Teil 11

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Wie schlecht die Botschaft Luca aufgenommen hat, bekommt Seth nicht mit. Der Omega rennt noch stundenlang draußen durch die Gegend, um es zu begreifen. Erst als sich der Junge beruhigen kann, macht er sich auf den Heimweg. Bestimmt hätte Luca keine Idee, wo er sich befindet, wenn er nicht so oft unterwegs wäre.
Mitten in der Nacht betritt der Braunhaarige die Wohnung.
„Luca, wir haben uns ausgemacht, dass du um 20 Uhr zurück bist! Zumindest an dein Handy hättest du gehen können. Wir...", schimpft Susan weiter, aber der Omega ignoriert sie und sperrt sich schnell in seinem Zimmer ein, bevor die Rothaarige ihn davon abhalten kann.
Kraftlos lässt sich Luca in sein Bett fallen. Seinen Frust schreit er in den Kopfpolster, bis ihm sein Hals schmerzt. Darauf bleibt er einfach liegen und weint sich in den Schlaf.

Susan hat Luca einen Zimmerschlüssel gegeben, weil sie sehr gut weiß, dass jeder Mensch seine Privatsphäre braucht. Aber hätte sie gewusst, wie lange sich der Junge in dem Zimmer verkriechen würde, hätte sie es nochmal überdacht.
Einen gesamten Tag versuchen Susan und Freja den Omega aus seinem Zimmer zu holen. Irgendwann muss er doch Durst bekommen, oder?
Die Frauen sind ratlos. Kein einziges Lebenszeichen bekommen sie von Luca. Nicht mal der Laut von Schritten ist aus dem Zimmer zu hören.
Also sehen Susan und Freja keine andere Möglichkeit als folgendes.

Luca hat keine Lust aufzustehen. Immer wieder kann er jemanden Hören, der vor seiner Zimmertür steht. Aber es ist ihm egal. Der Omega sieht keinen Grund um aus dem Bett zu kommen. So beschließt er einfach regungslos liegen zu bleiben. Ohne es zu wollen beginnt er wieder stumm zu weinen.
Luca weiß nicht wie lange er einfach nur daliegt. Aber so langsam bekommt der Junge Kopfschmerzen. Zu lange hat er nichts getrunken. Doch es ist ihm egal.
Er würde es nie schaffen ohne Seth auszukommen.

Klopfen an der Zimmertür. Luca ist davon schon richtig genervt. Doch plötzlich ertönt eine unerwartete Stimme: „Hey, Luca. Kannst du mich rein lassen. Es ist komisch mit einer Tür zu reden..." Das ist Lars!
Warum ist er hier?
Ist der Braunhaarige vielleicht schon derartig dehydriert, dass er halluziniert? Aber Luca kann noch immer die Stimme des Blonden hören. Lars redet einfach mit der Tür. So bescheuert. Warum?
Schließlich gibt sich der Jüngste in der Wohnung einen Ruck, steht auf und öffnet die Tür.
„Na, endlich! Warum sperrst du dich in deinem Zimmer ein?", will Lars direkt mit verschränkten Armen wissen. Nachdem der Blonde eingetreten ist, verschließt Luca wieder die Tür. Er setzt sich auf den Boden und antwortet schließlich: „Seth mag mich nicht mehr."
Der traurige Omega vergräbt seine Fingernägel in seinen Unterarmen um nicht mehr Weinen zu müssen.
Lars setzt sich zum Jüngeren und findet: „Er mag dich sicher noch immer, aber selbst wenn. Du bist doch nicht auf in angewiesen. Wenn der Typ nicht versteht wie toll du bist, kann man ihm wohl nicht mehr helfen."
Doch der Angesprochene drückt nur weiter seine Nägel in die Haut und spricht: „Er ist der einzige Alpha der mich je mochte. Was soll ich jetzt nur machen?"
„Du bist doch von keinem Alpha abhängig und Susan mag dich", beteuert der Blonde.
Luca kann das nicht glauben und ignoriert den letzten Satz. Der Junge ist doch nur hier, weil sein Alpha nicht weiß, wohin er ihn sonst abschieben kann.
Oder?

Es dauert fast eine Stunde bis Lars den Jüngeren aus seinem Zimmer bekommt. Zusammen trinken sie in der Küche etwas. Dabei ist der Braunhaarige froh, dass sich die Erwachsenen in ihr Zimmer zurückgezogen haben.
„Lass uns etwas Kochen. Ich habe großen Hunger und du sicher auch", schlägt Lars vor. Schulterzuckend stimmt Luca zu und keine zehn Minuten später hellt sich die Mine des Braunhaarigen wieder. Es ist einfach nur viel zu amüsant, wie ungeschickt sich der Blondschopf beim Kochen anstellt.

Zurück im Internat bekommen Lars und Luca Kians Abwesenheit stark zu spüren. Dennoch haben sie einige lustige, aber auch stressige Zeit.
Der Braunhaarige kommt so langsam über Seth hinweg und wird mit der Zeit fast wieder ganz wie vorhin, was er Lars zu verdanken hat.

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