Boruto

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Kakashi ging mit Nayumi auf dem Arm zu sich nach Hause. Er konnte sie jetzt nicht alleine lassen! Sanft legte er sie auf seinem Bett ab und deckte sie sorgfältig zu.
Liebevoll kniete er sich neben das Bett und strich Nayumi eine Strähne aus dem Gesicht. Dann zog er seine Maske ab und hauchte ihr zögerlich einen sanften Kuss auf die Stirn.
„Ich werde dich immer beschützen!", flüsterte er bevor er die Maske hochzog und das Zimmer verließ.
Im Flur zog er sich seine Weste aus und ging in die Küche, um das Abendessen zu kochen.

Blinzelnd wachte Nayumi auf. Sie lag auf einem weichen Bett und es war halbdunkel. Sie bemerkte, dass es abends war als sie die untergehende Sonne aus dem Fenster sah.
Wo bin ich eigentlich? Moment, ich habe Kakashi alles erzählt!
Ich habe geweint und ich bin eingeschlafen. Doch wo bin ich?
Leise krabbelte Nayumi aus dem großen Bett und tapste durch die Tür den Flur entlang.
Sie folgte dem Duft nach Essen und landete in der Küche.
Kakashi stand am Herd und briet gerade den Fisch.
Nayumi blieb für einige Sekunden so stehen. Sie war sich sicher, dass niemand Kakashi jemals so gesehen hatte. So locker und so...zufrieden.
Schließlich atmete sie aus und kam näher.

Kakashi hörte ein Atmen und drehte sich um. Nayumi stand in der Küche und lief zu ihm.
Sie stemmte sich an der Theke hoch und erhaschte einen kurzen Blick auf den Fisch.
„Hast Du ausgeschlafen?", erkundigte Kakashi sich.
„Hmhm. Das ist dein Haus?"
„Ja. Ich wollte dich nach allem nicht alleine lassen.", erwiderte Kakashi ernst.
Nayumi lächelte, sie fühlte sich leicht, als würde sie auf Wolken schweben.
Kakashi war wie der Vater, den sie nie hatte!
„Du bist wie ein Vater für mich!", murmelte sie.
„So? Gut, denn ich liebe dich wie meine eigene Tochter!", meinte Kakashi und tätschelte ihren Kopf.
Nayumi wurde rot. Eigentlich hätte Kakashi das nicht hören sollen, doch es machte sie glücklich, dass er sie als eine Tochter ansah.
Kurz entschlossen lief sie zu ihm und umarmte ihn von hinten, wobei sie gerade mal bis zu seinem unteren Rücken reichte.
Kakashis Augen weiteten sich. Doch dann breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. Er kniete sich zu ihr runter und nahm sie in die Arme.
„Tou-san!", kicherte Nayumi als Kakashi aufstand und sie auf die Theke neben den Herd setzte.
Bei ihren Worten lief Kakashis Herz über vor Freude.
Tou-san... Wer hätte gedacht, dass sie mich mal so bezeichnen würde?
Nachdem Kakashi den Tisch gedeckt hatte, aßen sie gemeinsam, wobei Nayumi immer wieder versuchte, unter Kakashis Maske zu schauen.

Schmollend saß sie nun im Wohnzimmer und wartete auf Kakashi.
Der kam gerade aus der Küche und setzte sich zu Nayumi auf die Couch.
„Magst du einen Film schauen?"
Nayumi zuckte mit den Schultern. Kakashi nahm die Fernbedienung und zappte etwas durch die verschiedenen Kanäle bis er bei einer Doku über das Tierreich hängen blieb.
Nach einiger Zeit wurde Nayumi die Doku zu langweilig und sie lehnte sich erst zaghaft an Kakashi an.
Kakashi lächelte sanft und hob den Arm. Nayumi nahm die Einladung an und legte den Kopf auf Kakashis Schoß. Sie legte die Arme neben ihren Kopf auf seine Beine und streckte den Rest ihres Körpers aus.
Langsam schloss sie die Augen.
Kakashis Hand verirrte sich in ihre Haare und begann, sie sanft zu kraulen. Nayumi seufzte zufrieden auf und döste ein.

Es war circa 22 Uhr als Kakashi das kleine Mädchen hochhob und in sein Bett trug. Er war gerade dabei zu gehen, um im Wohnzimmer zu schlafen, als sie seine Hand packte.
„Bleib, bitte."
Kakashi konnte nicht anders, also nickte er und kroch zu ihr unter die Decke.
Nayumi schmiegte sich sofort an seine Brust und war binnen weniger Minuten eingeschlafen.
Kakashi legte einen Arm um diesen zierlichen, aber so starken Körper und drückte sie beschützerisch an sich.
Langsam schlief auch er ein.

Am nächsten Morgen wurde Kakashi von zwei kleinen Händen geweckt, die an seiner Schulter rüttelten.
"Hmmm, 5 Minuten!", murmelte er noch halb im Schlaf.
"Tou-san!"
Doch Kakashi gab keine Antwort. Nayumi kam eine Idee. Sie ließ ihre Hände zu seiner Maske wandern und zupfte daran.
"Wenn du nicht aufstehst, erzähl ich jedem, wie dein Gesicht aussieht!"
Das hatte den gewünschten Effekt. Kakashi war in wenigen Sekunden hellwach und hatte bereits Nayumis Hände in einem festen Griff.
Sie grinste unschuldig.
Kakashi stöhnte auf und ließ sich zurück auf sein Kissen fallen.
Nachdem Kakashi und Nayumi es aus dem Bett geschafft hatten, frühstückten sie.
"Wir werden gleich zum Hokage gehen, bevor er zum Training mit dem Fuinjutsu-Team aufbricht.", sagte Kakashi.
Augenblicklich legte sich ein Schatten auf ihr Gesicht.
"Keine Sorge. Ich habe doch gesagt, dass ich dich beschütze!" Dabei schloss er die Augen und lächelte sein berühmtes Eye-Smile.
Eine Ruhe ergriff von ihr Besitz und sie wusste, mit Kakashi an ihrer Seite würde ihr nichts geschehen!
"Ist gut.", piepste sie.

Wie Kakashi angekündigt hatte, machten sie sich auf den Weg zum Hokage-Turm.
"Oi! Kakashi-Sensei!", grinste Naruto breit als Kakashi das Büro betrat.
"Hallo, Nayumi.", grüßte er auch sie.
"Guten Morgen,  Hokage-sama!", erwiderte sie und sah unsicher zu Kakashi auf.
Naruto und Shikamaru bemerkten die sich aufbauende Spannung.
"Was ist passiert?", fragte Shikamaru alarmiert.
Nayumi zuckte zusammen und versteckte sich leicht hinter Kakashi.
Naruto stand auf, umrundete den Tisch und kniete sich vor sie. Scheu sah sie auf und blickte in Narutos blaue Augen.
"Nur keine Angst. Ich beschütze dich. Was ist denn los, Nayumi?"
Noch einmal sah sie zu Kakashi hoch. Ermutigend nickte er und drückte ihre Hand leicht, die er noch immer hielt.
"I-ich muss euch etwas beichten."
"So?", Shikamaru zog die Stirn in Falten. Hoffentlich würde jetzt nicht das kommen, was Shikamaru schon seit ihrer Ankunft in Konoha befürchtet hatte.
"Was ist? So schlimm ist es bestimmt nicht, 'ttebayo."
"Ich bin ein Jinchuuriki."
Narutos Gesicht wurde blank.
"HÄÄÄ?", machte er seine Verwirrung deutlich.
"Vom Juubi.", hängte sie dran.
Naruto erstarrte. Sein Blick wanderte über die zarte Gestalt des Mädchens.
"Hast du dafür irgendwelche Beweise? Wir können nichts ohne Beweise tun.", sagte Shikamaru.
Nayumi zögerte bevor sie antwortete: "Ich kann es zeigen."
Naruto überlegte kurz, dann teleportierte er sich, Nayumi, Kakashi und Shikamaru auf eine Lichtung weit genug von Konoha entfernt.
"Du hast das Rinnegan, um ihn zu kontrollieren.", sagte Naruto.
Nayumi nickte.
Dann biss sie sich in den Finger, sodass Blut zum Vorschein kam und schlug mit der Hand auf den Boden.
"Kuchiyose no Jutsu!"

Kakashi fühlte sich als wäre er inmitten eines Alptraums gelandet. Da stand die zehnschwänzige Bestie und knurrte laut.
Nayumis Mangekyo Rinnegan war aktiviert und sie war voll auf den Juubi fokussiert.

Shikamaru war blass geworden. Seine schlimmste Vorstellung hatte sich bewahrheitet.

Naruto wusste nicht, was er fühlen sollte. Zum einen war der Juubi gefährlich, doch dasselbe hatte man auch von den anderen Biestern gedacht und nun war Kurama mit Naruto der Beschützer von Konoha.

Nayumi strengte sich an und ließ den Juubi verschwinden. Sie taumelte zurück und war froh, dass Kakashi dort war und sie stützte.
"Ich habe eine Entscheidung getroffen.", sagte Naruto. Seine blauen Augen funkelten entschlossen.
"Ich werde dir helfen, die Macht des Juubi zu kontrollieren."

OneshotsWhere stories live. Discover now