Chapter 10

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Schmerz Kummer und Trauer. Ist das alles was das Leben für mich bereit hält?
Es war ein Tag vergangen, nachdem Tommy mich still weinend umarmt hatte. Allerdings hatte er sich seine Aktion über Nacht wohl nochmal durch den Kopf gehen lassen und sie anscheinend bereut. Denn nun ignorierte er mich schon wieder. Nicht, dass ich es nicht kennen würde. Nur habe ich mir dieses Mal mehr erhofft. Also tat ich es. Das was ich schon lange nicht mehr getan hatte. Ich klaute mir ein Glas aus der küche und zerbrach es auf einem kleinen Stück Wiese mitten im Wald. Die Scherben glitzerten in der Abendsonne nur so vor sich hin. Es schien als ob sie sich auf das anstehende Geschehen freuten. Kurze Zeit bewunderte ich die kleinen und großen glasstücke. Wenn man sie richtig formen würde, wären sie wie Diamanten. Allerdings keine echten. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie wertvolle und wunderschöne Schmuckstücke. Dabei bestehen sie aus Sand und sind auch nicht sonderlich wertvoll. Ich nahm nun die größte Glasscherbe in die Hand und musterte sie noch einmal amüsiert. Dieses Ding bestand tatsächlich einfach aus Sand. Dabei sah es trotz allem so hochwertig aus. Glas war nicht anders als Thomas. Auf den ersten blick umwerfend und edel aber auf den zweiten nur schmerzhaft und ersetztbar.
Bedacht schob ich meine Hose ein wenig hinunter, so dass sie unter meiner Hüfte lag.
Narben über Narben kamen zum Vorschein. Manche waren tief, andere wiederum nicht. Niemand wusste, dass ich dies gemacht hatte bis auf Minho und Thomas. Mein ex Freund hatte meine Narben in ein paar gefühlsvollen Nächten gesehen und natürlich auch direkt nachgefragt. Natürlich hatte ich es ihm erklärt und versicherte ihm auch, dass ich aufgehört hatte. Minho wusste es vor dem braunhaarigem. Eines Tage kam ich aus dem Wald voller guter Laune erfüllt, da stand er aufeinmal vor mir und musterte mich genau. Der Asiate zeigte auf meinen Hosenbund und zog eine Braue hoch.
,,Du hast da Blut."Sagte er damals.
Ich lachte belustigt auf. Man war ich unvorsichtig. In Gedanken setzte ich die Scherbe an meinem hüftknochen an. Ich drückte sie leicht hinein und zog sie dann über meine Haut. Augenblicklich entspannte ich mich, als ich sah wie das Blut hervor quall.
Wie ich dieses Gefühl vermisst hatte. Warum hatte ich es mir jemals von jemandem nehmen lassen?
Ich weiß, dass es falsch ist. Es gibt immer einen anderen Weg, aber ich bin schon den falschen eingeschlagen. Also warum die Mühe machen und umdrehen? Außerdem war es nur das eine mal. Das wird jetzt auch niemanden interessieren. Erneut setze ich das Glas an die Wunde an und zog es mit Druck drüber.
Ich ließ mich, nachdem ich das aufsteigende und aus der Wunde laufende Blut beobachtet hatte, nach hinten in das Gras fallen. Ein Lachen ertönte aus meinem Mund.
,, Ich war ca 2 Jahre clean" kicherte ich.
,, 2 jahre" ich grinste in den klaren blauen Himmel.
,, Ich war so clean wie der Himmel es jetzt ist" jetzt war es aus und vorbei. Ich lachte mir förmlich die Seele aus dem Leib und bekam mich nicht mehr so schnell ein. Ich kicherte mit dem Wind, welcher die Bäume zum Rascheln brachte, um die Wette.
,, der war gut newt" lobte ich mich selber, als ich mich wieder ein wenig gefangen hatte, und klopfte mir auf die Schulter. Ich setzte mich wieder auf und betrachtete das angetrocknete Blut auf meiner Haut. Vorsichtig strich ich über die Stelle.
,, newt?!" Ich zuckte zusammen. Sofort zog ich meine Hose über meine Hüfte und suchte ein Versteck für die blutige Scherbe.
Wer zur Hölle suchte mich denn jetzt schon wieder ?
,, newt ?!" Genervt verdrehte ich die Augen und stand auf. ,, hier" ich klopfte mir den dreck von der Hose und wartete angespannt auf die Gott verdammte Person, die mich suchte.
,, Was machst du denn hier?" Thomas. Echt jetzt? Dann hätte ich mir lieber Gally gewünscht. Ich meine Thomas? Musste es unbedingt er sein?
,, Darf ich nicht hier sein?" Fauchte ich ihn ohne wirklichen Grund an.
Mein gegenüber ging garnicht wirklich auf meine Gegenfrage ein, sondern starrte an mir vorbei. Er nickte zu den Scherben hinter mir.
,,was ist das?" Ich wusste genau was er meinte. Schließlich kannte er mich trotz allem was passiert war besser als seine Westentasche.
,, Nach was sieht es denn aus?" Erwiderte Ich provokant und kreuzte meine Arme vor meiner Brust.
,, hast du-" weiter kam er nicht. Denn ich unterbrach ihn Sofort. ,, ist dir noch nie ein Glas kaputt gegangen?" Die Farbe wich ihm immer mehr aus dem Gesicht.
,, Newt..." hauchte er und kam ein paar Schritte auf mich zu.
,, mir geht es gut Thomas!"
Empört stürmte ich aus dem Wald. Ich wollte einfach nur noch weg von ihm.

[786 Wörter]

I still love you [Newtmas FF]Where stories live. Discover now