Scars

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Pov - Ayoko

Verdammt! Ich hätte niemals die Konzentration fallen lassen dürfen! Soziale Kontakte waren noch nie so mein Ding... woher hätte ich den Umgang auch lernen sollen? Ich war ja Zuhause eingesperrt. -Scheiße, scheiße, scheiße, SCHEIßE!

Gespielt ruhig folgte ich dem aufgeweckten Mädchen in die, für uns, vorgesehene Umkleide und befand mich gleich darauf auch schon in einem kleinen Raum, umzingelt von weiteren weiblichen Lebewesen.
Schön, dass ich immerhin soviel wusste... allerdings wollte ich mich hier nicht umziehen... nicht vor ihnen...

"Ey, ey Shiba! Du brauchst dich doch nicht zu schämen! Guck, das ist doch ganz normal." Aufmunternd nahm mich die pinke und bloß noch in Unterwäsche gekleidete Rosahaarige in den Arm, doch ließ mich genau das nur noch lustloser werden.
Nein, mit ihrer Auffassung hatte ich an sich kein Problem, aber jetzt könnte sie es auch fühlen...

"Ähm... Mina? Ich glaube, dass ist eher kontraproduktiv.", versuche mich die Blauhaarige zu verteidigen und lächelte mir schüchtern zu. Sympathisch. Zu meinem Glück ließ die Angesprochene etwas verständnislos von mir ab und machte sich nun daran zu schaffen in ihren hautengen, besprenkelten Suit zu schlüpfen.
Sie meinte es doch nur lieb... das wusste ich ja... aber...

Während die restlichen Mädchen in ein Gespräch über einen missglückten Stalkversuch von der hässlichen Weintraube verwickelt waren, zog ich mir langsam die Kleidung vom Körper und wollte mir gerade schnell meine provisorischen Sportklamotten über schmeißen, als sich ruckartige Stille in der Umkleide breit machte.
Ich hatte es doch gewusst...

"Ayoko...? Sind das Narben?", fragte mich eine Stimme vorsichtig, welche ich als die von Momo zuordnen konnte. Verdammt... konnten die sich nicht denken, dass ich nicht darüber reden wollte?

"Ja..." Die Luft, die die sechs zuvor erschrocken ausgestoßen hatten, zogen sie nun scharf ein.
Ja, es waren Narben, die sie da auf meinem Rücken sehen konnten. Doch man konnte längst nicht alle erkennen, so wie, sie über meine gesamte Haut verliefen. Selbst in meinem Gesicht hatte ich eine... die ich jedoch jeden Morgen mit passendem Make up über schminkte. Sie sollten verborgen bleiben, sonst würde das auftreten, was gerade geschah. Man würde Fragen stellen.

Alles, bloß das bitte nicht.

"W-woher hast du die? W-er h-hat dir das angetan?" Sie konnten sich doch gar nicht sicher sein, dass ich es nicht selber war.
Zügig hatte ich mir einen schwarzen Pullover und eine gleichfarbige, weite Jogginghose über gestreift, so dass mein Körper wieder verdeckt war, von den Blicken abgeschattet und ich von der Aufmerksamkeit geschützt.

"S-Shiba... w-wer hat dich so verletzt?" Noch immer fragende Blicke und noch immer keine Antwort. Den trüben Blick auf den Boden gerichtete lief ich an ihnen vorbei und öffnete bereits die Tür, so dass die kräftigen Sonnenstrahlen sich mit Vergnügen begannen in meine dunkle Hülle zu begeben.

"Kommt ihr? Die 10 Minuten sind schon längst um und die Jungs warten schon." Mit einem aufgesetzten Lächeln blickte ich in die geschockten Gesichter der fünf Personen, wobei ich stark davon ausging, dass auch die Unsichtbare einen ähnlichen Ausdruck vorwies. Bekräftigend zeigte ich auf die Truppe, die sich nicht weit von uns entfernt gebildet hatte und ignorierte Aizawa, der langsam aber sicher ungeduldiger wurde.

"A-aber so wird dir doch zu warm. Ich kann dir gerne ein T-Shirt geben, wenn du willst.", bot mir Ochaco leise an, doch wenn man von der wachsenden Aufmerksamkeit ausging, hatte es jeder gehört und wartete auf eine Antwort.

"Nein, danke. Passt schon.", gab ich schmunzelnd zurück, was tatsächlich nur zur Hälfte gefaked war. Sie wollten doch nur das beste für mich... dabei kannten wir uns gerade mal eine halbe Stunde.
Zumal ich bezweifelte, dass mir Urarakas Shirt passen würde...

❄Cold Thunder ... Shoto | MHA🔥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt