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Ich bin schnell am Triskelion angekommen und mache mich direkt auf den Weg in den Hangar. Ein Jet steht bereit, darin ein Ärzteteam und meine Anfänger. Ich ignoriere die Blicke der anderen über mein Aussehen und gehe direkt voran ins Cockpit. Der Platz neben dem Piloten ist frei, also nehme ich dort Platz. Mein Team kennt den Ablauf und die werden es hoffentlich den Anfängern erzählen, denn ich erkläre heute niemandem etwas.
Unser Weg führt uns zum Helicarrier, der Nahe der Stadt Sokovia liegt - da wo Sokovia vorher eben war. Als wir ankommen, sind alle Bewohner schon evakuiert und werden auf der riesigen Plattform von dem Helicarrier abgeliefert.
Der Jet landet und ich warte einige Sekunden und lasse den anderen den Vorsprung, bis ich mir ein Stethoskop nehme und einen riesigen Koffer mit mir mitschleppe, in dem einige Stoffe und viele andere Hilfsmittel stecken.
Während die anderen Ärzte schon dabei sind Wunden zu versorgen, bringe ich Ordnung in das ganze Chaos.
,,Also gut, zuhören!",rufe ich über den riesigen Platz.
,,Die Kinder kommen nach rechts, daneben die Frauen und Männer. Schwerverletzte nach ganz vorne!",brülle ich jetzt in einem Ton, der keinen Widerstand zulässt. Das Team teilt sich auf und die Anfänger kümmern sich um die leicht verletzten, bis schließlich Ordnung auf dieses Feld kommt.
,,Hier stirbt keiner, verstanden?",füge ich noch hinzu und verschaffe mir selbst erstmal einen Überblick.
Eine Gruppe von Menschen, steht um eine Person herum, die am Boden liegt. Mein Assistenzarzt Dr.Finnes fuchtelte dort herum. Auf ihn habe ich sowieso ein Auge geworfen, denn er ist teilweise vorlaut und mehr als nur ein wenig überheblich - Assistenzarzt eben.
Aus der Gruppe heraus erkenne ich Natasha, deswegen eile ich nur noch schneller dahin.
,,Zeitpunkt des Todes-",fängt Finnes an, aber ich unterbreche ihn:,,Finnes! Was machen Sie da? Ich hab gesagt hier stirbt niemand.",fahre ich ihn an und will mich schon zu dem Patienten rüber blicken. Ein junger Mann mit hellen Haaren und einigen Einschusslöchern liegt auf dem Boden und bewegt sich nicht.
Ich werde von Finnes aufgehalten:,,Er ist Tot. Ich habe das recht den Todeszeitpunkt zu bestimmen.",fährt er mich zurück an, während er sich vor mir aufbäumt.
Erstaunt blicke ich zu ihm, er ist ein ganzes Stück größer als ich, doch das macht mir keine Angst, ganz im Gegenteil. Das hätte er besser gelassen.
Jemand mit einem Bogen stellt sich neben Finnes:,,Lassen Sie den Arzt hier die Arbeit machen, die Schwestern werden weiter hinten gebraucht.",redet er mir zu.
Die Bemerkung galt definitiv meiner Kleidung und möglicherweise dem Fakt, dass ich eine Frau bin, die jünger als die meisten hier ist und kein riesengroßes Ego hat.
Stattdessen ignoriere ich die Bemerkungen und zische Finnes ein letztes Wort zu:,,Abmarsch."
Der Ton lässt keine Widerrede zu, möglicherweise hätte ich ihm sonst meine Faust ins Gesicht gejagt.
Er tritt bei Seite und ich höre mit meinem Stethoskop seinen Herzton ab.
Ein leiser unregelmäßiger Herzschlag ertönt in meinen Ohren und ich fühle ein wenig Euphorie.
,,Wir geben zwei Epi, sofort.",befehle ich an zwei Krankenschwestern und meine Mom kommt ins Bild.
,,Wen hab ich hier?",will ich wissen und sie klärt mich auf, dass ich hier eines der Talente habe. Er hat einen unglaublich schnellen Stoffwechsel, dementsprechend muss ich die Dosis der Medikamente erhöhen.
,,Und nochmal zwei Epi direkt hinterher, dazu brauche ich Flüssigkeit, Infusionen und ein großes Op-Set!"
In Null Komma nix ist ein kleiner Op Tisch hier aufgebaut und ich kann direkt anfangen. Als erstes kümmere ich mich um die Kugeln, denn wenn die Aterien verstopft sind, dann hat mein Patient keine Chance hier zu überleben.
Die nächsten zwei Stunden kümmere ich mich alleine um ihn, dann sind die Kugeln draußen.
,,Jetzt öffne ich den Thorax, dann brauche ich die Paddles.",Murmel ich alleine für mich. Es hilft mir, während meiner Op zu reden, dann bin ich klarer im Kopf.
Ich spüre die Blicke in meinem Rücken, mir ist schon klar, dass es sich hierbei um die Avengers handelt,aber ihre Blicke helfen mir nicht wirklich.
Mit einem Skalpell öffne ich die Brust an der Seite, dann stecke ich meine Hand hinein. Von der Seite ertönt Gestöhne.
Genervt blicke ich die Avengers an:,,Ihr helft nicht gerade!"
Dann sind sie leise und lassen mich ehrfürchtig meine Arbeit machen.
Als schließlich ein rhythmischer Herzschlag da ist, ziehe ich meine Hand raus und atme erleichtert auf.
,,Ich will eine Trage und dann gehen wir ins Krankenhaus.", befehle ich bevor einige Pfleger mit einer Trage kommen.
Vorsichtig lagern wir den jungen Pietro um, ohne dass sein Zustand sich verschlechtert.
,,Kann mich jemand auf die Trage heben?",frage ich ein wenig verzweifelt. Mein Patient ist immernoch an der künstlichen Beatmung, die von Hand gemacht werden muss. Deswegen wäre es das beste, wenn ich auf der Liege hocken kann.
Bevor einer der Pfleger reagieren kann, fühle ich zwei starke Hände an meiner Taille, die mich hochheben.
Sobald ich auf der Liege hocke, fährt sie los und ich blicke mich um.
Meine Augen treffen auf zwei blaue. Dieser jemand steht näher an der Trage, als die anderen, also hat er mich hochgehoben?

𝑭𝒐𝒈 𝒊𝒏 𝒉𝒆𝒓 𝑯𝒆𝒂𝒓𝒕 // 𝐌𝐚𝐫𝐯𝐞𝐥 Where stories live. Discover now