Drake - The Boy Next Door✔️

10. Kapitel

Mein nackter Oberkörper schmiegt sich an seinen, ebenfalls nackten Körper.
Es fühlt sich so schön an.
Vor allem, wie er mit seinen Fingern meine Haut leicht entlang kitzelt.
Etwas muss ich davon grinsen, obwohl es eher ein angenehmes Gefühl ist.

Seine Finger wandern langsam zu meiner Hüfte und dann klingelt mein Wecker.
Mein halbes Herz fällt mir raus als ich den Wecker höre, so fest war ich am träumen.

Unbedingt muss ich aufhören von Drake zu träumen. Mama hat Recht- Bad Boys brechen einem nur das Herz. Ich habe schon genug andere Probleme.
Eigentlich scheint er ja keine Augen für mich zu haben, aber was war das gestern? Wollte er sein Image bei mir aufbessern?
Wie kann man so gerne Kinder mögen, dass man sich einer Person, die man hasst, aufdrängt?

Ich verstehe Drake nicht. Er ist für mich ein einziges Rätsel. Allein, dass er mir private Details über sein Leben verraten hat und ein paar Minuten später er schon wieder mies zu mir war. Dann dass er mich in der Klasse verteidigt hat. Und nun das...
Drake bleibt für mich ein Mysterium.

Dummerweise bin ich echt neugierig und möchte ihn am liebsten noch näher kennenzulernen. Außerdem finde ich, dass er wirklich der heißeste Junge ist, den ich bis jetzt kennenlernen durfte.
Und nun sind wir wieder bei dem Punkt. Ja er ist meilenweit über meiner Liga.

Wie soll ich da eine Chance haben? Vielleicht bin ich nicht das hässlichste Mädchen, aber besonders hübsch bin ich auch nicht. Nadine hingegen ist eine Erscheinung und passt super zu ihm. Modelmaße, lange gesunde Haare, immer perfekt gestylt.
Es tut mir zugegebenermaßen weh Beide zusammen zu sehen.

Wenn ihre Lippen, förmlich aneinander kleben wird mir innerlich schlecht. Kurz danach wünsche ich mir immer, dass es meine Lippen seien, anstatt ihre.

Heute in der Schule kann ich mir das schon wieder ansehen. In jeder lehrerfreien Sekunde wird ordentlich rumgeknuscht.
Für mich ist das die Hölle. Warum muss ich Gefühle für so einen Idioten bekommen?

In Deutsch werden wir in Gruppen eingeteilt, weil immer zwei ein Buch lesen sollen und im Anschluss eine Präsentation gestaltet werden soll, die man dann vortragen muss. Lacy und ich blicken uns direkt mit einem fetten Grinsen an. „Lacy und Lilly. Ihr arbeitet doch jedes Mal miteinander. Lilly, du ließt ein Buch mit Drake und Lacy du ließt mit Nadine", sagt der Lehrer daraufhin. 

Genervt verdreht Lacy die Augen, woraufhin ich dies auch tue. Eigentlich bin ich gespannt auf die Gruppenarbeit und ob ich am Ende nicht alles alleine machen soll. Wobei, Drakes Noten nicht schlecht sind. Ich habe bisher nur Zweier und Dreier gesehen.

Drake verzieht überhaupt keine Miehne, als er zu mir sieht. „Treffen wir uns bei dir?",fragt Drake, woraufhin ich leicht nicke.
Eigentlich ist es mir nicht so recht, weil meine Mutter dann wieder sonst etwas von mir denkt.
„Ich habe keine Lust wieder Streit mit Familienmitgliedern zu haben vor dir. Vor allem wenn wir etwas für die Schule machen müssen", erklärt Drake und lehnt sich wieder in seinem Stuhl zurück.
Es fällt kein einziges spottendes Wort. Seit längerem schon nicht mehr.

Den Nachhauseweg laufen wir heute sogar zusammen- auch ohne Nadine. Sonst habe ich Beide oft zusammen auf der anderen Straßenseite laufen gesehen.
Zum Glück ist meine Mama nicht Zuhause, als wir dort ankommen.
Direkt setzt sich Drake, als wir mein Zimmer betreten auf meine Couch. Schließlich mustert er meine Fotowand. Ja, an einem circa 50 cm breiten Streifen von der Wand hängen so viele Bilder, dass man die Wand nicht sieht.
Sie sind einfach nur mit jeweils zwei Reißzwecken befestigt und es befindet sich kein Bilderrahmen darum.

„Das eine Bild kenn ich",sagt Drake plötzlich, steht von der Couch auf und zeigt mir das Bild.
„Da war ich vor zehn Jahren in Fuerteventura", entgegene ich. „Genau das Bild habe ich auch noch, da ein Jahr später mein Vater gestorben ist", erklärt Drake.
„Warte- Wir kennen uns?", frage ich verwirrt.

Was für ein Zufall...Wie bitte ist so etwas möglich? „Ich weiß nur, dass meine Mama deiner immer E-Mails geschrieben hat, aber das von deinem Vater ist mir neu", füge ich hinzu.

Irgendwie freue ich mich den Jungen meiner Träume endlich gefunden zu haben. Träume sind aber leider nur Träume- sie Plätzen schneller als man es sich zu erhoffen vermag.
„Meine Mama hat es geplant, anscheinend. Sie wollte umziehen für einen Neuanfang, da sie gedacht hat, dass es für mich besser sei. Bullshit", brummt Drake und verschränkt seine Arme.

„Wahrscheinlich wollte sie, dass sie an dem Ort, an dem ihr neustartet, zumindest eine Person kennt. Das würde es erklären",füge ich hinzu. „Könntest Recht haben. Machen wir nun endlich das Schulzeugs? Bin froh wenn ich später noch etwas zu Nadine kann", antwortet Drake genervt.

Ihm scheint es also egal zu sein, dass wir uns schon kennen, beziehungsweise es ist ihm sogar unangenehm.  Es fühlt sich an, wie ein Tritt in die Magengrube.
Die ganze Zeit habe ich immer hin und wieder Hoffnung, dass ich den Schwarm von meinem Urlaub wieder sehe oder ein anderer Junge mich genauso glücklich macht. Hoffnungen sind zum Scheitern verurteilt, weiß ich nun.

Die Gruppenarbeit versuchen wir ziemlich schnell durchzuziehen.
Nach nur einer Stunde geht Drake wieder.

Mein Herz fühlt sich immer noch leicht verletzt an. Ihm scheint es wirklich egal zu sein. Ok was bilde ich mir auch darauf ein? Es war vor zehn Jahren. Da verändert sich einiges. Dennoch raubt mir das was soeben passiert ist den Verstand.

Aber ja gut. Drake hat seine Freundin. Nadine ist super hübsch. Ich hingegen sehe aus wie ein typischer Nerd. Und wunderhübsch bin ich auch nicht.
Was würde er an mir finden? Ein Hauch von Nichts.

Drake ist sehr heiß und schlau noch dazu. Seine braune Teddybäraugen ziehen mich jedes verdammte Mal in seinen Bann. Selbst richtig sauer sein kann ich ihm nicht, weil ich mich in ihn verliebt habe.

Warum muss Liebe so verdammt nervig sein?
Außerdem habe ich schon so viele Idioten in meinem Leben. Ich brauche nicht noch einen.