Kapitel 22

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Eren pov

,,Eren, hast du deinen Koffer?", fragt Mikasa. ,,Ja, hier", antworte ich. Heute ist der Tag meiner Herz-OP, die darüber entscheidet, ob ich überlebe oder nicht. Es ist mittler Weile ein Monat seit meinem beinahe-Suizied vergangen. Seitdem ist viel passiert. Ich habe eine Therapie angefangen und gehe da jetzt jede Woche hin. Mittler Weile wohne ich jetzt auch wieder bei Mikasa. Als sie von der Sache erfahren hat, konnte ich nicht genau sagen, wie sie das aufgefasst hat, aber wir haben wieder ein gutes Verhältniss. Mir geht es zwar immernoch scheiße aber nicht so schlecht wie vor einem Monat. Jedenfalls: Heute ist die OP und ich habe richtig Schiss. Ich musste Mikasa ziemlich überreden, dass sie Levi mit ins Krankenhaus lässt. Denn wenn ich ehrlich bin, kann sie Levi nicht leiden. Er wäre zwar vermutlich auch mitgekommen, wenn Mikasa nein gesagt hätte, denn er gibt soziemlich einen Scheiß auf ihre Meinung. Aber ich hab sie trotzdem gefragt und sie hat ja gesagt. Also kommt Levi mit und ich bin deshalb wirklich froh, denn ohne ihn könnte ich das nicht. ,,Ich geh noch mal kurz auf's Klo.", sage ich und verschwinde im Bad. Ich muss nicht auf's Klo. Ich muss einfach nur ein paar Minuten für mich allein sein. Nach fünf Minuten gehe ich nach draußen, wo Levi und Mikasa schon warten. ,,Du warst aber ganz schön lange weg.", sagt Mikasa und ich weiß, was sie damit andeuten will. ,,Ich hab nichts gemacht, ich schwöre!", sage ich und halte unschuldig die Arme hoch. Ich hab wirklich nichts gemacht. ,,Jetzt komm. Sonst kommen wir zu spät.", sagt Mikasa und öffnet die Autotür. Levi und ich setzen uns auf die Rückbank und Mikasa auf den Fahrersitz. ,,Wie geht's dir?", fragt Levi. ,,Ich hab Schiss.", antworte ich. Levi nimmt meine Hand und lächelt mich mit seinem schiefen Lächeln an. Wie sehr ich das liebe. ,,Das wird schon.", sagt er. Ich nicke. Bis zur Klinik ist es noch ein wenig und ich bin verdammt müde, da es noch verdammt früh ist. Ich lehne mich an Levis Schulter an und schlafe ein. Als ich wieder aufwache, stehen wir auf dem Parkplatz vor der Klinik. ,,Wach auf!", sagt Levi und zieht an meinem Ohr. ,,Au! Lass das! Ich bin ja schon wach!", sage ich und fahre mir durch die Haare. Jetzt realisiere ich wieder, was mich gleich erwartet und mir laufen Tränen über das Gesicht. Sofort legt Levi seinen Arm um mich und ich merke, dass Mikasa ihn feindseelig ansieht. Vermutlich will sie ihm am liebsten in die Fresse schlagen, aber hält sich für mich zurück. ,,Du schaffst das schon.", sagt Levi und streicht mir die Tränen von den Wangen.


,,Gehst du noch zur Schule?", fragt die blonde Krankenschwester, die mich auf einem OP Tisch durch die Gegend schiebt. ,,Ja." ,,Und wie läuft's so?" ,,Gut" Kann die mal aufhören? ,,Und sonst so?" ,,Ja, alles super." Ich bin grad wirklich nicht in der Stimmung für Smaltalk. ,,Da sind wir schon!", trällert sie und schiebt mich in einen großen Raum, wo viele Ärzte stehen. Die schließen mich an irgendwelche Geräte an und sagen irgendwelche Sachen, aber ich höre gar nicht hin. Da ist wieder dieses Gefühl der Trance. Warum bekomme ich das ausgerechnet jetzt? Vielleicht ist es diese unbewusste Aussicht auf den möglichen Tod, die mir wie eine Droge in den Kopf steigt. Ich bekomme dieses Gefühl immer, wenn ich in protentziell tödlichen Situationen bin. Wenn ein Zug vorbeifährt oder wenn ich eine giftige Substanz in der Nähe habe. Immer dann kommt dieses berauschende Gefühl. Ich weiß nicht wieso, aber es kommt immer wieder und ich nehme es eindach hin. ,,Zehl jetzt einfach bis zehn. So weit wirst du nicht kommen.", sagt einer der Ärtzte plötzlich und setzt mir eine Maske ins Gesicht. Ich zähle 1, 2, 3, 4, 5...10, 12, 13 und ich bin weg.

Until my last heartbeat (Levi X Eren)Where stories live. Discover now