Reasons

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(Bin zwar voll unzufrieden mit diesem Teil, aber ich bekomme es einfach nicht hin und ihr wolltet es.)

Tiagos Sicht
Seitdem ich meinen Omega das erste Mal gesehen hab, will ich ihn. Mir ist der Altersunterschied egal. Klar kann ich ihn so oder so noch nicht Zeichnen und Binden, aber ich will ihn bei mir wissen. Ein Blick in seine wunderschönen türkisenen Augen hat gereicht, um mich von ihm geradezu besessen zu machen.
Leider haben es mir seine Eltern nicht gestattet Luca zu mir mitzunehmen.

Nicht einmal im Monat darf ich meinen Omega sehen. Sie meinen es würde uns nicht guttun. Woher wollen die das wissen?
Sie waren nie in meiner Lage!
Ich kann kaum schlafen, weil ich immer an ihn denken muss. Ständig mache ich mir sorgen um ihn. Es ist schrecklich.
Selbst, wenn ich ihn die wenigen Male im Jahr sehen kann, braucht es meine vollste Konzentration, ihn mir nicht einfach zu nehmen. Ihn bei mir zu halten.

Meinem Vater ist meine Unruhe schon längst aufgefallen. Ständig redet er auf mich ein, ich solle mich besser im Zaum halten. Aber, dass ich dabei Schwierigkeiten habe, ist bereit Lucas Eltern aufgefallen, weshalb sie mich von ihrem Sohn nur noch weiter fern haben wollen. Sie sagen es nicht direkt, doch es ist offensichtlich.
Ohne sie wäre alles viel leichter. Dann könnte Luca einfach bei mir leben. So würde ich mich sicher schnell an seinen wundervollen Geruch gewöhnen und wäre in der Lage viel Zeit mit ihm zu verbringen. Aber seine verflucht sturen Eltern wollen einfach nichts zulassen. Allein der Gedanke an diese, bringt mich zur Weißglut. Besonders seinen Vater kann ich nicht ausstehen. Führt sich auf, als sei er die wichtigste Person der Erde. Zu gerne würde ich ihm einmal eine verpassen, denn ich bin stärker als er. Er hat kein Recht mir meinen Omega vorzuenthalten! Dennoch muss ich mich immer so fake nett ihm gegenüber benehmen. Sonst würde er mir wahrscheinlich gar keinen Kontakt mehr gewähren, bis Luca 16 ist.
Momentan ist mein Omega 13 Jahre alt. Ich weiß nicht wie ich es schaffen soll noch drei Jahre auszuhalten. Ich durfte nicht einmal zu Lucas Geburtstagsfeier. Nur, weil seine Eltern mitbekommen haben, dass ich mich geprügelt habe. Sowas kommt einfach mal vor. Wenn andere Alphas denken sie seien stärker als ich, scheue ich nicht davor, ihnen das Gegenteil zu beweisen! Leider kann ich das mit Lucas Eltern nicht so klären.
Oder?
,Nein, das wäre falsch. So etwas kann ich Luca nicht antun.' Das habe ich so lange gedacht. Doch es würde alles erleichtern, wenn die Eltern meines Omegas von der Bildfläche verschwinden. Sterben die Erziehungsberechtigten eines Omegas, kommt dieser zu seinem Alpha, sofern er geprägt ist.

„Tiago, was hast du vor?"
Ich will mich gerade mit der Waffe, die mir ein Freund verschafft hat, aus dem Haus schleichen, als ich von meinem Vater zurückgehalten werde. Die Pistole gut unter meiner schwarzen Jacke versteckt, meine ich: „Ich hole mir meinen Omega. Ich kann nicht mehr warten."
„Du bleibst hier! Du würdest Luca nur schaden, wenn du ihn zu früh holst", behauptet James streng. Genervt verdrehe ich die Augen: „Ich habe verfluchte zwei Jahre schon gewartet. Ich kann nicht mehr. Er gehört mir!"
„Du weißt, dass ich dich immer unterstützt habe, aber das geht zu weit! Geh' auf dein Zimmer und lass es gut sein. Ich werde morgen mit Lucas Eltern reden."
„Nein, ich Regel das! Hör auf mich wie ein kleines Kind zu behandeln ich bin 18 Jahre alt und erwachsen!", mit diesen Worten verlasse ich das Haus und höre noch meinen Vater hinter mir rufen: „Dir wird es nichts bringen so lange Luca noch zu jung ist! Sei vernünftig!"

Beim Haus meines Omegas muss ich nicht einmal durch die Tür gehen, da ich ein offenes Fenster auf der Seite entdecke. Durch dieses kann ich den feinen Geruch des Jungen meiner Begierde wahrnehmen. Lucas Eltern sind beide unten im Wohnzimmer. Sie haben mich nicht bemerkt, perfekt.
Ohne zu zögern, reiße ich das Fliegengitter aus dem Fensterrahmen und springe hinein, wobei ein Blumentopf unter dem Fenster zu Bruch geht. Ein lautes klirrendes, Geräusch ist zu vernehmen, wodurch ich jetzt die volle Aufmerksamkeit von Lucas Eltern bekomme. Sein Vater ist der Erste, der sich von dem Schockmoment erholt. Er geht mich, wie zu erwarten, zornig an. Bevor er mir zu nah kommen kann, ziehe ich meine Waffe und drücke ab. Während der Angeschossene nach hinten taumelt und mich die Mutter geschockt anblickt. Kann ich Schritte die Treppen hinunter hören.
Luca!
Schnell ziehe ich mir eine schwarze Maske über, ohne die Waffe zu senken. Er soll mich nicht erkennen!
Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, bis der Vater meines Omegas tot zu Boden geht.
In dem Moment ist Luca unten angekommen. Mit großen Augen sieht er zu mir auf.
Er hat mich erkannt! Das weiß ich sofort. Aber jetzt muss ich es zu Ende bringen.
Ich Ziele an ihm vorbei auf seine Mutter.
„Sorry Kleiner", meine ich noch und der zweite Schuss fällt.
Plötzlich kann ich die Sirenen der Polizei hören.
Ohne Zeit zu verlieren, mache ich mich aus dem Staub.

Wie ist es möglich, dass die Polizei so schnellgekommen ist? Klar haben die Nachtbern die Schüsse gehört, doch die Uniformierten waren viel zu schnell da. Das macht keinen Sinn! Waren die vielleicht zu einem anderen Ort unterwegs und sind nur zufällig dort vorbeigekommen?
Erst als ich zu Hause bin und mein Vater mich beim Eingang empfängt verstehe ich. Er hat genau gewusst, was ich vorhabe und hat die Bullen gerufen!
„Dir ist bewusst, dass nun ich die Erziehungsberechtigung bekommen werde, bis Luca 16 ist?"
Warum hört sich seine Stimme so an, als habe er absolut nichts dagegen? Er ist viel zu gefasst für diese Situation.
„Was? Warum? Ich bin sein Alpha!", erwidere ich.
„Ein relativ neues Gesetz des Staates. Informiere dich mal. Außerdem willst du sicher nicht, dass ich dich auffliegen lasse, sofern es nicht Luca tut. Er hat sicher zumindest deinen Geruch erkannt."
Ich spiele mit dem Gedanken, erneut einen Schussabzugeben, was mein Vater zu merken scheint. Aber uns beiden ist klar, dass ich dies nicht machen kann. Dann wäre nämlich für die Polizei alles offensichtlich.
„Warum hast du die Polizei gerufen?", knurrt ich ihn genervt an, was ihn zu überraschen scheint. Schnell antwortet er: „Damit du nicht auf dumme Gedanken kommst. Abgesehen davon, was hättest du denn gemacht, wenn sie nicht gekommen wäre? Du hättest Luca nicht mit den Leichen seiner Elternzurücklassen können."
„Woher weißt du überhaupt was passiert ist?"
„Dein Plan war offensichtlich und ich bin dir gefolgt", kommt es von ihm, als wäre es etwas Alltägliches. Er seufzt, kehrt mir den Rücken zu und meint im Gehen noch zurück: „Sämtliche Entscheidungen, die Luca anbelangen, wirst du ohne Widerrede mir überlassen. Ich weiß, was zu tun ist, damit er dir ein guter Omega wird, wenn es soweit ist." 

Just give me a reasonWhere stories live. Discover now