Des Vogels ew'ges Frei

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Des Vogels ew'ges Frei


Auf einem Eichholztisch in deinem Zimmer

ein alt' Käfig stand, schon immer.

Drin lieb' Vogelsang, mal leis', mal laut.

Aus Lebensgold, für dich erbaut.


Die Zeit, die du darin verbracht.

Die Eng', die dich so müd' gemacht.

Das Blei dich zog tief runter schwer.

Bis heut früh, da war er leer.


Hat jemand wohl an dich gedacht.

Hat Tür und Fenster aufgemacht.

Hast ausgebreit' dein Flügelwogen

und bist einfach losgeflogen.


In die Weit', unendlich Ferne.

Des Vogels Frei hat dich nun gerne.

Fliegst über Grenzen, Stadt, Fluss, Land.

Der Federwart nimmt deine Hand.


Ich steh am Fenster, schau euch zu,

Mit Wasseraugen, doch auch Ruh',

wie ihr aufsteigt bis in die Sterne.

Wär mitgeflogen, ach wie gerne.


© 2021 Johannis Röhrs

Die lieblichst wärmsten aller WaffenWhere stories live. Discover now