3. Der Traum

3.3K 131 9
                                    


„Komm Misaki! Beeil dich!"

„Ja warte!"

Misaki konnte nichts sehen trotzdem hörte sie zwei Kinderstimmen. Die eine wahr ohne Zweifel ihre eigene.

Doch die andere....

Sie konnte der Stimme kein Gesicht zuordnen trotzdem kannte sie sie. Endlich konnte sie auch etwas erkennen. Sie stand auf einer wunderschönen Blumenwiese. Der Himmel war strahlend blau und die Sonne hüllte sie in eine angenehme Wärme. Sie wusste nicht wo sie war trotzdem fühlte sie sich so geborgen. Es war wunderschön dort.

Dann sah sie ihn.

Ein Junge, vielleicht 2-3 Jahre älter als sie. Er hatte kurze feuerrote Haare welche im Wind wehten. Er trug ziemlich abgenutzte Kleidung und sah im allgemeinen etwas verwahrlost aus .

„Jetzt komm Misaki! Sonst werden sie uns noch finden!"

Er wollte gerade anfangen zu laufen, als ein Schuss ertönte. Die Wärme der Sonne verschwand und auch die Blumen hörten von einem Moment auf den anderen auf zu existieren. 

Hastig schaute sie sich um, um herraus zu finden von wo der Schuss kam. Als sie wieder zu dem Jungen schaute, sah sie wie er nach Hinten auf den Boden flog.

Sie wollte zu ihm laufen doch er fing an sich auf zu lösen. Umso näher sie ihm kam desto  durchsichtiger wurde bis er schließlich nicht mehr zu sehen war. Sie hatte ihre Hand nach ihm ausgestreckt und nach ihm gerufen, doch er existierte nicht mehr. 

Er hatte sich aufgelöst ohne das sie auch nur ein einziges mal sein Gesicht gesehen hatte.

Es wurde plötzlich dunkler und dunkler - bis alles schwarz war. Sie hatte Angst. Obwohl sie sich normalerweise in der Dunkelheit am wohlsten fühlte, fühlte sie sich in dem Moment gefangen und alleine. 

Sie hörte wie eine weit entfernte Stimme mehrmals ihren Namen rief.

„Misaki! Misaki!" 

Sie drehte sich um die Stimme zu finden, aber nichts. Nur pure Dunkelheit.

"Wach auf!"

 Langsam und leicht blinzelnd öffnete sie schließlich ihre Augen.

Schwarz... Schon wieder. Doch diesmal hatte sie keine Angst. 

„Schön das du wach bist.", sagte die Stimme.

„Was gibts?", antwortete Misaki verschlafen.Nun konnte sie auch erkennen zu wem die Stimme gehörte - es war Ace' Stimme.

„Vater möchte dich sprechen."

„Vater?"

"Ja mein Vater - Whitebeard!"

„Ace schau mich an. Ich habe etliche Verletzungen, ich bezweifle das der Arzt mich hier so einfach raus marschieren lässt."

„Dann trage ich dich halt! Pops will dich sprechen!"

Und bevor sie etwas erwidern konnte hatte er auch schon seine Hände unter sie geschoben und hochgehoben.

„He was machst du da?!"

Da sie nichts sehen konnte wusste sie auch nicht was gerade um sie herum geschah. Normalerweise benutze sie ihre Füße um ihre Umgebung einschätzen zu können doch da diese gerade in der Luft rumbaumelten, hatte sie keine Orientierungsmöglichkeit mehr.

„Ähm Misaki?"

„Ja?"

„Könntest du vielleicht die Tür öffnen? Ich hab ja keine Hand frei..."

Misaki ließ einen genervten Laut von sich und öffnete die Tür. 

Er ging nur ein paar Meter als er auch schon ein blödes Kommentar von Marco an dem Kopf geschmissen bekam.

Mit den übertriebenst möglichen Handbewegungen begann er den Hochzeitsmarsch zu singen. 

„Halt die Klappe Marco! Sie ist verletzt!"

„Ich meinte ja nur!"

Sie hätte am liebsten nach dem Gesicht diesem Marco gesucht, um dann mit der gesamten Kraft ihrer Faust sein Gesicht etwas platt zu drücken. Das hätte aber vielleicht nicht den besten Eindruck von ihr gemacht. 

Ace ließ Marco hinter sich und ging den endlos wirkenden Gang weiter.

Ace' Körper strahlte eine angenehme Wärme aus. Wenn sie so recht überlegte fand sie es gar nicht so unbequem in Ace' Armen zu liegen, wie sie es ursprünglich erwartet hätte.

Gerade als sie anfing es zu genießen, setzte Ace sie ab und meinte:

„So ab hier musst du allein weiter."

Sie stand vor einer Tür und spürte eine mächtige Auro dahinter. Sie musste nicht fragen, um zu wissen wer sich dahinter befand.  Sie öffnete die Tür und schritt durch diese hindurch.

„Hallo mein Kind.", sagte eine tiefe und doch angenehme Stimme.

„Hallo Whitebeard."

„Wie lautet dein Name?"

„Misaki."

„Misaki.... und weiter?"

„Mehr gibts nicht. Einfach nur Misaki."

„Sag Misaki, hast du einen Ort an dem du zurückkehren kannst?"

„Nein."

„Hast du Familie?"

„In diesem Gebiet hab ich eher wenig bis gar keine Erfahrung."

„Jeder hat eine Familie verdient. Jeder hat einen Ort verdient an dem er immer zurückkehren kann. Und jeder hat Zuneigung verdient. Das ist meine Überzeugung. Ace hat mir viel von dir erzählt und mich gebeten dich zu fragen, ob du meine Tochter werden willst. Ich respektiere den Wunsch meines Sohnes. Jedoch nur so lange ich weiß, dass du diese Familie genauso ehren kannst wie ich es mir von meinen Kindern erwarte."

„Ich habe Jahre damit verbracht mir zu wünschen keinen Vater zu haben. Ich habe nie einen gewollt. Warum sollte ich mir jetzt doch einen zulegen?!"

„Viele der Leute hier hatten keine Familie oder wollten ihre ursprüngliche nicht. Nimm dir so viel Zeit wie du brauchst und überleg dich, ob du für immer alleine in deinem Hass versinken möchtest."

Misaki wusste nicht so recht was sie darauf antworten sollte. Sie hatte aber auch nicht das Gefühl antworten zu müssen. Gerade wollte sie sich umdrehen, als Whitebeard sich wieder zu Wort meldete: „Bevor du gehst habe auch ich noch eine Frage."

„Und die wäre?"

„Wieso denkst du deine Augen verstecken zu müssen?"

Am liebsten hätte sie gesagt, dass er es nicht verstehen würde aber das konnte sie nicht. Es war schwer die Aura dieses Mannes zu beschreiben, aber es war unmöglich sich ihm zu widersetzen. Er war nicht explizit bedrohend aber sehr verlangend. Immerhin war er ein Kaiser der Meere. Sie konnte dem Druck nicht stand halten und insgeheim wusste sie auch, dass sie etwas ihrer Last loswerden würde.

„Und du wirst es niemanden erzählen?"

„Nein."

Sie öffnete den Knoten, welcher ihre Augenbinde fest um ihren Kopf gebunden hielt.
In der Sekunde in der sie das tat fiel das Tuch auf den Boden.

Misaki hielt ihre Augen anfangs geschlossen doch dann machte sie beide gleichzeitig so schnell wie möglich auf, um es schnell hinter sich zu bringen.

Es war ungewohnt etwas sehen zu können. Es war einer der seltenen Momente, in denen es sie fast nicht störte. Aber nur fast. Warum wusste sie selbst nicht so genau. Vielleicht lag es an dem alten Mann. 

In diesem Moment hörte sich eine Familie gar nicht so schlecht an.


One piece Ace x ocOnde histórias criam vida. Descubra agora