~Kp 2~

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Ich versuche jeden Sonntag ein neues Kapitel zu veröffentlichen.

Ich drückte mich an einer Unzahl von Menschen vorbei, meine Kapuze tiefer in mein Gesicht ziehend. Egal wie viele Leute ich passierte, alle schienen von genau einem Thema besessen zu sein. Hinter jeder Ecke, im Angesicht jedes Bieres schien mindestens einmal der Name Dream zu fallen.

Die Luft in dem Lokal schien vor Energie zu flimmern und ich war schier überwältigt von verschiedenen Gerüchen und Geräuschen. Wieder einmal wurde mir schmerzlich bewusst, wie viel ich vom echten Leben nicht mitbekam. Noch nie hatte ich mich betrunken oder mit Freunden grölend an einem Tisch gesessen.

Ein vor sich hin kichernder Mann stieß plötzlich gegen mich und ich stolperte ein paar Schritte, schnell meine Kapuze festhaltend, damit sie nicht versehentlich von meinem Kopf rutschte.

"Ensuldigung viel mals", lallte der Mann und versuchte seine Augen auf mein Gesicht zu fokussieren, dass in dem Schatten der Kapuze verschwand. Dies schien ihn zu verwirren und ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und wankte zu dem Tisch, an dem alle lautstark ein Lied zum Besten gaben. Ich ließ meinen Blick weiter wandern und fand schließlich die Bar, zu der ich mich durchkämpfte.

Endlich dort angekommen winkte ich dem Barmann, der mir ein schnelles Nicken schickte und noch weiter mit den anderen Gästen scherzte. Es war ein junger Mann, der in einem lockeren schwarzen Hemd steckte, dass er teilweise in eine braunen Leinenhose gestopft hatte. Zusätzlich trug er eine Art Tuch auf dem Kopf, dass seine Haare beinahe zur Gänze bedeckte und auf dem die Weißen Buchstaben LAFD geschrieben stand. Nur einzelne schwarze Strähnen standen hervor, welche vor Schweiß an seiner gebräunten Haut pickten. So wie er aussah brauchte er mal dringend wieder ein ordentliches Bad mit Rosen Duft und dann eine Reinspühlung seiner Haare. Kopfschüttelnd nahm ich an einem Hocker an der Bar Platz und starrte auf meine gepflegten Finger, welche nervös miteinander spielten. Ich war jetzt hier, doch wie sollte ich weiter meinen Plan verfolgen? Darüber hatte ich mir noch gar keine Gedanken gemacht, sondern war einfach darauf losgestürmt.

Plötzlich schlug jemand auf meinen Rücken und als Folge fiel meine Kapuze hinunter und ich gefror in meiner Bewegung. "Na, bist du neu hier", ertönte eine Stimme und in meinem Augenwinkel erschien ein braunhaariger Junger. Er hatte ein fröhliches Lächeln auf den Lippen und seine grünen Augen schienen warm und einladend. "Ich- ähm", erwiderte ich aus Angst er würde mich erkennen und laut verkünden, dass der Prinz, der angehende König, sich unter ihnen befand. Doch während sein Blick nun über mein entblößtes Gesicht huschte und die Wärme seiner auf meinem Rücken liegenden Hand durch meine Kleider stieg, veränderte sich sein Blick um keinen Zentimeter. Entweder war er ein sehr guter Schauspieler oder er hatte wirklich nicht die leiseste Ahnung, wer ich war. "Nach einem Bier bist du schon lockerer glaub mir", sagte er und ließ sich neben mir wie selbstverständlich nieder. Kurz nickte er dem Jungen mit dem Kopftuch zu und der erwiderte den Gruß. Ehe ich mich versah standen zwei große Bier vor uns und mein Nachbar hob das eine, um mit mir anzustoßen. Zögerlich umfasste ich den kühlen Glashenkel, wollte ich doch nicht unhöflich erscheinen, jedoch auch nicht betrunken wieder aus diesem Lokal gehen. "Auf Tortanien und seinen baldigen König", sprach mein Gegenüber und nach einem schweren Schlucken, dass fast zu einem Verschlucken wurde, hob ich ebenfalls mein Glas. Wusste er wirklich nichts? War das alles ein blöder Zufall? "Auf Tortanien", erwiderte ich und mit einem im Lautstärkepegel verschwindenden Klirren stießen wir an.

Nach dem wir beide einen Schluck zu uns genommen hatten, er einen wesentlich größeren als ich, meinte er: "Mein Name ist Karl. Karl Jacobs. Und wer bist du, mysteriöser Mann mit Kapuze?"

"Ich- G-George.-"

"Schön dich kennenzulernen G-G-George.", unterbrach mich Karl und kicherte. "Was?", fragte ich, da ich nicht verstand was so witzig war. "Nichts nichts.", Karl machte eine wegwerfende Bewegung mit seiner Hand. "Warum bist du hier George?" Seine grünen Augen wurden fragend und Neugierde überzog sein Gesicht. Irgendetwas an diesem Mann war einvernehmend, ließ ihn sofort freundlich und vertrauenswürdig wirken und trotzdem wusste ich nicht, wie ich am besten auf die mir gestellte Frage antworten sollte. "Ähm- Also- Du kennst doch Dream, oder?"

Die Träne der Königin// DNFWhere stories live. Discover now