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Nach dem Essen gingen wir wieder in den Keller um weiter zu proben. Wie erwartet kam bald auch Oikawa zu uns in den Musikraum. "Weswegen braucht ihr mich jetzt, Asuka?" fragte er verwirrt. "Ihr habt ihm es noch nicht mal gesagt!?" fragte ich etwas wütend. 

Oikawa kam auf mich zu und stupste mir gegen den Verband auf meiner Stirn. "Au! Das tut doch weh." Vor Schmerz hielt ich mir die Hände vor die Stirn. "Geht es dir wenigstens besser?" fragte er und klang dabei fast schon besorgt. "J-Ja" sagte ich etwas verlegen. 

"So süß..." hörte ich Yui hinter mir sagen, weswegen ich rot anlief. Oikawa stemmte eine Hand in seine Hüfte und drehte sich wieder zu Natsuki. "Aber jetzt mal wirklich, weswegen sollte ich herkommen, Asuka?" fragte er sie nun wieder. "(V/N) wollte dich was fragen." erklärte das Mädchen mit den dunkelblonden Locken. Wenn Akari ein Dämon ist, ist Natsuki die Dämonenkönigin! Oikawa drehte sich nun wieder zu mir und sah mich fragend an.

"Ähm also... wir brauchen jemand der für uns während dem Trainingscamp singt, da uns noch eine Jungen Stimme fehlt und weder Haru noch Reney singen wollen..." Jedes Wort das ich sagte hörte sich nochmal blöder an. Ich ging zu dem kleinen Abstelltisch, auf dem mein Headset lag und zog es an. "Und da habt ihr an mich gedacht?" fragte Oikawa, der noch immer an dem Platz stand, an dem ich eben auch noch stand. "Nein ganz im Gegenteil. Ich hab an jeden an- Aua!" Während ich sprach, warf Natsuki einen ihrer Drumsticks, den ich natürlich auf den Hinterkopf bekommen musste. 

Fragend sah ich zu Natsuki, die mir diesen 'Mädel versau es nicht' Blick zuwarf. "Ich meine natürlich. Ich denke sowieso nur an dich also ja." Nachdem ich das sagte, konnte ich mir auch nur noch die Hand vor mein Gesicht schlagen. Akari starb in der Zeit halb an einem Lachanfall. "(V/N) bringt es immer knallhart!" sagte Akari, während sie versuchte sich wieder zu beruhigen. Wo bist du Meteor!? Erschlage mich doch bitte endlich! "Das ist ja ein lustig. Ich denk auch immer an dich." sagte Oikawa dann und lächelte daraufhin. 

"Wie süß!" kreischten die Mädchen nun. "Wieso ist das bei ihm jetzt wieder süß!?" fragte ich wütend. "Weil er das nicht wie du aus Versehen gesagt hat, sondern mit Absicht." erklärte Yoko dann. Ich verstand den Unterschied zwar immer noch nicht, aber ich wollte das Thema echt so schnell wie möglich beenden.

"Also machst du mit Oikawa?" fragte Reney ihn dann. "Nur unter einer Bedingung." meinte Oikawa daraufhin. "Die wäre?" fragte ich und versuchte mich schon auf die verrücktesten Bedingungen Vorzubereiten. "(V/N) wird bei unserem nächsten Trainingsspiel unsere Managerin sein." beschloss Oikawa schon fast. "Abgemacht." meinte Natsuki nur, woraufhin ich "Auf gar keinen Fall." sagte. 

"Wieso denn nicht? So schlimm ist es doch nicht einen Tag Schulfrei zu haben." Natsuki sah mich fragend an, bevor sie von ihrem Schlagzeug aufstand und ihren Drumstick wieder holte. "...(V/N) spricht darüber nur ungern...Ich weiß auch nur, das irgendwas vorgefallen ist, weil Miyu mal davon erzählt hat..." meinte Akari. Sie war ruhiger als sonst, vielleicht weil sie sich ungefähr denken konnte was passiert ist. "Was soll denn als Managerin passieren?" fragte Natsuki nun wieder verwirrt. 

Die Erinnerungen an meine Schwester durchströmten wieder meinen Kopf, weswegen ich einfach nur aus dem Raum lief. Ich ging aus dem Gebäude und lief hinter die Turnhalle, auf einen großen Sportplatz. Ich setzte mich an die Außenwand der Sporthalle und vergrub mein Gesicht in meinen Händen, bevor ich anfing los zu weinen. 

Nach kurzer Zeit hörte ich Schritte die auf mich zukamen. Daraufhin schien sich die Person neben mich zu setzen. "Tut mir leid. Ich hab mal wieder nicht nachgedacht. Vergiss die Bedingung einfach." hörte ich Oikawas Stimme neben mir sagen. "Verschwinde doch endlich." sagte ich, während ich noch immer mein Gesicht in meinen Händen vergrub.

Oikawa schien meine Worte einfach zu ignorieren. "Willst du drüber reden?" fragte er mich. "Du sollst verschwinden." sagte ich wieder. "Das war kein Nein." Plötzlich spürte ich zwei starke Arme, die sich um mich schlingen und an seinen Oberkörper drückten. "Du solltest nicht weinen. Mit einem Lächeln bist du so viel hübscher." Oikawa redete weiter, während er mir mit seiner Hand langsam über meinen Arm strich. 

"Iwa-chan hat mir von deinen Schwestern erzählt Sora und Suzune, richtig?" fragte Oikawa nach einer Weile. Stumm nickte ich, während ich mich langsam beruhigte. "Ich bin mir ziemlich sicher, das deine Schwester gewollt hätte, das du wie sie auch Managerin wirst." meinte Oikawa daraufhin. 

"Ja...wahrscheinlich..." sagte ich leise und lehnte meinen Kopf an Oikawas Schulter, während ich meine Hände von meinem Gesicht löste. Sora hatte mir früher oft und viel über die Aufgaben als Managerin erzählt und sagte auch oft das ich das auch gut machen könnte. "Ich mach es..." sagte ich dann, während ich auf den Sportplatz vor mir starrte. 

"(V/N)?" fragte Oikawa nach einiger Zeit wieder. "Toru?" ahmte ich ihn nach. Nach einer Weile Stille sprach Oikawa weiter. "Du bist das stärkste Mädchen der Welt. Es tut mir leid das ich so gemein die letzten zwei Jahre war." Oikawa drückte mich noch etwas mehr an sich heran. Seine Worte und Taten machten mich extrem verlegen. Er ist wirklich extrem süß... "Ich werde dich besiegen..." sagte ich leise, um mir mein rotes Gesicht nicht anmerken zu lassen. "Selbstverständlich wirst du das." meinte er dann mit einem leisen Lachen, was auf Ironie schließen lies.

Wir saßen noch etwas so zusammen, bis Oikawa sich von mir löste und aufstand. Er stellte sich vor mich und reichte mir seine Hand um mir auf zu helfen. "Ich hab ein Déjà-vu." sagte ich während ich zu ihm hoch sah. "Keine Sorge, diesmal weiß ich ja, das ich nicht so viel Kraft brauche um dich hoch zu ziehen." erklärte er mit einem warmen Lächeln auf den Lippen. Ich nahm seine Hand, doch er half mir nicht hoch, sondern duckte sich zu mir runter und hob mich dann im Brautstyle hoch. 

"H-Hey! L-Lass mich runter!" sagte ich mit zitternder Stimme und krallte mich an seinem T-Shirt fest. "Hast du höhen Angst?" fragte er mich dann. "N-Nein...J-Ja vielleicht ein bisschen." meinte ich und kniff meine Augen zu. "Bisschen? Du stirbst ja schon fast, nur weil ich dich trage." "Du bist ja auch riesig!" "Vertrau mir und entspann dich. Ich werde dich niemals fallen lassen." meinte er dann. 

Ich versuchte zu tun was er sagte und lies ihn langsam los, doch als Oikawa sich wieder etwas bewegte, krallte ich mich sofort wieder fest. "Guter Anfang." Oikawa lies mich wieder vorsichtig runter, hielt mich aber weiterhin an meinem Arm fest, da er wahrscheinlich gemerkt hat, das meine Beine schon wieder wie verrückt zitterten. Aber auch ich hatte mich noch in sein T-Shirt gekrallt. "Du kannst die Augen wieder aufmachen. Du bist schon wieder auf dem sicheren Boden." erklärte Oikawa mit einem Lachen. 

Erst jetzt checkte ich das meine Augen wirklich noch immer geschlossen waren. Langsam öffnete ich sie und sah hoch zu Oikawa. "Ich denke wir sollten zu deinem Club. Als Clubleiterin solltest du nicht so viel schwänzen." Oikawa lachte etwas und auch ich musste nach seinen Worten schmunzeln. 

Ich lies ihn los und er lies meinen Arm vorsichtig los, als er merkte, das meine Beine nicht mehr so stark zitterten. Dann gingen wir zusammen zurück zum Musikraum, in dem die anderen schon weiter fleißig übten.


Ein Junge und Tausend Gefühle (Oikawaxreader)Onde histórias criam vida. Descubra agora