8

941 77 24
                                    

Eren seufzte und stieg aus der Dusche.
Sein Plan mit Erwin die Nacht zu verbringen war leider nicht aufgegangen und das ließ ihn doch etwas enttäuscht sein.
Nicht dass er Gefühle für den Blonden entwickelt hatte und möglichst viel Zeit verbringen wollte...es war Größtenteils Spaß für ihn und wer hätte etwas gegen die Gesellschaft eines so gut aussehenden Mannes wie Erwin?
Plötzlich klingelte es an Erens Haustür.
Verwundert sah der Braunhaarige auf die kleine Uhr, die im Badezimmer stand.
Kurz vor Zwölf in der Nacht war keine normale Besuchszeit.
So schlüpfte er schnell in seine Kleider und rannte zur Tür.
Davor stand Jean.
Eren kannte ihn vom Modeln. Sie beide gehörten zur selben Agentur und waren über die Jahre sehr gute Freunde geworden.
„Jean? Was machst du denn hier?" ,fragte der Braunhaarige seinen besten Freund und machte währenddessen einen Schritt zur Seite, damit dieser eintreten konnte.
„Marco." ,seufzte der Aschblonde nur und schlüpfte aus seinen Schuhen.
Marco war Jeans Mitbewohner und der Aschblonde hatte schon seit er ihn das erste Mal gesehen hatte Gefühle für den Braunhaarigen entwickelt.
Jean hatte damals, vor zwei Jahren, zu Eren gesagt, dass er sich verliebt hatte, sobald er über die Türschwelle getreten war.
Vor zwei Jahren war Jean in die Stadt gezogen und hatte nicht viel Geld und so musste er sich jemanden suchen, der eine WG anbot.
Zwar hatte der Aschblonde mittlerweile genug Geld um allein über die Runden zu kommen, doch durch die Liebe wollte er nicht weg.
„Was ist passiert?" ,fragte Eren nun und führte seinen besten Freund zur kleinen Couch, die nur ein paar Schritte entfernt war.
Jean seufzte und ließ sich darauf sinken.
„Er geht."
„Er geht?" ,wiederholte Eren und ließ sich neben seinen Kumpel fallen.
„Er hat die Möglichkeit für zwei Jahre im Ausland zu arbeiten...was ihm dann hier seinen Traumjob ermöglichen würde.",erklärte Jean und kämpfte vergeblich gegen die Tränen an, die ihm in die Augen stiegen.
Der Braunhaarige seufzte und legte einen Arm und die Schultern des anderen.
„Und er will da hin?"
„Natürlich! Es ist ja auch ein verdammt gutes Angebot..."
„Was hast du zu ihm gesagt?"
„Ich meinte, dass ich ihn dabei unterstütze.Ich will ja, dass er das tun kann, was ihn glücklich macht aber-"
„Wenn er weg ist...bist du's nicht mehr wirklich." ,beendete Eren den Satz.
Jean nickte. „Ich halte zwei Jahre ohne ihn schon aus aber...was ist, wenn er sich dort verliebt und sich dazu entscheidet bei dieser Person zu bleiben?"
Der Braunhaarige wusste nicht was er daraufhin sagen sollte.
Marco wusste nichts von Jeans Gefühlen und Jean glaubte, dass Marco ihn nur als Freund sah.
Auch Eren wusste nicht, wie Marco gegenüber seines besten Freundes fühlte, weswegen er die Angst der Aschblonden nicht mindern konnte.
„Du musst ihm sagen, wie du fühlst." ,hauchte er dann.
„Nein!" ,panisch wich Jean ein Stück zurück.
„Wieso?"
„Was, wenn er dann erst recht wegbleibt?"
„Vielleicht bleibt er dann weg, vielleicht auch, weil er sich neu verliebt...oder er kommt zurück, da er genau so für dich empfindet, wie du für ihn." ,erwiderte Eren und ließ den anderen so einen Moment verstummen.
Leise schluchzte er auf und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.
„Ich hab Angst." ,gab er zu.
„Ich weiß...das hätte jeder."
Eine Weile war es still.
„Hey, willst du heute hier übernachten und wir überlegen etwas weiter darüber...was wir in dieser Angelegenheit tun?" ,bot Eren dann an.
Jean nickte.
„Wieso bist du eigentlich hierher gekommen...so plötzlich?" ,warf der Braunhaarige dann die berechtigte Frage auf.
„Wir...haben uns gestritten.."
„Marco und du?"
Jean nickte. „Er hat es mir erzählt und ich bin...ich glaube ich war etwas wütend weil ich überrascht war und dazu überfordert...aber ich wollte Marco nicht den Grund nennen...und dann bin ich weggelaufen." ,murmelte er.
„Ihr solltet das wirklich schnell klären."

Am nächsten Morgen wachte Eren neben Jean auf.
Wenn Jean bei ihm schlief übernachtete er immer im selben Bett, das war nichts Neues.
Vorsichtig krabbelte der Braunhaarige von der Matratze und tapste in die Küche, wo er erstmal die Kaffeemaschine anwarf.
Danach schleppte er sich müde ins Badezimmer und putzte seine Zähne, bevor er sich etwas Frisches anzog.
Bis er dann wieder in die Küche kam stand dort schon Jean und machte zwei Tassen Kaffee.
„Morgen." ,murmelte dieser verschlafen, worauf Eren ihm zunickte und sich an den kleinen Küchentisch setzte.
„Und?" ,fragte er nur.
Jean wusste sofort, was Eren meinte.
Die beiden hatten beschlossen, dass Jean so schnell wie möglich mit Marco redete.
„Ich werds tun."
„Heute?"
Jean nickte und setzte sich. „Ich hab Angst."

✨🍯𝑯𝑶𝑵𝑬𝒀 🍯✨ 𝑬𝒓𝒆𝒓𝒊//𝑹𝒊𝒓𝒆𝒏 𝑭𝑭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt