Nightmare or Fairytale? Teil 1

15: Beisser

Wir liefen noch eine Zeit lang weiter und es dämmerte bereits. Irgendwann blieb Rick stehen und drehte sich zur Gruppe:
"Wir können nicht weiter! Im dunklen haben wir keine Chance... Wir müssen uns hier irgendwo ein kleines Lager für heute Nacht einrichten und Feuer machen... Mindestens zwei bleiben wach und halten Wache, wir wechseln! Ich fange an. Wer noch?"
Glenn hob die Hand und Rick nickte.
Wir gingen noch ein Stück weiter, hier war der Boden nicht so steinig und man konnte sich hinlegen. Allerdings war es nass und es wurde immer kälter... Daryl war natürlich immer noch oder auch schon wieder neben mir. Rick kam auf ihn zu:
"Daryl! Kannst du uns was zu Essen besorgen? Egal was. Wir brauchen unbedingt was..."
Er sprach leise, aber auch, obwohl ich etwas entfernt stand, hörte ich ihn. Als ich zu ihnen rüber sah, sah Rick Daryl immer noch fragend an und Daryl schaute zu Boden. Dann sah er plötzlich zu mir und ich schaute ihn nur verwirrt an. Er wendet sich an Rick und nickte langsam. Rick ging wieder zu Lori und Carl und redete irgendetwas mit ihnen.
Daryl kam auf mich zu und blieb dann kurz vor mir stehen:
"Tu mir den Gefallen und bleib aus Merles Nähe..?"
"Jaja..."
Was wollte er denn bitte? Ich kann gut auf mich selbst aufpassen. Und Merle war ja nun nicht der einzige Typ der so war. Als ich unterwegs war, hab ich einige solcher Typen getroffen... Und was ist? Jetzt bin ich hier und mir gehts... Naja... Mehr oder weniger gut...
"Ruh dich aus. Ich geh mal schauen, ob ich irgendwas essbares finde..."
Er deutete dabei auf den Teil des Waldes hinter sich.
"Wieso erzählst du mir das?"
Ich klang schon etwas gemein und mir tat es auch direkt etwas leid. Daryl schaute auf seine Armbrust, die er ja nun wieder hatte und dann zu mir.
"Ich will nur, dass... Ach egal... Ruh dich einfach etwas aus..."
Was sollte das denn? Ich nickte, aber er drehte sich schon um und lief zwischen den Bäumen weg. Ich schaute ihm noch etwas nach, als mich plötzlich jemand ansprach, Lori...
"Hey du..."
"Hey..."
"Was machst du?"
"Oh... Ich... Ähm... Ich wollte gerade zu euch kommen..."
Ich log etwas, ja, aber was sollte ich sonst sagen?
"Na dann! Komm, wir haben ein kleines Feuer. Hoffen wir mal, dass Daryl etwas findet..."
Wir gingen zusammen zum Feuer und setzten uns.
Es war warm und knisterte leise... Entspannend... Es wurde immer dunkler und ich fragte mich wo Daryl wohl blieb.
Plötzlich hörte ich dieses bekannte grollen und drehte mich um.
"Scheiße! Leute!"
Rief ich und zog meine Waffe. Doch sofort legte Rick seine Hand darauf und drückte sie runter.
"Leise! Sonst kommen immer mehr!"
Stimmt ja... Ich steckte die Waffe wieder weg und zog mein Messer aus dem Stiefel.
Es war eine Gruppe von circa zwanzig Beissern... Das sollte ja zu schaffen sein...
Ich merkte nicht, dass ich mich, während ich auf die Beisser einstach, von meiner Gruppe etwas weg bewegte. Ich stand vor einem Baum, als zwei Besser direkt auf mich zu kamen... Na toll... Ich ging einen Schritt nach vorne und stach in das Auge, oder das was davon übrig war, von einem der beiden und wollte mein Messer wieder raus ziehen... Scheiße... Es steckte fest... Ich ging ein Stück zurück und stand jetzt direkt vor einem Baum und der Beisser kam auf mich zu... Was tun? Scheiße! Ich konnte nicht zurück, weil da ja jetzt dieser blöde Baum war und schießen ging auch nicht... Der Beisser kam immer Näher und ließ sich dann gegen mich fallen. Ich drückte ihm am Hals von mir weg, was gar nicht so einfach war, da er sich mit seinem kompletten Gewicht gegen mich drückte...
Wars das jetzt? Sollte das jetzt mein Ende sein? Nein, das wollte ich nicht! Ich habs bis hierher geschafft, also los jetzt! Aber was sollte ich tun? Mein Messer steckte in dem anderen Beisser und schießen? Dann wäre ich diesen Beisser vielleicht los, aber wer weiß, wie viele dann kommen?
Ich schloss kurz die Augen, scheiße... Das war ein Fehler. Mit einem Ruck fiel der Beisser auf mich drauf, ich konnte ihn nicht mehr halten. Er lag auf mir, ich versuchte ihn weiter an seinem Hals von mir wegzudrücken. Vergeblich.
Mir lief eine heiße Träne die Wange runter... Nein... Nicht nur eine... Ich lies ihn zwar nicht los, aber langsam hatte ich keine Kraft mehr in den Armen.
Ich schloss einfach meine Augen.