Kapitel 23

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Ungeduldig lief ich vor der Metalltür auf und ab, alle paar Sekunden die Uhrzeit auf meinem Handy überprüfend. Er hatte schon vor fünfzehn Minuten hier sein wollen.

„Miss Hill, wollen Sie sich nicht für einen Moment setzten?“

Ich hielt in meiner Bewegung inne und drehte mich zu Scott um, der mich mit einem besorgten Gesichtsausdruck musterte.

„Dadurch wird die Zeit auch nicht schneller vergehen“, seufzte ich, aber ließ mich dennoch auf den Stuhl fallen, den mir der Security großzügig überlassen hatte.

„Kannst du noch mal rausgucken?“, bat ich.

„Natürlich.“ Mit wenigen Schritten war er an der Tür und streckte seinen Kopf raus, wobei sich das Stimmengewirr, ebenso wie das Klicken mehrerer Kameras wieder bemerkbar machte. Einige Sekunden später hatte Scott die Tür wieder geschlossen.

„Nichts.“

Wieder seufzte ich und warf einen weiteren Blick auf mein Handy. Eine Minute war seit dem letzten Mal vergangen und Niall hatte mir immer noch nicht auf meine Nachricht geantwortet, warum er nicht auftauchte.

„Miss Hill?“

„Hm?“

„Sind Sie sicher, dass Sie ihm die korrekte Adresse gegeben haben?“

Ich nickte, denn genau das hatte ich vor einigen Minuten erst überprüft.

„Vielleicht nimmt er den Hintereingang.“

„Wie soll er dort hinein kommen?“

Schott zuckte mir seinen breiten Schultern. „Vielleicht verfügen meine Kollegen über ein Allgemeinwissen und haben in den letzten Tagen die Zeitung gelesen.“

„Nicht du auch noch“, stöhnte ich.

„Tut mir leid, aber die verschiedensten Storys über Sie und ihren Freund tauchen überall auf.“

„Großartig.“ Der Sarkasmus in meiner Stimme war sicherlich nicht zu überhören. Mein Blick senkte sich wieder auf mein Handydisplay. Noch nicht mal eine Minute war seit dem letzten vergangen. „Er ist übrigens nicht mein Freund.“

Ein kleines Grinsen breitete sich auf Scotts Gesicht aus. „Sicher nicht.“

Ich verengte meine Augen zu Schlitzen und funkelte ihn böse an, woraufhin er abwehrend die Hände hob. „Ich schätze Ihre Schauspielkünste, Miss Hill, aber diese Blicke, die Sie sich zuwerfen, sind keinesfalls gespielt.“

Empört öffnete sich mein Mund. „So ein Unsinn! Ich wette, die Bilder sind bearbeitet!“

„Sicher.“

Mit einem weiteren Stöhnen richtete mein Blick sich wieder nach unten. Jetzt war eine Minute vergangen und genau in dem Moment, in dem ich meinen Bildschirm wieder sperren wollte, machte er sich selbstständig und zeigte Nialls Namen an. Fast schon pansch drückte ich auf Anruf annehmen und riss meinen Arm in die Höhe, um das Handy an mein Ohr zu pressen. „Niall?“

„Hi Ally.“

Oh Gott, er hatte mich Ally genannt. Ich biss mir auf die Unterlippe, um meine Lächeln zurückzuhalten, denn Scott schien es nicht für nötig zu halten, mich nicht amüsiert zu mustern.

„Wo bist du? Ist alles in Ordnung?“

„Naja“, druckste er herum. „Genaugenommen bin ich schon da, aber so versteckt, dass sie Paparazzimeute mich nicht entdecken kann. Woher wissen die überhaupt, dass ich hierher kommen wollte?“

Ich stöhnte heute definitiv zu viel. „Ich wette, sie wollen mich einfach nur ausquetschen, was uns betrifft.“ Mit meiner freien Hand fummelte ich mit dem Reisverschluss meiner Tasche herum und versuchte, das ungute Gefühl auszublenden, als ich daran dachte, wie ich ihn vorgestern einfach hatte stehen lassen und weggerannt war.

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