Ninety Nine • DIE FOTOS

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Für mich war Freundschaft immer das wichtigste gewesen.

Loyalität, Vertrauen und Ehrlichkeit waren für mich Werte gewesen, die in einer Freundschaft unabdingbar waren.
Und das hatte sich nie geändert.

Mara hatte mir mit ihren Aktionen gezeigt, wie sehr ich mich in ihr getäuscht hatte.
"Schatz? Hast du eigentlich ne Ahnung, wer das Mädchen war?" fragte ich und kuschelte mich noch etwas näher an ihn. Harry hauchte leichte Küsse in meinen Nacken, zog mich noch etwas näher an sich und seufzte dann.
"Können wir dieses Thema nicht endlich vergessen? Ich habe aus meinen Fehlern gelernt und werde es nie wieder tun!!!" 
Ich schwieg. Einerseits verstand ich, dass er nicht mehr darüber reden wollte, aber andererseits wollte, nein, musste ich mit jemandem über Mara reden. Verschlucken half hier einfach nicht mehr...
"Toni? Kennst du sie etwa?" Harry lehnte sich auf seinem Ellenbogen über mich, ich drehte mich leicht auf den Rücken und sah zu ihm auf.
Dann nickte ich langsam. Irgendwann hätte ich es ihm sowieso erzählen müssen...

"Es war Mara." sagte ich und drehte mich zur Seite. Ich wollte ihm dabei nicht in die Augen sehen, doch er zwang mich dazu. Denn er zog mich plötzlich in seine Arme und presste mich an sich. Statt irgendwas zu sagen, knuddelte er mich und schien nicht mal daran zu denken, mich los zu lassen.
"Es tut mir sooo leid!!! Wirklich! Dass du sie kennst macht es für mich noch schlimmer und du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr es mir weh tut, dir weh zu tun!!" 
Ich wusste, dass es das für ihn nicht leichter machte, deswegen bekam ich wieder ein schlechtes Gewissen.
"Schon ok, du wusstest es ja nicht..." seufzte ich und kuschelte mich in seine Arme. Sanft streichelte Harry mir den Rücken und murmelte tausend weitere Entschuldigungen in mein Haar. Dabei war ich mir ziemlich sicher, dass es nicht seine Schuld gewesen war...
"Ist schon ok. Ich bin mir sicher, dass Mara das so geplant hatte."
"Meinst du echt?" fragte er und sah mich schockiert an. Ich nickte.
"Das mit der Hauswand; das war auch Mara." Harry lehnte sich erschrocken nach hinten und schien über irgendetwas nach zu denken.
"In dem Restaurant saß sie neben Josh und Taylor. Sie alle kennen sich und ich würde meine rechte Hand darauf verwetten, dass sie etwas planen."
"Toni, es ist viel passiert, aber jetzt mal doch nicht den Teufel an die Wand!" 
"Überleg doch mal! Mara war bei der Gala, Josh hat gesagt, dass er geht, hat es aber nicht getan und Taylor, dazu muss ich nun wirklich nichts mehr sagen..." fasste ich zusammen und stand aus dem Bett auf. 
"Ich hol mir kurz was zu Trinken." 

Ich schnappte mir die Kuschelsocken vom Stuhl, zog sie über und watschelte nach unten in die Küche. Das Haus war ruhig - fast zu ruhig.
Auf dem Weg in die Küche schaltete ich alle Lichter an und sah mich mehrmals um. Lieber vorsichtig sein, als sterben...
"Na, mal wieder Angst im Dunkeln?" fragte Harry hinter mir und erschrak mich damit zu Tode. Ich drehte mich erschrocken zu ihm um und streckte ihm, als sich mein Herz wieder etwas beruhigt hatte, die Zunge raus. 
Dann nahm ich mir ein Glas und den Saft aus dem Kühlschrank, goss mir etwas ein und stellte die Flasche, während ich trank, wieder in den Kühlschrank zurück. 
"Bett?" ich nickte und ergriff die Hand, die mein Freund mir hinhielt.
 Langsam schlich ich hinter Harry hinterher und das einzige, an das ich in diesem Moment dachte, war Mara. Ich rätselte immer noch über ihre Gründe, für das, was sie mir antat. Oder für das, was sie mir noch antun wollte.
In Gedanken versunken legte ich mich neben Harry ins Bett und deckte mich zu.
Nach wenigen Minuten totaler Stille setzte Harry sich auf und schaltete das Licht wieder an.

"Ok, sag's mir!" sagte er und riss mich damit völlig aus der Bahn. Wovon genau sprach er jetzt?
"Was meinst du?"
"Sag mir, worüber du jetzt noch nachdenkst! Ich weiß, dass du jetzt nicht schläfst und dann kann ich auch nicht schlafen. Also, bevor wir uns jetzt beide die Nacht um die Ohren schlagen..."
Ich lächelte, weil seine Erklärung einfach zu süß war und weil er grade zugegeben hatte, dass er nicht schlafen konnte, wenn ich es nicht konnte.
"Ich, ach, es ist nichts... Nur, ach ich weiß auch nicht. Mara..." stotterte ich und spielte mit dem Zipfel der Decke. Bis Harry ihn mir aus den Finger riss und mich zwang ihn anzusehen, indem er mein Kinn anhob.
"Was ist mit Mara? Ist es immer noch wegen dem Kuss?" fragte er und ich schüttelte nur den Kopf.
"Das ist es nicht. Nur, ich kann sie irgendwie verstehen. Klar ist das alles kein Grund, dein Haus anzusprayen und dich zu küssen, aber ich habe nun mal gegen den Kodex verstoßen!" seufzte ich und lehnte mich erschöpft an Harry. Das ganze Nachdenken ließ mich schon ganz müde werden.
Außerdem traf mich die Erkenntnis, dass Harry in wenigen Stunden für mehrere Monate fort sein würde, wie ein Tornado in der Nacht. 

Keep Calm and hate One Direction (1)Where stories live. Discover now