Yvonne Catterfeld

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Um es gleich vorne weg zu sagen. Das ist eine Girl x Girl Story! Don't like it, don't read it!

Zum ca. 100sten Mal sah ich mir den Film "Wolfsland - Irrlichter" an. Einzig und allein, weil SIE mitspielte. SIE. Yvonne Catterfeld. Die Person, die den wichtigsten Platz in meinem Leben einnahm und mich trotzdem nicht kannte. Ich hatte mich in sie verliebt. Ja, in eine Frau. Ich war lesbisch, womit meine Eltern nicht klarkamen. Deshalb arbeitete ich hier in Berlin als Lehrerin. Da meine Eltern oben in Hamburg lebten, gab es keine Möglichkeit dass wir uns zufällig sahen. Aber zu mir. Ich hatte schwarze Haare, die mir bis zu meinem Ellebogen reichten. Mein Körper hatte eher weniger Kurven. Mein Name ist übrigens Melia. Da die Sommerferien erst angefangen hatten, machte ich mir gerade Gedanken, ob ich allein oder mit meiner besten Freundin Ella, sie wusste das ich lesbisch bin, nach Sylt wollte. Wegen meinen Eltern zog es mich dort nicht hin, aber ich hatte dort ein Ferienhaus geerbt und das Meer zog mich einfach an. Ich entschied mich, alleine auf die Insel zu fahren und fing kurzer Hand an, meinen großen Reisekoffer zu packen. Ca. Zwei Stunden später hatte ich alles, packte alles in meinen Audi A7 und fuhr einfach los. Ca. 6 Stunden später erreichte ich Hamburg und eine Stunde später kam ich an meinem Ferienhaus auf Sylt an.

Es hatte noch eines dieser schönen Reetdächer. Ich schloss die Tür auf, und erst mal kam mir eine Wolke Staub entgegen. Ich musste Husten und wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht um den Schmutz zu vertreiben. Ich hievte den Koffer zurück ins Auto, nahm meinen Geldbeutel aus meiner Tasche und lief in den nächsten Laden, den ich fand. Zu meinem Glück verkauften sie Putzmittel und ich kaufte mir gleich einen ganzen Stand. Komischerweise hatte ich nämlich keine Putzsachen im Haus hier. Mit dem Krempel in den Händen und meiner Tasche am Ellbogen versuchte ich, ohne irgendwelche Missgeschicke, an meinem derzeitigen Heim anzukommen. Leider ging der Plan in die Hose, denn als ich die Einfahrt hoch lief, begannen meine Hände zu schmerzen und aus Reflex ließ ich die Sachen los. „Oh scheiße!", fluchte ich und machte mich daran, meine Einkäufe aufzusammeln. Bei ungefähr der Hälfte, wurde ich überrascht. Jemand hielt mir die letzten Teile hin. Eine angenehme Stimme sagte: „Warte, ich helfe dir!" Zwei zarte Hände nahmen Dinge von dem Stapel, der mein Gesicht verdeckte. Die Person vor mir hatte braune Haare, ungefähr so lange wie meine, und blaue Augen. Mein Gehirn identifizierte die Frau vor mir als Yvonne Catterfeld, doch ich konnte es noch nicht so recht glauben, dass da gerade mein Schwarm vor mir stand. „Ich ähm, danke für deine Hilfe!", stotterte ich. Sie lächelte mich an und auch ich musste unweigerlich zurück lächeln. Wir trugen die Dinge zu meinem Haus und mühsam schloss ich die Tür auf. „Jetzt verstehe ich, warum du die Sachen brauchst!", murmelte die Schauspielerin. Ich grinste schwach. „Vielen Dank für Ihre Hilfe, Fr. Catterfeld!", bedankte ich mich abschließend bei ihr. Sie würde wahrscheinlich gleich gehen. Sie hatte mir nur geholfen, sie würde nicht bleiben! „Oh, du kennst mich!", erwiderte Yvonne mit verhaltener Stimme. Oh nein, hatte ich sie verärgert?! „Ich bin kein Fan!", sagte ich hastig, um es mir nicht ganz mit ihr zu verderben. Um vieles erleichterter sah sie mich an. „Ich glaube, du wirst Hilfe brauchen, wenn du das heute noch entstauben willst. Ich habe heute nichts vor und kann ich dir helfen?!" Überrascht schaute ich sie an und meinte: „Klar, wenn du unbedingt willst! Ich heiße übrigens Melia!", stellte ich mich noch vor und lieferte gleich meine Antwort ab.
Der Tag neigte sich dem Ende zu und erschöpft saßen wir zwei in dem jetzt sauberen Haus, bzw. im Wohnzimmer auf dem Sofa. „Das ist ein echt schönes Haus!", fing Yvonne ein Gespräch an. „Ja, ich hab es von meinen Großeltern bekommen! Also geerbt!", erwiderte ich im Plauderton. „Ah schön!", meinte sie. „Also, wenn du kein Fan bist, woher kennst du mich dann?!", wollte sie wissen. „Ich bin Fan von den Filmen, in denen du spielst! Mein Liebling ist „Wolfsland - Irrlichter"!" Sie lächelte. Wir unterhielten uns noch etwas bis sie sich schließlich verabschiedete. Mit einer Umarmung ging sie schließlich. Den restlichen Abend hatte ich die ganze Zeit ein Dauergrinsen im Gesicht. Mein Schwarm, Yvonne, hatte mich umarmt. Sie darf niemals heraus finden, dass ich sie liebe!
Die nächsten Wochen unternahmen wir immer etwas zu zweit! Sie zeigte mir ihre Ferienwohnung, die wirklich sehr schön war und wir redeten über alles mögliche. „Wo wohnst du eigentlich?!", fragte sie. „Ich komme eigentlich aus Hamburg, aber meine Eltern haben etwas gegen mich, also lebe ich in Berlin und arbeite als Lehrerin!" „Was, was haben deine Eltern gegen dich, wenn ich fragen darf?!" Unsicher sah sie mich an. Müde lächelte ich sie an. „Sicher, ich vertraue dir! Ich bin lesbisch und meine Eltern empfinden das als unnatürlich!" Eine einsame Träne lief meine Wangen hinab. Stur wischte ich sie weg. Im nächsten Moment fand ich mich in einer engen Umarmung wieder. Ich schlang die Arme um Yvonnes, für mich perfekten, Körper. „Danke!", schniefte ich. „Weißt du Meli, zwischen Olli und mir ist es auch aus. Er meint, ich solle mir meiner Gefühle im Klaren sein, und dann hab ich gemerkt, dass ich auf Frauen stehe." Ungläubig sah ich sie an. Ich hatte eine Chance! Nein, stop! Sie ist nicht an dir interessiert! Wir liefen weiter und kamen schließlich zum Strand. „Ich lebe auch in Berlin!" „Dann können wir uns ja häufiger treffen!", sprudelte es begeistert aus mir heraus. Sie musste lachen, doch ich schwebte auf Wolke 7. Auch wenn es nur Freundschaft war, sie würde nicht zerbrechen! Wir liefen weiter bis wir zum Strand kamen. Wir zogen unsere Sandalen aus, nahmen sie in die Hand und schlenderten durch den weichen Sand. „Da hinten kommt es dunkel!", sagte ich und zog die Stirn in Falten. „Ich denke, es ist besser, wenn wir nach Hause gehen!" „Schade!", meinte Yvonne traurig. „Wenn du willst, kannst du mit zu mir kommen! Du musst doch morgen schon weg, dann kannst du deinen Koffer nehmen und einfach eine Nacht bei mir übernachten!", lud ich sie ein. „Klar gerne!", strahlte sie mich an. Wie betäubt folgte ich der Braunhaarigen zu ihrer Unterkunft. Bin ich eigentlich bescheuert?! Ich lade meinen Schwarm dazu ein, bei mir zu übernachten?! Hab ich eigentlich noch alle Nadeln an der Tanne?!
Bei mir angekommen stellte sie den Koffer in das Wohnzimmer. „Du kannst auf dem Sofa schlafen, oder im Bett! Da hast du mich dann halt am Hals!" „Ich würde gerne mit dir im Bett schlafen!", kam es schüchtern von ihr. Moment schüchtern?! Ermutigend lächelte ich sie an. „Okay, komm!" Wir gingen in mein Schlafzimmer, wo sie sich aufs Bett setzte. „Ich mach mich schnell im Bad fertig!", rief ich fröhlich und verschwand im besagten Ort. 20 Minuten später ging ich wieder ins Schlafzimmer und Yvonne verschwand im Bad. Kurz darauf hörte ich sie meinen Namen rufen. „Melia! Kannst du mir eine Schlafshorts leihen?!" Ich lief zu meinem Schrank und zog eine einfache Schwarze Shorts heraus. Ich klopfte an. „Ist offen!", rief der Star durch die Tür hindurch. Ich drückte Klinke herunter und sah eine halbnackte Yvonne. Sie trug nur ein Top, ohne BH, und eine Unterhose. Mit großen Augen starrte ich sie an, ehe ich mich besann. Die Röte schoss mir ins Gesicht. Um weitere Peinlichkeiten zu vermeiden, gab ich ihr die Hose und verschwand aus dem Bad. Oh Gott! Das war peinlich! Was wird sie jetzt wohl von mir denken?! Ich legte mich Schon mal auf mein Bett, ohne mich zuzudecken und wartete auf Yvonne. Die Tür öffnete sich und Yvonne kam herein. Ich rollte mich auf die linke Seite des relativ großen Bettes und machte ihr somit Platz auf der rechten Seite. Flink legte sie sich dazu und zog die Decke über uns. „Gute Nacht!", wünschten wir uns noch gegenseitig, ehe ich relativ schnell weg dämmerte. Am nächsten Morgen fand ich das Bett leer vor. Bis auf mich halt. Ich sprang auf und eilte nach draußen. Niemand außer mir. Sie ist weg. Einzelne Tränen liefen mir über die Wangen und ich lief wieder hinein. Schluchzend packte ich meinen Koffer und ging noch einmal ins Esszimmer. Huch, was ist das denn?! Auf der Theke lag ein Umschlag und ein Zettel. Ich nahm erst den Zettel und las ihn.
Melia,
ich habe die Zeit mit dir unglaublich genossen, aber ich musste unerwartet los, wegen meiner kommenden Tour. Ich hoffe, du kannst mir mein Verschwinden verzeihen und meldest dich bei mir! Es ist mir sehr wichtig, dass unsere Freundschaft nicht zerreißt. Als Entschuldigung liegt etwas in dem Umschlag! Ich freue mich, wenn du kommst!
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In Liebe
Yvonne

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