Kapitel 2

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Langsam berührte ihre Stirn die seine, während ihr Blick zwischen seinen Lippen und Augen hin und her schwankte. Konnte sich nicht entscheiden was anziehender war.

Konzentration Sakura!, ermahnte sie sich selbst.

Der letzte Funken an Selbstbeherrschung den sie aus der hintersten Ecke ausgegraben hatte kam endlich zum Vorschein und bevor sie sich komplett in dem Mann verlieren würde tauchte sie in die harte Realität ein. Zitternd streiften ihre vollen Lippen seine nur um ihm einen sanften Kuss auf seinen linken Mundwinkel zu hauchen. Ihr Mund näherte sich weiter seinem Ohr, atmete geräuschvoll aus und schmiegte ihr Gesicht an seines.

„Das zweite Date sollte doch etwas romantischer sein als diese Seitenstraße, oder etwa nicht?"

***

Langsam entfernte sie ihren Körper von seinem.

Trennte sich von der wohligen Wärme die sich in ihr ausgebreitet hatte.

„Und danke für dein Geschenk."

Mit einem letzen Lächeln drehte Sakura sich schnell um und kletterte geschickt die Feuerwehrleiter hoch um über die Dächer des Viertels zu verschwinden.

Denn noch einige Sekunden länger in seinen Armen und sie wüsste nicht ob sie es geschafft hätte sich los zu reißen. Aus seinen starken Armen, die um ihren Körper geschlungen waren. Seiner Wärme und Nähe die sie jetzt schon vor Sehnsucht erzittern ließ. Wehmütig kam sie auf dem Dach ihres Wohnblocks an und schwang sich runter auf ihren Balkon in einem der oberen Etagen. Flink öffnete sie ihre Balkontür, welche sie für solche Aufträge meist unverriegelt ließ und huschte in ihre dunkle Wohnung hinein. Im Schutz ihrer eignen vier Wände ließ sie sich auf ihr Sofa fallen während sie ihrer inneren Frustration Luft machte indem sie einen kurzen Schrei los ließ.

Es darf nicht sein!

ER darf nicht sein!

Wie ein Mantra wiederholte sie diese Worte mal laut und mal nur in ihren Gedanken und verfluchte  sich selbst, dass sie diesen Typen mehr als nur vernaschen würde. Zwischen ihnen hat es gefunkt und das hat auch er gespürt, da war sie sich sicher. Sakuras Herz raste bei den Erinnerungen ihrer Begegnung mit ihrer Sahneschnitte. Wie seine Hände über ihren Körper fuhr und sie weiter zu seinem Körper zogen. Genervt schnappte sie sich ein Kissen und schmiss es gegen die Wand. Sie musste ihn vergessen! Das konnte nichts werden und das wusste die junge Frau genau. Er war nicht auf ihrer Seite. In dieser Branche war man auf sich alleine gestellt, denn viele Freunde hatte hier niemand. Jeder wollte das Beste nur für sich selbst und das machte es so verdammt schwer vertrauenswürdige Leute kennen zu lernen. Sie kannte ihn zwar nicht aber das war vermutlich auch besser so. Sie wollte nicht verletzt werden, brauchte kein Liebesdrama, welches sie Nachts nicht schlafen ließ. In ihrem Kopf herrschte grad Chaos und das nur durch einen einzigen Mann. Sakura merkte wie sich langsam Kopfschmerzen anbahnten vom grübeln und massierte bereits die Stelle zwischen ihren Augenbrauen. Mit Schwung stand sie von der Couch auf. Sie brauchte jetzt eine heiße Dusche und dann ab ins Bett. Morgen konnte sie weiter darüber denken aber jetzt war erst einmal Feierabend.

Verdutzt starrte der dunkelhaarige Mann auf die Stelle wo vor einigen Augenblicken die heiße Frau stand die er mehr als nur wollte. In seinem Kopf mussten erst die Räder wieder in Betrieb genommen werden nachdem jemand den Ausschalter gedrückt hatte. Sein Körper erholte sich langsam von dieser bizarren, sexuellen Situation und erst jetzt realisierte er ihre gesprochenen Worte.

Sie hatte recht. Eine Seitenstraße war kein schöner Ort um eine Frau zu verführen. Das war unter ihrer Würde und auch unter seiner.  In Sasukes Kopf spielten sich plötzlich Bilder ab. Sie beide auf einer Parkbank außerhalb der Stadt mit wunderbarem Blick bei Nacht. Schnell schüttelte er seinen Kopf um das zu vergessen. Zum Glück konnte keiner seine Gedanken lesen, denn dafür hätte er jedem anderen einen dummen Spruch gedrückt.

Kompliziert Where stories live. Discover now