Kapitel 15

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Wieder stiegen wir in ein Auto, ausnahmsweise war ich froh über die Autofahrten. Ich stieg mit Alejandro ein und auch ein Sicherheitsmann folgte uns. Ich fühlte mich unwohl mit dem Security Mann, er gab mir keine Sicherheit, eher Unsicherheit, weil er anscheinend benötigt wurde. Mein Gedanke schweifte kurz zu der Frau, die mir bei den Vorbereitungen half, es war Aimara! Ich flüsterte Alejandro ins Ohr, ob dieser Mann im Auto wirklich notwendig sei. Er küsste mich und lachte, ich könne ganz normal sprechen, der Mann benimmt sich als sei er nicht da. Ich begutachtete ihn skeptisch. Ich begann normal zu sprechen und der Mann verzog keine Miene, hörte das Gesagte gar nicht. Ich fragte Alejandro, ob er von mir als Braut wusste. Aber auch er wusste nichts, er hatte sich mit seinem Vater gestritten, weil er keine heiraten wollte, die sein Vater aussuchte. Er hatte sich dann doch überreden lassen und immer einen Hintergedanken an mich gehabt. Als er mich in der Kirche sah, habe er sich vorgestellt, wie es wäre, wenn ich ihm entgegenstreiten würde. Als ich dann meine Hände in seinen Nacken legte, dachte er an mich und war traurig. Als er aber den Schleier hob, war er überrascht, vor allem, weil ich meine Augen geschlossen hielt. Er freute sich und musste mich einfach küssen. Ich hätte mir kein schöneres Kleid aussuchen können. Er war überglücklich als er merkte, dass er die richtige Frau geheiratet hatte. Für ihn war es ein rührender Moment, wie er meinen Blick sah, als ich meine Familie erblickte. Es war seine Idee die Familie zuzuschalten, da ihm sein Vater erzählte, dass die Familie der Braut nicht kommen könne. Allerdings wusste er nicht, dass es für mich das größte Geschenk war. Ich fragte, wozu die Sicherheitsmänner benötigt werden und warum man beim Auto nicht aus den Fenstern sehen kann und warum er mir nicht erzählt hatte, dass Marcos Gonzalez sein Vater war. Er meinte, dass ich alles noch erfahren werde, er aber heute mit mir den Tag genießen möchte. Ich legte mich an seine Schulter, ich war froh.
Wir stiegen wieder bei der Villa aus und gingen in einen großen Saal, der Tisch war mit den feinsten Speisen gedeckt und eine gigantische Hochzeitstorte stand bereit. Wir setzten uns und nach und nach trudelte die ganze Gesellschaft ein. Alle setzten sich und Sekt wurde eingeschenkt, ich habe noch nie so viel Sekt gesehen! Marcos brachte mit dem Messer das Sektglas zum Klingen und die Gesellschaft verstummte. Alejandro stand wie sein Vater auf und deutete mir, das Selbe zu tun. Jetzt stand ich da und alle blickten auf Marcos und uns. Marcos hielt eine kleine Ansprache, in der er sich für uns freute und gespannt auf Alejandro als neuen Firmenchef sei. Alejandro bedankte sich bei seinem Vater, er würde sich freuen mit mir sein neues Leben zu starten und die Firma zu übernehmen. Eine alte Frau, aber gut gekleidet, rief ihm zu: „Und wir freuen uns auf viele Enkelkinder!" Die Gesellschaft klatschte und wir hoben die Gläser, um auf uns anzustoßen. Als wir uns wieder setzten fragte ich Alejandro wer diese Frau war, es war seine Großmutter, die schon lange auf eine Frau für ihn wartete. Wir aßen, das Essen war köstlich. Dann wurden uns Geschenke überreicht und Glückwünsche ausgesprochen. Zu jeder Person sagte er mir den Namen und eine markante Eigenschaft. Dann wurde der Tanz eröffnet und wir tanzen den ersten Tanz alleine. Dann setzten wir uns und sprachen mit den verschiedensten Leuten. Viele fragten mich aus, woher ich komme, was ich arbeite, wo ich so gut Spanisch gelernt habe und so weiter. Ich musste mich aber bei den spanischen Gesprächen konzentrieren, um alles zu verstehen und richtig zu antworten. Ich entschuldigte mich und ging an die frische Luft, es war mir zu laut und ich war müde von dem ganzen Durcheinander. Zwei Security Männer folgten mir und Alejandro hatte Recht, man bemerkte, beziehungsweise ignorierte sie irgendwann. 

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