Akzeptanz

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"Was fühlten sie als sie das Baby auf dem Art hatten." Heute sollte vorerst die letzte Sitzung mit ihrem Therapeuten sein. Statt alle zwei Tage weiteten sie den Rhythmus nun um alle 2 Wochen. Wenn das auch gut läuft dürfte sie bald wieder nach draußen. Da sie das Haus ja nicht verlassen darf machten es beide über Skype. "Ich hatte Angst meinem Neffen weh zu tun." "Kam es dazu?" Erleichtert schüttelte Catherine ihren Kopf. "Nein zum Glück nicht. Ich denke es macht mir nichts mehr aus Menschen die ich kenne nahe zu kommen. Zur Verabschiedung drückte ich meine Cousine und ihren Mann auch kurz." Ihr Therapeut schien zufrieden zu sein. Sein Plan hatte eigentlich ausgesehen Stück für Stück Annäherungen zu planen und durch zu führen. Das direkte Konfrontation so wunderbar half verkürzte ihren Hausarrest deutlich. "Das klingt wunderbar. Dann würde ich in 2 Wochen gerne persönlich vorbei kommen." "Klingt gut. Schreiben sie mir nur rechtzeitig welche Uhrzeit." Mit einem tiefen Seufzer beendete Catherine das Telefonat und lehnte sich zurück. Seit ihre Cousine da war fühlte sich Catherine schlecht. Bis auf James der das meiste miterlebt hat und ihrem Psychiater wusste niemand was sie getan hatte. Das sie keinem aus der Familie ihr Herz ausschütten durfte traf sie ziemlich. Wahrscheinlich würde auch niemand ihren Schmerz verstehen. Oder den Gedanken das sie zum Monster werden musste um ein anderes aufzuhalten. Noch jetzt sah sie das leblose Gesicht ihres Vaters vor sich. Um die Gedanken wieder los zu werden schüttelte Catherine ihren Kopf. Da es still im Arbeitszimmer war konnte die junge Frau die Geräusche aus dem Flur sehr gut hören. Anhand der Schritte erkannte sie 3 Personen. Wenn sie gewollt hätte könnte sie auch versuchen zu erraten wer die beiden Gäste waren.
Also sammelte sie all ihre Kraft um das Arbeitszimmer zu verlassen. Ihr Weg führte sie direkt ins Wohnzimmer. Dort auf der großen Couch saßen 2 ganz bekannte Gesichter. "Und ihr habt uns nichts gesagt. Hey da ist sie ja." Eine vor Freude strahlende Shuri sprang sofort auf um Catherine zu begrüßen. Mit dieser Energie konnte sie im Moment leider nicht viel Anfangen. "Shuri ist das schön dich zu sehen." "Zeig schon her!" Die Prinzessin war total aus dem Häuschen als sie den Ring betrachtete. Für das Paar stand von Anfang an fest das es ein einfacher und schlichter Ring sein muss. "Wirklich hübsch. Passt gut zu euch. Erzähl, wie war die Hochzeit." Na einigem Zögern setzte auch Catherine sich auf die Couch. Dabei hielt sie stets einen gewissen Abstand. "Anfangs ein wenig stressig aber sobald die Zeremonie angefangen hatte war es wunderbar. Zum Ende hin entwickelte es sich zu einem großen Barbecue zu dem alle Nachbarn und Freunde im Umkreis eingeladen waren. Das störte mich allerdings nicht. Es tat gut die ganzen vertrauten Gesichter zu sehen. Ich hatte immerhin die Hälfte meines Lebens dort verbracht." Es wurden sich noch einige Bilder angeschaut ehe Shuri das Thema wechselte. "Ich habe einige Sachen mit gebracht die du unbedingt ausprobieren musst!" Ganz ungeduldig wollte sie ihre Freundin aus dem Haus ziehen. "Shuri warte. Ich kann das Haus nicht verlassen." Es war Catherine furchtbar peinlich als sie auf die Fußfessel deutete. Sie wusste nicht wie viel Bucky den beiden erzählt hatte. Nach Shuris Gesicht zu Urteilen war es nicht all zu viel. "Was ist passiert?" Bisher hatte sich T'chala aus den Gesprächen der Mädchen heraus gehalten. Die beiden Männer waren für Kurze Zeit im Keller als über die Trauung sinniert wurde. Da Catherine das Gefühl hatte es den beiden Erzählen zu können redete sie nicht lange um den Heißen Brei herum. "Mein Vater hat aus mir einen Super Soldaten gemacht und um ihn aufzuhalten habe ich ihn umgebracht." Wirklich leichter ums Herz fühlte sie sich nicht. Tränen standen ihr bei diesem erschütternden Geständnis in den Augen. Vorsichtig legte Bucky einen Arm um sie damit er sie ins Wohnzimmer zu dirigieren kann. "Seit dem hat sie Hausarrest." Bestimmend aber immer noch liebevoll platzierte James seine Frau auf die Couch und wickelte sie in eine Decke. "Willst du einen Tee?" Mit viel Traurigkeit im Gesicht nickte Catherine. Im Moment war ihr nur noch zum Heulen zu mute. "Seit dem muss ich mich nach und nach heran tasten Menschen nahe zu sein und berühren zu können. Vor ein paar Tagen war meine Cousine Martiné zu Besuch mit meinen Neffen und ihrem Mann. Als sie mir einen der Jungs in die Arme legte hatte ich solche Angst ihm weh zu tun. Er war so klein und weich." Auch wenn sie es versuchte, das Zittern in ihrer Stimme konnte sie einfach nicht verbergen. Die Tränen die sie krampfhaft versuchte zurück zu halten bahnten sich ihren Weg die Wangen herab. "Tut mir leid. Ich..also.." "Es ist okay Cate. Versuch ja nicht die Coole zu spielen. Wir wissen das du das nicht kannst." Shuri schafft es tatsächlich mit ihrer Andeutung Catherine zum lachen zu bringen. "Ich muss dich leider enttäuschen. Das wird nicht mehr passieren." Da Catherine nicht aus dem Haus konnte brachte Shuri ihre Sachen eben ins Haus. Nach dem beruhigenden Tee gab es also einige Sachen die Caty ausprobieren musste. Für die Waffen gingen sie selbstverständlich runter in den Keller. Hier unten konnte fast nichts passieren. Dabei passten die Jungs auf das auch ja nichts schief ging. Mit einigen Verbesserungsvorschlägen im Gepäck blieb der König mit der Prinzessin noch bis zum Abendessen.
Alleine tänzelte Catherine also in der Küche rum. Das Gespräch der Drei bekam sie so gar nicht mit. "Sobald die ganze Sache abgehakt ist kommt ihr noch Mal zu uns." Shuri hatte Catherine so sehr ins Herz geschlossen. Sowohl als Freundin als auch als Versuchskaninchen. "Ihr seid schon ein interessantes Paar." Stellte T'chala mit einem leichten Lächeln fest. "Interessant? Mag schon sein." Mit an sehen zu müssen was aus seiner Liebsten geworden ist ist schwer für ihn. Jedoch stellt James mit Erleichterung fest das die ständigen Besuche von Bekannten Leuten und Verwandten Catherine gut tut. Mit den richtigen Worten und genügend Zeit könnte die junge Frau vielleicht wieder ein halbwegs normales Leben führen. Was auf jeden Fall fest stand war die Tatsache daß die beiden den Schmerz des anderen verstehen und sich gegenseitig unterstützen können. Das Abendessen verlief dann doch Recht normal. Es wurde sich über dies und jenes unterhalten und viel gescherzt. Genau das war der letzte Punkt den Catherine gebraucht hat. Tief in ihrem Inneren löste sich ein dicker Knoten. Zwar hielt sie sich immer noch für ein Monster, aber für eines das kontrollieren kann wann sie zu diesem Monster wird. Wieso ihr jetzt bewusst wird das sie keine Angst haben braucht war ihr nicht klar. Zu Hause wollte sie normal sein, wollte umgänglich sein und sich um James kümmern. Sie sollte der Ruhepol sein und nicht anders herum. Ab sofort musste Catherine hart an sich arbeiten.

Die Nächte mit dir | Bucky ffDonde viven las historias. Descúbrelo ahora