenbetäubenden Geschrei das ganze Haus aufzuwecken. Kurz darauf vernahm ich Gregs und Denise' Stimmen, die darüber argumentierten, wer sich um den fünf Monate alten Schreihals kümmert sollte, anstatt ihn einfach irgendwie zum Schweigen zu bringen. Ich hatte völlig vergessen, wie dünn die Wände dieses Hauses doch waren.

Grummelnd drehte ich mich auf den Rücken und fuhr mir mit einer Hand über mein Gesicht, bevor ich meine Augen wieder aufquälte, meine Aufmerksamkeit abermals dem Handy widmend.

Alyssa hatte mir geantwortet, als ich schon tief und fest geschlafen hatte. Grinsend schüttelte ich den Kopf bei ihrer Ermahnung. Gekonnt huschten meine Finger über die Tastatur.

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