Krank?

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Harry lag in einem der Krankenbetten.
Seine Hautfarbe war kaum von der Farbe der weißen Bettlaken zu unterscheiden.
Snape stand mit einigem Abstand im Raum und sah Poppy dabei zu, wie sie um den Jungen wuselte.
Dabei plauderte sie irgendetwas unverständliches, doch Snape ahnte, dass er oder Dumbledore eine wichtige Rolle dabei spielten.
Ein Geräusch ließ ihn aufschrecken und er sah, wie sich die Flügeltüren des Krankenflügels öffneten und Harrys Freunde in der Tür standen.
Hermine eilte mit schnellen Schritten auf das Bett zu und griff nach der Hand von Harry.
Ron folgte ihr langsam, mit einem abwartenden, hasserfüllten Blick auf Snape.
Madame Pomfrey antwortete gerade auf Hermines Frage, ob es Harry gut ginge, als dieser sich regte und langsam seine Augen öffnete.
Wie auch Hermine, fühlte Snape eine Erleichterung in sich aufflammen.

Harry atmete tief ein und aus und gewöhnt sich langsam an das helle Licht.
Nachdem Hermine ihm die Brille aufgesetzt hatte huschte sein Blick durch den Raum und blieb bei Snape hängen.
Panik stieg in seine Augen und er wandte sich ab.
Ja, er hatte Snape einen Einblick in sein Leben mit Umbridge gezeigt, aber nur, weil er schwach geworden war.
Das war eine Sache zwischen ihm und ihr und Außenstehende hatten nichts damit zu tun.
Er hasste sich dafür, dass er Snape gezeigt hatte, was vor sich ging.
Vorallem war er der einzige Lehrer der die Demütigung von ihm genießen würde.
Snape würde bestimmt einiges tun, um einen Ehrenplatz in der ersten Reihe zu bekommen, um sich alles haarklein ansehen zu können.
Und jetzt stand er hier und wartete, damit er weiterhin sehen konnte, wie schwach Harry war.
Das Harry einen Anflug von Erleichterung gesehen hatte, als sich ihre Blicke trafen, lag bestimmt nur daran, dass Snape froh war, dass er nicht gestorben war, damit der Verdacht nicht auf ihn fiele.
Harry hätte nicht gedacht, dass er es geschafft hatte, die Erinnerung an das Büro der Untersekretärin vor ihm verstecken zu können.
Schließlich war er doch ein Meister in Legilimentik. Und doch hatte er es lange hinauszögern können.

Bei Umbridge war es etwas anderes.
Sie war im Gegensatz zu Snape nur eine Schildkröte, die durch seine Gedanken schlich und bei der Harry ihr die Sachen vorenthalten konnte, wie zum Beispiel die DA.
Doch Snape preschte immer wieder wie ein Nilpferd durch seinen Kopf.
Doch die wichtigsten Sachen konnte er bis jetzt vor ihm Geheimhalten.
"Harry? Harry hörst du mich?" Er hörte die leise Stimme von Hermine, die ihn besorgt an sah. "Was?" Er blinzelte schnell, sah durch den Raum - Snape stand immer noch da - und blickte dann auf Hermine.
Er nickte und schaute sie müde an.
Sie lächelte, was aber eher wie ein Besorgniserregendes Mundwinkel-nach-oben-ziehen aus sah.
"Ich hab gefragt ob es dir gut geht und wie das passieren konnte?" Hermines Stimme drang nur langsam durch seinen Kopf.
Dieser war noch so angestrengt davon, Snape einigermaßen raus zu halten.
"Ja, ja alles gut.
Ist nicht so schlimm."
Sein Blick huschte zu Madame Pomfrey, die in einer Ecke Glasfläschchen sortierte.
Hermine  sah ihn weiterhin an.
"Das hat Madame Pmfrey aber nicht gesagt.
Harry was ist los?"
Harrys Blick huschte zu  Snape, der ihn für einen Augenblick musterte.
"Du siehst seit ein paar Tagen nicht mehr so gut aus!"
Harry sah kurz zu Hermine.
"Ja kann sein.
Du weißt ja, der Unterricht und alles..."
Erneut fiel sein Bick zu Snape und ihre Blicke trafen sich.
Auf einmal spürte Harry einen kurzen Druck.
Dann einen Schmerz und ein Bild Flammte vor seinen Augen.
Er sah sich selbst kniend auf dem Boden.
Vor ihm Umbridge, die böse auf ihn hinab lächelte.
Da Bild verschwand, doch der Schmerz blieb.
Der Druck verstärkte sich und Harry wimmerte.
Dann endlich, ließen die Schmerzen nach, ebenso das Hämmern in seinem Kopf.
Schwer atmend lag er auf dem Bett.
Madame Pomfrey stand über ihm, den Zauberstab erhob.
Sie schaute in seine Augen.
Sein Blick verschwamm kurz.
Noch einmal sah er zu Hermine und Ron, die beide angsterfüllt neben ihm saßen und dann fiel sein Blick auf Snape.
Dieser stand im Raum.
Seine Minik für eine kurzen Moment aufgelöst -Harry sah Schock und Wut.
Dann drehte sich Snape um und Harry sank in die Kissen.
Alles wurde schwarz.

Snarry/Die ganze WahrheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt