In sich gefangen

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„Hyung, wer ist das?"
Jungkook deutete auf einen einsamen blonden Jungen, der am anderen Ende des Flurs seinen Spind öffnete.

„Er ist süß, nicht wahr?"
Taehyung schlug dem Jüngeren auf die Schulter.
„Verschwende deine Zeit nicht an ihm. Er weigert sich, jemanden an sich heranzulassen. Irgendwas muss passiert sein, bevor er vor ein paar Monaten auf diese Schule gewechselt ist. Du hast keine Chance, Kook."

Aus irgendeinem Grund sorgte diese Aussage nur dafür, dass Jungkook den hübschen Blonden nur noch dringender kennenlernen wollte.
„Vielleicht hat er einfach nicht die richtige Person gefunden, um sich ihr zu öffnen.", murmelte er, was Taehyung natürlich hörte.

„Das kannst du nicht ernst meinen.", gab er ausdruckslos zurück.

„Warum nicht?"
Jungkook bog in einen anderen Flur ein, weg von dem Älteren, um zu seinen Klassenzimmer zu gelangen.

*

„Hey, darf ich mich hier hinsetzen?"
Der Blonde blickte zu Jungkook hoch und nickte still, ohne irgendeine Emotion zu zeigen. Jungkook setzte sich an den Tisch, an dem die beiden sich nun für die Mittagspause befanden, direkt gegenüber des Anderen.
„Ich bin Jeon Jungkook. Wie heißt du?"

„Jimin.", sagte der Blonde leise und zögerlich, „Park Jimin."

„Das ist ein sehr schöner Name."
Der Größere lächelte, als Jimin ein leises Danke flüsterte. Für ein paar Minuten war es leise, bis Jungkook wieder redete: „Du solltest mehr sagen, deine Stimme ist hübsch."

„Hör auf.", fuhr Jimin plötzlich dazwischen, „Ich weiß nicht, was du zu erreichen versuchst, aber was auch immer dein Ziel ist, ich bin nicht interessiert. Also versuch's gar nicht erst."

„Ich mach überhaupt nichts. Du hast einsam ausgesehen und ich habe gedacht, dass du einen Freund gebrauchen könntest.", sagte Jungkook und sah Jimin in die Augen.

„Ich will keine Freunde."

„Vielleicht nicht, aber du siehst so aus, als könntest du einen gebrauchen."

Jimin musterte den Größeren, erpicht darauf, herauszufinden was dieser vorhatte. Aber Jungkooks Intentionen waren nichts als gut und Jimin schien ihm zumindest ein bisschen zu vertrauen.
Er blickte nach unten. „Vielleicht tue ich das."

Jungkook grinste, er glich damit irgendwie einem süßen Häschen.
„Sehr gut, ich hätte ein Nein als Antwort nicht akzeptiert."

*

„Du hast es echt geschafft, dass er mit dir redet?", fragte Taehyung erstaunt, „Ich habe es auch versucht, aber nur seinen Namen erfahren."

„Wie ich gesagt habe, Hyung, vielleicht hat er einfach noch nicht die richtige Person gefunden.", erklärte Jungkook noch einmal, „Vielleicht bin ich das, vielleicht auch nicht"

„Natürlich.", schnaubte Taehyung, „Wenn man vom Teufel spricht, hier kommt deine blonde Schönheit."

„Nenn ihn nicht so.", gab Jungkook zurück, was Taehyung mit einem Lachen quittierte.
Er lief rüber zu Jimin.
„Hey."

„Oh, äh... hi.", Jimin blickte zu ihm, „ähm, hast du auch hier Unterricht? Ich hab dich hier noch nie gesehen, aber äh, das kann daran liegen, dass ich nicht wirklich Ausschau gehalten habe."

Jungkook zwang ein Lächeln auf seine Lippen, er wusste, dass Jimin sich echt anstrengte, mit ihm zu reden. Nur mit ihm.
„Nein, aber mein bester Freund.", sagte er und zeigte ungefähr in die Richtung, in der Taehyung stand.
„Er ist im gleichen Jahrgang wie du."

Jikook Oneshots Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt