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Kapitel 3

Die Tage vergingen, ohne, dass irgendetwas Aufregendes passierte. Ich hatte Snape die ganze Woche über nicht mehr gesehen, selbst in Zaubertränke hatten wir Vertretung bei Professor Binns. Eindeutig mein am wenigsten gemochter Lehrer, aber wenigstens störte er mich nicht beim Tagträumen. Tatsächlich fragte ich mich oft, was Professor Snape machte und wieso er nicht anwesend war. Dumbledore verhielt sich aber ganz normal, deshalb ging ich nicht davon aus, dass etwas Schlimmes passiert war.
Am Freitagabend ließ ich mich mit einem Buch im Gemeinschaftsraum nieder als Elena mich aufsehen ließ. „Na, hast du was Wichtiges vor oder kommst du mit runter zum Quidditch-training?" „Hey, wie bist du denn hier reingekommen?", erkundigte ich mich. „Ach, wieder dieser tollpatschige eine Typ aus deinem Jahrgang, der hat die Tür nicht verschlossen", informierte sie mich. „Typisch Bruce", murmelte ich. „Also, was ist? Kommst du?" Elena sah mich so begeistert an, dass ich unmöglich nein sagen konnte. Quidditch war wirklich ihre große Leidenschaft und ich freute mich für sie.
Als sie auf ihren Besen stieg merkte man mal wieder, dass es keine bessere Hüterin für Ravenclaw geben würde. Als sie einen Quaffel besonders geschickt abwehrte, johlte ich ihr zu doch aus dem Augenwinkel sah ich zwei Gestalten über den Rasen hinüber zum Schloss laufen. Hin- und hergerissen schaute ich auf die von ihren Teamkameraden umringte Elena und wieder zu den beiden Unbekannten. Würde sie es merken, wenn ich kurz verschwand? Bestimmt nicht, ich saß sowieso in der hintersten Reihe, weil ich als Slytherin nicht gerne beim Training der Ravenclaws gesehen wurde. Ich konnte ja "ihre Strategien an das Slytherinteam verraten".

Geschickt schlich ich mich von der Tribüne. Es machte sich gerade ein Gefühl der Enttäuschung in mir breit, als ich niemanden sah, als ich einen wehenden Umhang einige Meter links von mir wahrnahm.
Vorsichtig aber dennoch zügig machte ich mich auf den Weg dorthin, Momentmal... war das nicht das herbe Parfüm von Snape, was da zu mir rüber wehte? Und tatsächlich, im Mondschein schimmerten die seidig glänzenden Haare meines Lehrers. Ich quiekte auf vor Freude, dass er wieder da war, riss mich dann aber zusammen um nicht gesehen zu werden. Und überhaupt, als ob ich wegen einer ausgefallenen Zaubertrankstunde so erfreut war, meinen Lehrer wiederzusehen. Er war jedoch nicht allein. Er zerrte geradezu an dem muskulösem Arm eines etwa 17 jährigen Jungen. Dieser hatte kakaobraunes Haar und unnatürlich helle Augen. Seine vollen Lippen forderten geradezu auf, ihn zu küssen und das Schimmern in seinen Augen wirkte ebenso anziehend. Seine Miene jedoch war finster und irgendwie schuldbewusst.
Ganz von dem hübschen Aussehen dieses Jungen abgelenkt bemerkte ich gar nicht, dass wir im Eingangsbereich der Schule angekommen waren.

Die beiden waren geradewegs auf dem Weg zu Snapes Büro.
Kurz überlegte ich, wieder zu Elena zu gehen, allerdings war ich viel zu gespannt, was dieser hübsche Typ bei uns machte. Als ich andere Stimmen hörte war ich jedoch leider gezwungen, in meinen Gemeinschaftsraum abzubiegen, denn es würde sich nicht leicht erklären lassen, was ich auf dem Gang zu suchen hatte in dem nichts Anderes war als Snapes Büro.

Enttäuscht ließ ich mich auf meinem Bett nieder. Wie würde ich morgen bloß Elena erklären, dass ich einfach abgehauen war?


Na, was denkt ihr, wer der Typ ist und welche Rolle er noch spielen wird?

Schönen Tag nochhh

TränkemeisterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt