ZEHN

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In der Gruppe wurde relativ oft geschrieben und wir wurden alle echt gute Freunde. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich Freunde gefunden ohne, dass sie etwas mit der Mafia zu tun haben. Irgendwie bin ich stolz auf mich.

Getroffen haben wir uns auch oft. Ein bisschen traurig bin ich schon, weil aus mir und Josh nichts geworden ist, da er jetzt eine Freundin hat. Trotzdem bin ich für ihn glücklich. Eines Tages werde ich auch jemanden an meiner Seite haben.

Außerdem macht es mir echt viel Spaß mit Ava und Abigail in der Bar zu arbeiten. Heute sind nur ich und Ava hier, weil Abi ein Date hat.

Als ich gerade die Gläser von den Shots, die ich gerade an einen Tisch gebracht habe wegräume, fallen mir 3 Männer in Anzügen auf. Einer von ihnen kommt mir bekannt vor, aber ich kann nicht erkennen, wer es ist.

„Kannst du die übernehmen, ich muss auf die Toilette", bittet Ava mich und zeigt mit ihrem Kopf rüber zu den mysteriösen Männern.

„Klar."

Also laufe ich rüber zu dem Tisch, an dem die Männer sitzen. Der eine schaut mich sehr merkwürdig an. Da es zu dunkel ist, kann ich noch immer nichts erkennen.

„Hallo, was würdet ihr denn gerne bestellen?", frage ich in die Runde.

„Whiskey für uns alle."

Diese Stimme kommt mir bekannt vor. Sehr bekannt sogar. Ach du scheiße. Es ist Diego.
Was macht er hier?

„Diego?"

„Ja, Aurora. Der bin ich."

„Was machst du denn hier?"

„Whiskey bestellen."

„Du kannst doch nicht ernsthaft extra in die Bar, in der ich arbeite kommen, um Whiskey zu bekommen", versuche ich noch möglichst ruhig zu klingen.

„Du hast recht. Ich bin extra hier hergekommen, um mit dir zu reden."

„Warum jetzt? Ich habe gerade erst mein Leben in den Griff bekommen."

„Ich weiß nicht warum, aber wir müssen reden. Und das ganze vor uns herzuschieben bringt auch nichts."

„Du hast recht. Wir können später nach meiner Schicht reden."

„Okay wann endet sie denn?"

„Heute etwas früher, da ich letzte Woche ein paar Stunden mehr gearbeitet habe. Also um 3."

„Also gut. Wir treffen uns dann vor der Bar."

„Abgemacht."

Die ganze Zeit, in der ich noch arbeiten musste, dachte ich darüber nach, was er mir genau sagen will und worüber wir reden sollten. Schließlich hatten wir uns Monate lang nicht kontaktiert. Unseren „Plan" durchzuführen würde jetzt auch keinen Sinn ergeben.

Ava hatte ich davon auch nichts erzählt, da sie mich mit Fragen durchlöchern würde. Warum? Einfach nur warum?

Nachdem ich alles erledigt hatte, verabschiede ich mich von Ava und den anderen Mitarbeitern und laufe vor die Tür von der Bar.
Ich kann ich sogar schon sehen.

„Hey", begrüße ich ihn.

„Hey."

„Worüber wolltest du mit mir reden?"

„Über alles. Den Plan und über uns."

„Ich denke nicht, dass er Plan jetzt noch Sinn ergibt. Wir haben seit Monaten keinen Kontakt gehabt und jetzt plötzlich tauchst du hier auf. Genauso wie mit uns, das macht auch keinen Sinn."

„Aua. Ich dachte, dass wir das ganze noch klären könnten."

„Warum? Es bringt sowieso nichts. Das mit uns war nie real und würde nie klappen. Unsere Familien würden es nicht akzeptieren, niemand würde es. Wir müssen es akzeptieren. Du musst es akzeptieren."

Ohne ein Wort zu sagen, laufe ich zu meinem Auto und fahre los. Zugegeben tut es weh. Ich muss es auch akzeptieren. Genauso wie er. Ganz tief im Herzen weiß ich, dass ich ihn liebe, trotzdem würde ich es nie zugeben.

Hallöchen <3
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AURORA Where stories live. Discover now