Snarry/Die ganze Wahrheit

Okklumentik

Ungeduldig tippte Snape mit den Fingern auf seinem Pult. Er schaute kurz auf die Uhr und schnaubte. Wie konnte der Junge es schaffen, immer zu spät zu kommen?
Sein eigenes getippel machte ihn nur noch ungeduldiger, doch da hörte er Schritte vor seinem Büro. Es war kurz still, dann klopfte jemand. Einen Moment wartete Snape, bevor er ein herrein zischte. Langsam wurde die Tür geöffnete und Harry trat ein. Sofort stand Snape auf und baute sich vor ihm auf. „Sie sind wiedereinmal zu spät, Potter. 10 Punkte Abzug für Gryffindor. Und nun setzten sie sich. Ich will nicht noch mehr Zeit durch sie verlieren." Sein Blick war wütend und eine Strähne fiel in sein Gesicht. Anderen hatte dieser Anblick Angst eingejagt, doch Harry blieb ruhig und nickte nur. Snape konnte einen verblüfften Blick nicht verbergen, den Harry jedoch nicht sah, da er zum Hocker lief.
Snape hatte gedacht, dass Harry protestieren würde, wie unfair das war. Doch er tat nichts, nahm es einfach nur hin. Das konnte nicht mit rechten Dingen zugehen.
Doch er hatte keine Zeit weiter nachzudenken, denn Harry hatte sich gesetzt und sah müde zu ihm hoch.
Snape ging langsam auf ihn zu, während er sprach „Wir fahren heute mit Okklumentik fort. Haben sie sich vorbereitet, wie ich es ihnen gesagt habe?". Harry hörte ihm zu, bis er den Kopf schüttelte. Für einen Moment sah Snape ein rebbelisches Funkeln in den Augen seines Schülers, doch es war gleich wieder verschwunden.
Das war nicht der Harry Potter, den er kannte. Das war nicht der Sohn von James Potter.
„Das ist ihre Schult. Ich sage ihnen nur was Dumbledore von ihnen will. Und jetzt wappne dich." Er gab Harry zwei Sekunden Zeit, dann zog er den Zauberstab und sprach „Legilimens". Wie bei jeder Stunde zuvor, war Harry noch nicht bereit. Und so drang Snape ein, ohne das Harry es verhindern konnte. Das Büro flimmerte und verschwand. Bild für Bild huschte durch seinen Kopf. Alles Bilder, die er zuvor mit Snape immer wieder ansehen musste.
Dudley mit seinem neuen Fahrrad, Tante Magdas Hund jagt ihn auf den Baum und Cho, die ihn unter dem Mistelzweig küsst. Harry versucht nicht Mal, die letzte Scene zu verbergen. Er hatte es schon einmal nicht geschafft, dass wollte er seine Energie dafür nicht her geben.

Snape sah sich die Bilder an. Immer wieder musste er schmunzeln und ein kleiner Teil hasste ihn dafür. Doch er genoss es, wie der berühmte Harry Potter behandelt wird.
Doch ein Moment wird er stutzig. Für einen Bruchteil, einen Wippenschlag, tauchte ein pinkes, blasses Bild auf. Während Harry den Baum hochgejagt wurde, sah Snape einen kurzen Augenblick ein Bild, wohl eher den Schatten eines Bildes. Es war nur durch die quietsch pinke Farbe aufgefallen.
Er richtete sich konzentriert auf. Doch es passierte nicht nochmal.
Und bevor er sich aus Harrys Kopf zurück zog, sah er den Kuss zwischen Harry und Miss Chang. Und ein ziehen machte sich in seinem Bauch breit.
Doch er dachte nicht darüber nach.

Snape löste die Verbindung und Harry fand sich auf dem Boden wieder. Auf allen Vieren hockte er da, sein Gesicht Schweiß nass. Er blickte  auf den Boden, wollte sich nicht das hamische Gesicht seines Professors ansehen müssen.
„Stehen sie auf!" Herrschte Snape ihn an und wackelig stand er auf. Er blickte hoch in das Gesicht, welches tatsächlich hämisch aussah. „Habe ich ihnen nicht gesagt, sie sollen sich wehren. Sie sollen ihren Geist verschließen, Potter! Zeigen sie einmal, dass sie der Sohn von Lily Evans sind." Wieder lächelte er. Harry sah ihn nur an. Auf seinem Gesicht welches immer noch Schweiß nass war, bildete sich langsam der Zorn. „Hören sie auf damit!" Raunte er und blickte auf den Boden. „Dann zeigen sie mir es, dass ich falsch liege. Legilimens."
Und wieder hatte Harry keine Zeit sich gegen den Angriff zu wehren.

Snape sah sich die Bilder gelangweilt an. Er huschte durch die Vergangenheit seines Schülers, die er nun schon so oft angesehen hatte. Doch wieder regte sich seine Aufmerksamkeit, als wieder etwas aufflammte. Wieder ein Bild. Es war für ihn nur kurz sichtbar, hatte jedoch mehr Farbe, als beim ersten Mal. Er konzentrierte sich und achtete auf jede Kleinigkeit. Und immer öfters flackerte es auf. Es war wie bei einer schlechten Kassette, die den Film nicht ganz aufgenommen hatte. Doch er hörte ein Rums und seine Verbindung wird getrennt.

Harry kniete am Boden. In sich zusammen gesunken, atmete er schwer.
Er blickte hoch und ein deutungsloses Gesicht sah auf ihn hinab. Harry wischte sich den Schweiß ab und zog sich auf den Hocker. „Bleiben sie endlich Mal sitzen. Würden sie auch nur einmal so viel Können zeigen, wie sie vorlaut sind, dann hätten sie es schon längst gelernt." Er wollte seinen Zauberstab heben, doch Harry hielt ihn ab. „Hören sie endlich auf damit." Die letzte Kraft, die Harry hatte, verbrauchte er mit seinem Gebrüll. Doch würde Snape nocheinmal in seinen Kopf kommen, könnte er diese Erinnerungen nicht mehr verbergen. Also schrie er und hoffte, irgendwie hier rauszukommen. „Hören sie endlich auf damit. Ich bin nicht mein Vater. Also lassen sie diese Beleidigungen!" Dabei war er aufgestanden und stellte sich vor Snape. Dieser war ein wenig überrascht, doch schaute nur wütend zurück. „Dann geben sie mir einen Grund!" Zischte er und grinste. Harry starrte zurück. Konnte und wollte nichts mehr sagen.
Er schritt langsam zurück, zeigte sich das erste Mal geschlagen und sankt auf dem kleinen Hocker zusammen.
Daraufhin grinste sein Lehrer nur und kam auf ihn zu. Langsam beugte er sich hinunter und flüsterte. „Geben sie mir einen Grund und ich konnte meine Meinung ändern."
Er blickte noch einmal wütend in die grünen Augen, dann drehte er sich weg. „Bereiten sie sich vor, Potter!"
Doch bevor er sich umdrehte, hörte er ein Rums. Schnell wand er sich um und blickte auf einen am Boden liegenden Potter.
Harry war in Ohnmacht gefallen, als sich Snape von ihm gedreht hatte. Sein letzter Ausweg und seine schwindende Kraft ließ es zu.

Soll ich dazu etwas sagen?
Ich könnte ein paar Fragen stellen, wodurch es spannender wird (ich weiß nicht, ob das das beschreibt, was ich damit meine)

Warum geht es Harry so schlecht und was will er vor Snape verstecken?
Wartet auf das nächste Kapitel und hofft auf ein motiviertes ich, dann werdet ihr es erfahren