-37-

150 9 2
                                    

Während die anderen sich draußen vor dem Bus versammelten um in die Stadt zu fahren, saßen Oikawa und ich in unserem Zimmer und ärgerten uns über die Strafe. "Langsam glaub ich die wollen uns das Leben absichtlich schwer machen..." meinte ich wütend. Oikawa saß im Schneidersitz vor mir und sah mir konzentriert auf die Lippen, wirkte aber gleichzeitig irgendwie abgelenkt. "Hörst du mir überhaupt zu?! Dir scheint die Sache total egal zu sein!" Ich war wirklich wütend, da ich mich auf den Nachmittag in der Stadt schon die ganze Woche gefreut hatte.

Plötzlich packte mich der Junge vor mir am Arm und bevor ich checkte was passierte saß ich mit dem Rücken zu ihm gedreht auf seinem Schoß. Er legte seine Arme um meinen Bauch, sodass ich nicht mehr aufstehen konnte. "Ich höre dir doch immer zu mein Liebes." flüsterte er mir ins Ohr. Er legte seinen Kopf auf meine Schulter und lies mich total rot werden. "Was soll das denn schon wieder!? Wie oft soll ich dir noch erklären das ich nicht deine Freundin bin!?" Ich war schon fast panisch vor Hilflosigkeit, doch von Oikawa kam nur ein schmunzeln, während sich in seinen Augen aber Trauer spiegelte, während er auf die Wand vor uns sah. Seine Mundwinkel senkten sich wieder, während er seinen Blick nicht von der Wand nahm und zärtlich mit seinem Daumen über mein T-Shirt strich.

"Ist alles in Ordnung?" fragte ich ihn etwas besorgt, durch den immer traurigeren Gesichtsausdruck. "Es ist nur...Nach diesem Schuljahr gehen wir alle getrennte Wege. Ich werde das hier alles so vermissen." Sein Blick war die ganze Zeit an die Wand gerichtet. In Gedanken war er wahrscheinlich schon ein paar Monate in der Zukunft. Entschlossen rutschte ich von seinem Schoß und setzte mich ihm wieder gegenüber, sodass er seinen Blick auf mich richten musste. "Hey. Das Schuljahr hat doch gerade erst begonnen und wer hat gesagt das wir uns danach nicht mehr wieder sehen? Ich meine, wer sollte dich denn sonst täglich daran erinnern das du ein Idiot bist, wenn nicht Hajime und ich das regelmäßig tun." Ich versuchte ihn mit meinen Worten aufzumuntern, auch wenn es wohl kaum so klang. Aufmuntern war wirklich noch nie meine Stärke gewesen. Dennoch, Oikawa schien es besser zu gehen. Er lächelte sogar ein wenig. Kurz darauf war zu hören wie der Bus draußen losfuhr, weswegen ich entschieden aufstand.

"Und was machen wir jetzt?" fragte er daraufhin. "Wir? Gar nichts. Ich werde jetzt schlafen und du machst was auch immer." sagte ich, bevor ich meine Clubjacke aus meiner Tasche kramte. "Du kannst ja auch mit mir schlafen." Etwas erschrocken riss ich meinen Blick von meiner Tasche auf den Jungen, der klang als würde er des auch noch ernst meinen. "Du bist echt verrückt." erklärte ich ihm, bevor ich aus dem Zimmer ging und die Tür hinter mir schloss. "Das war kein 'Nein' (V/N)!" hörte ich ihn noch hinter der Tür rufen. "Doch war es!" rief ich noch schnell zurück, bevor ich mir meine Jacke überzog und aus dem Gebäude ging. Ich ging in den kleinen Innenhof, indem einige Liegestühle standen und legte mich auf einen von diesen. Nun kann man wenigstens mal die Stille genießen und wird nicht von der aufgedrehten Akari oder etwas anderen gestört. Vielleicht gar nicht so schlecht das Haus fast für sich alleine zu haben.

Ich war kurz davor einzuschlafen, als mich plötzlich zwei starke Arme hoch hoben und im Brautstyle trugen. Panisch riss ich die Augen auf und krallte mich in das T-Shirt des Jungens, der mich wieder ins Gebäude trug. "L-Lass mich sofort wieder runter!" stotterte ich, während ich vorsichtig auf den Boden runter sah. "(V/N), langsam solltest du doch wissen, das dir nichts passieren wird." erklärte er mir, was mich tatsächlich ein wenig beruhigte. Ich vergrub mein Gesicht in seinem Oberkörper, während meine Hände sich immer noch festkrallten. "Ich wollte doch einfach nur schlafen." meinte ich etwas erschöpft. Die Strafe am Vormittag hatte mit der Zeit richtige Nachwirkungen gezeigt. "Aber da draußen erkältest du dich nur." meinte der braunhaarige nur, der immer weiter lief.

Oikawas Sicht:

Während ich (V/N) wieder ins Zimmer trug, merkte ich wie ihre Hände, aber auch ihre Atmung entspannter wurden. Erst dachte ich sie würde mir nur endlich vertrauen, doch als sie mein T-Shirt ganz los lies, merkte ich das etwas nicht stimmen konnte, weswegen ich sie verwundert ansah. Sie zeigte bis auf ihre ruhige Atmung keine Regung mehr, was bedeutete, das sie gerade ernsthaft eingeschlafen ist. Sie ist so niedlich...

Ein Junge und Tausend Gefühle (Oikawaxreader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt