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Heute ist es soweit: Heute gehe ich zu Jungkook. Ich bin etwas verunsichert, denn gestern hat Jungkook mich in der Schule nicht eines Blickes gewürdigt und auch mit Donghun bin ich keinen Schritt weiter.

Allen habe ich gesagt, dass ich mich heute mit Suji verabredet habe. Natürlich habe ich sie auch eingeweiht und ihr mittlerweile erzählt, dass ich ihre Idee eigentlich doch ganz gut finde und sie umsetzen werde. Sie unterstützt mich und deckt mein Alibi - gerade weil es ihre Idee gewesen ist.

Ich fahre mit dem Bus zu dem Viertel, in dem das Haus sein soll - klar ist es eine Gegend, in der reiche Menschen leben und das wird auch an den Häusern deutlich. Ich schlurfe noch durch ein paar Straßen, an den beeindruckenden Häusern vorbei, da komme ich vor einem riesigen Zaun stehen, hinter dem sich ein riesiges Gelände erstreckt mit einer prachtvollen Villa.

Also ich habe mir schon gedacht, dass die Jeons ein wohlhabendes Haus im Besitz haben. Aber das...
Es ist mir unangenehm und ich habe das Gefühl hier völlig fehl am Platz zu sein. Die Kamera, die oben rechts an dem Zaun hängt und mich wahrscheinlich genau genau auf dem Bild hat, macht die ganze Sache auch nicht besser.

Eigentlich bin ich drauf und dran die ganze Sache abzublasen und meinen Plan einfach abzuhaken. Aber ohne Jungkook, keine Erfahrungen.

Seufzend gebe ich nach und und wage mich ein Stück näher ran, drücke schlussendlich - wenn auch unter großem Zögern - den Knopf, der als Klingel dient, unter der beweglichen Kamera.
Sofort dreht sich die Linse der Kamera zu mir. Ich höre verdächtige Geräusche, als würde die Kamera ran zoomen. Danach ist ein kleines Klicken zu hören und das Zauntor öffnet sich.

Schrecklich verunsichert gehe ich durch den schmalen, gepflasterten Weg, durch den herrlichen riechenden Rosen hindurch bis zu der eindrucksvollen Haustür. Falls man dieses große Ding da überhaupt noch als "Tür" bezeichnen kann.

Gerade als ich an dem kleinen Treppenabsatz zum Stehen komme, wird die Tür vor meiner Nase geöffnet.
Eine alte Frau in einer Uniform, mit einem müden aber warmen Lächeln hat sie mir geöffnet und bittet mich nun hinein.

"Mr. Jeon erwartet Sie schon", mein die Haushälterin zu mir und mir ist die ganze Situation immer noch etwas befremdlich.

'Klar, natürlich haben die Jeons Bedienstete in ihrem Haus... was hatte ich auch anderes erwartet...?'

"Sie können mich gerne duzen. mein Name ist Y/N", füge ich nett hinzu, als die Frau mir meine Jacke abnimmt und sie an die Geraderobe hängt.
"Ich werde es mir merken", schenkt die ältere Dame mir ein Lächeln und geleitet mich durch die riesige Villa zum Wohnzimmer.

"Danke, dass Sie sie empfangen haben. Sie können für heute Feierabend machen, Mrs. Lee", sagt eine mir sehr bekannte Stimme, die weiter durch das große Wohnzimmer hallt.
Die ältere Frau neben mir beugt sich einmal kurz leicht vor, da sehe ich Jungkook, der oben auf der Treppe steht, die in die erste Etage der Villa führt.
Ich frage mich, wieviel es wohl git. Von außen betrachtet nehme ich mal an zwei.

Es ist alles sehr steril und in weiß gehalten eingerichtet. Sehr schlicht und doch auch sehr modern.

Mrs. Lee, die Haushälterin, verschwindet in dr großen Villa, lässt mich alleine mit dem Sohn ihrer Arbeitgeber.
Jungkook kommt langsam aber geschmeidig und elegant die Treppen zu mir runter. Er trägt eine einfache, schwarze Jogginghose, dazu ein weißes basic Shirt.
Ein paar Haarsträhnen fallen ihm locker in die Stirn.

Kurz gesagt: Er sieht mal wider atemberauben schön aus.
Und das meine ich auch so, denn ich habe mich selbst dabei erwischt, wie ich unbewusst die Luft angehalten habe.

"Hey", begrüßt mich Jungkook als er unten ankommt und vor mir zum stehen kommt.
"Hi", erwidere ich und kann seinem intensiven Blick nicht stand halten, der mich aufmerksam von oben bis unten mustert.
Ganz von alleine schiele ich an mir runter, fühle mich fast nackt, so unangenehm ist mir das Ganze.

Ich weiß ehrlich gesagt nie so genau, wie ich mich in seiner Anwesenheit verhalten soll.
Für eine wirklich lange Zeit hat mich mein Bruder versucht vor dem Jungen, der gerade vor mir stehet, fernzuhalten, weil er nicht gut für mich sei.

Langsam erinnere ich mich an die Zeit zurück, in der ich in ihn verlieb t war. Dazu muss man sagen, dass Jungkook es einem nicht gerade sehr leicht macht, wenn er SO aussieht.
Aber schlussendlich habe ich es ja geschafft, meine Gefühle zu verdrängen und daran sollte ich mich zurück erinnere. Ich bin ja nicht aus Spaß gekommen.
Ich mache das für Donghun.

"Also.. was willst du heute machen?"

'Fragt er mich das gerade wirklich? Ich weiß doch selbst gar nicht, was man so alles tut um jemanden zu verführen..'

Jungkook geht voraus, die Treppen hinauf und führt mich dann zu einem Zimmer, welches auf der rechten Seite liegt. Es stellt sich als Jungkook's Schlafzimmer heraus.
In seinem Zimmer sind die meisten Möbel schwarz und natürlich - an der linken Wand steht ein großes und ziemlich hohes Boxspringbett.

Auch hier ist alles ziemlich steril eingerichtet und es stehen keine unnötigen Möbel in dem Raum rum. Es wirkt fast kahl, dafür, dass es so ein großer Raum ist.

"A-Also ich habe mir keinen speziellen Plan ausgedacht", murmele ich, aber Jungkook versteht es trotzdem, weil es so verdammt leise hier drin ist.
Er bestätigt mir dies mit einem knappen Nicken und streckt seinen Arm in Richtung Couch aus.
"Setz dich."
"Danke", meine ich und lasse mich nieder, "sind deine Eltern eigentlich nicht zu Hause?"
Er schüttelt den Kopf und setzt sich neben mich.
"Warum willst du eigentlich jetzt so plötzlich, dass ich es mit dir treibe?"

Ich verschlucke mich an meiner eigenen Spucke. Wieso muss er es nur immer so... auf den Punkt kommen. Ich zucke mit den Achseln, woraufhin er nur fragend eine Augenbraue hebt.

"Spielt das eine Rolle? Du hast zugestimmt, ich schulde dir keinerlei Erklärungen."
Jungkook guckt mich noch eine Weile weiter so mit seinem emotionslosen Gesichtsausdruck lang an.
Ahnungslos, woher dieses Selbstvertrauen auf einmal kommt, erwidere ich ohne mit der Wimper zu zucken mutig seinen Blick.

Er bricht das unangenehme Schweigen dann, indem ein dunkles, kehliges Auflachen seinem Mund entflieht.
"Komm her", meint er und deutet auf seinen Schoß.

Da ist das Selbstvertrauen auch schon wieder davon geflogen. In der Ferne kann ich es sogar Lachen hören.

"W-Was?!", stammele ich und augenblicklich nehmen meine Wangen einen zarten Rosaton an.
"Setz dich auf meinen Schoß", erklärt Jungkook mir mit einer ruhigen Stimme.

"A-Aber w-warum?", stottere ich und will mich nicht so gerne auf ihn setzen. Das scheint mir schon etwas zu viel Körperkontakt für das zweite Mal.

"Ich werde dir beibringen, wie man richtig küsst."

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I'm takin' over you ➳ jjk ffDonde viven las historias. Descúbrelo ahora