14. Kapitel

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Unsanft wird James aus dem Wasser gezogen und auf den Boden des Beibootes gelegt. „Was habt Ihr euch dabei gedacht? Ihr hättet sterben können", beschwert sich der Lieutenant der ihn aus dem Wasser gefischt hat. Doch James interessieren die Worte von ihm gar nicht, denn er schaut auf die Frau die immer noch im Wasser liegt. „Wartet, helft ihr doch. Wieso dreht Ihr nicht bei? Sie hat mich gerettet, warum fahren wir weg?", er kann die fehlende Empathie nicht verstehen und schaut verzweifelt zu seiner Retterin. Der Lieutenant ignoriert seine Proteste und gibt den Befehl wieder zu dem Schiff zu fahren. In der zwischen Zeit haben sich die Piraten auf das Piratenschiff zurückgezogen und fahren davon, während die Engländer ihre Wunden lecken. James weiß das er keine Chance gegen den Lieutenant hat, doch plagen ihn Schuldgefühle. Sie meinte zwar, dass er sie auch gerettet habe, doch kann er einfach nicht verstehen wobei. Er hat ausversehen den Mann umgestoßen und ganz bestimmt nicht mutwillig, ach wäre er einfach in seinem Zimmer geblieben.

Das Boot erreicht das Schiff und mithilfe einer Strickleiter gelangen James, der Lieutenant und zwei Soldaten auf das Schiff. „James Norrington", wird er streng begrüßt, "Euer Vater wartet bereits auf euch." Jefferson, ein weiterer Lieutenant, schaut ihn mitleidig an, denn er sowie James wissen was ihn erwartet. „Diesmal kann ich dir nicht helfen", flüstert er ihm zu während er ihn zu seinem Vater geleitet. James antwortet darauf gar nicht sondern betritt allein den Raum in dem er zuletzt Jyndira gesehen hat. Komischerweise drehen sich seine Gedanken nur noch um sie, seit dem sie das erste mal dieses Schiff betreten hat. Wahrscheinlich, weil sie alles was sein Vater je sagte wiederlegt. „James", ertönt die autoritäre Stimme seines Vaters. „Ja, Vater?" Er geht auf ihn zu und stellt sich vor den Tisch auf dem die sonst so sorgfältig ausgebreitete Karte zerrissen vorzufinden ist. Auch sonst ist die Innenausstattung verändert worden, alles liegt Kreuz und quer verstreut und die geliebte Vase seiner Mutter liegt zerbrochen auf dem Boden. „Wie ich höre fand man dich im Wasser neben einem Piraten?", es ist eher eine Aussage als eine Frage. „Sie ist kein Pirat", verteidigt er Jyndira. „Das sagen sie alle, mein Sohn, Piraten sind notorische Lügner und werden dir alles verkaufen so lange es zu ihrem Vorteil ist", unterbricht er ihn sofort, "du musst tapfer sein, Sohn, es sind Männer da draußen, die Wilde sind und sie wollen deine ganze Lebensweise zerstören. Sie sind unzivilisierte, heidnische, diebige, schmutzige Piraten und wenn ich zu meiner letzten Ruhe gegangen bin, bist du es, der das Banner der Zivilisation und Ordnung weiterführen wird und der Krone und unseren Verbündeten in der East India Trading Company helfen wird, ihren Schmutz von den Sieben Meeren zu tilgen." Über diese Worte muss er nachdenken, denn ist Jyndira nicht der Beweis dafür das dem nicht so ist? „Ja, Vater", er weiß das er ihm nicht wiedersprechen darf, da das sonst Konsequenzen für ihn haben würde. „Gut. Du darfst wegtreten." Mit diesen Worten wendet er sich wieder seinem Kompass und entlässt ihn. Mit trauriger Miene verlässt er den Raum und schaut zu Jefferson der draußen auf ihn wartet. „Du weißt, dass er sich Sorgen um dich gemacht hat", versucht er aufmunternd auf ihn einzureden, denn Jefferson hat einen Hang zur Neugier und kann es daher nicht unterlassen bei Gesprächen zu lauschen. „Ich weiß", betrübt setzt er seinen Weg zum Bug des Schiffes fort, an dem er nachdenken kann. Sein Vater war noch nie wirklich mitfühlend und so wundert es ihn auch nicht, dass er seine Sorge um ihn nicht zur Sprache brachte. Etwas das ihm in dem Moment auffällt ist, das sein Vater ihn lieber Tod gesehen hätte als gerettet durch einen nicht Piraten. Ihm fällt wieder die Taschenuhr ein die er von ihr Geschenk bekommen hat und bertachtet sie eingehender. Sie ist wunderschön und das Jyndira ihm sie freiwillig gegeben hat lässt ihn stutzig werden. Egal wie er es dreht und wendet, sie tat etwas Selbstloses und dafür will er ihr für ewig dankbar sein.

In the sea is more than water (Fluch der Karibik FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt