Severus Snape Oneshots

𝑺𝒆𝒗𝒆𝒓𝒖𝒔 𝑺𝒏𝒂𝒑𝒆 #2

Eine kleine Fortsetzung zu #1 🥰
Viel Spaß beim lesen!

„Es wird Zeit... Versammelt euch." Professor McGonagalls Stimme zitterte, und doch hörte man die Anspannung aus ihr heraus. Es war also tatsächlich soweit, der Krieg war in Hogwarts angekommen. Amelia stand auf, zog sich schnell an und steckte ihren Zauberstab ein, bevor sie zusammen mit den anderen aus ihrem Schlafsaal die Treppen hinab eilte. Wie lange hatte man sie auf diesen Tag vorbereitet? Und wie groß war jetzt ihre Angst... In der großen Halle ließ sie ihren Blick über die vertrauten Gesichter wandern. Als sie bei Professor Snape ankam, sackten ihre Schultern ein Stück herab. Er war hier. Sein Blick glitt ebenso umher, und vielleicht bildete sie es sich nur ein, doch sie glaubte, dass sein Blick kurz an ihr hängen blieb... nein. Das hatte sie sich garantiert nur eingebildet. Seit ihrem Kuss beim nachsitzen hatte er sie nämlich gemieden, und sie im Unterricht noch strenger behandelt, sodass jeder noch so kleine Fehler Konsequenzen gehabt hatte. Eindeutig Zeichen dafür, dass er es bereute.

Ein Schlag in die Seite ließ sie erneut Aufmerksam werden, und sie wurde rot. Wie hatte sie nur so mit ihren Gedanken abdriften können? Da draußen würde ihre Unachtsamkeit tödlich sein. Wenn sie beide überlebten würde sie mit Severus reden, doch jetzt stand etwas anderes im Fokus. „Sie kommen. Passen Sie auf sich auf" Gab Professor McGonagall ihnen noch mit auf den Weg, bevor sie ihren Zauberstab hob und nach und nach sämtliche Statuen mobilisierte. Leah griff nach ihrem Handgelenk. „Komm, wir sichern den Innenhof mit ab. Oh mein Gott, kannst du es glauben? Jetzt gibt es keine Hilfe mehr..." „Pass auf dich auf" Schnell schlang Amelia die Arme um ihre beste Freundin, bevor sie Hand in Hand in Position eilten.

Die Schlacht war noch schlimmer als erwartet. Der Unterricht hatte sie in keinster Weise darauf vorbereitet, wie es sein würde, wenn aus allen Richtungen Flüche abgefeuert wurden, man über tote Körper stolperte und gleichzeitig noch Dementoren abwehren musste...

Amelia war am Ende ihrer Kräfte, und doch wusste sie, dass sie jetzt nicht aufgeben durfte. Es waren zu viele Todesser, und die Kälte kündigte weitere Dementoren an... Hoffnungslosigkeit erfüllte ihren Körper. Sie blockte schwerfällig einen weiteren Fluch ab, als eine vertraute Stimme erklang. „EXPECTO PATRONUM" Severus tauchte an ihrer Seite auf, und eine Eule aus purem Licht brach sich ihren Weg durch die Dementoren. Eine Eule? Aber das war doch ihr Patronus... Seiner war doch... „Amelia, gib nicht auf" Durchbrach seine Stimme ihre müden Gedanken, und als seine Hand ihre streifte, fand sie zurück ins hier und jetzt. Sie schickte ihren Patronus ebenfalls in die Nacht, bevor sie Rücken an Rücken mit Severus eine Schneise der Verwüstung in die feindlichen Linien schlug. Jetzt, wo er an ihrer Seite war, fühlte sie sich seltsam sicher...

Doch natürlich konnte er nicht bleiben. Das Schloss war erfüllt von schreien, und so wandte sie ihm das Gesicht zu. „Geh, ich schaffe das" „Amelia..." Fing er an, doch sie rannte zu ihren Klassenkameraden, um einen weiteren Vormarsch zu unterbinden, während er ins Schloss eilte. War das ihr letzter gemeinsamer Moment gewesen? Und wieso hatte er denselben Patronus wie sie? War es etwa...?

Doch sie verdrängte die Gedanken. Dafür hatte sie Zeit, wenn Hogwarts wieder in ihrer Gewalt war. Sie würden Voldemort nicht siegen lassen. „Amelia" Leahs Schrei drang an ihr Ohr, und von diesem Moment an waren ihre Erinnerungen wie ausgelöscht.

Im Nachhinein konnte sie nicht mehr sagen, wie lange sie noch gekämpft hatten, wie viele Todesser sie getötet und wie viele Verluste sie erlitten hatten. Irgendwann kehrte Stille um sie herum ein, und eine Erkentnis drängte sich in ihr Bewusstsein. Es war vorbei. Der Krieg war gewonnen.

Eine einzelne Träne rollte über ihre Wange. Dann noch eine, und noch eine, und noch eine. Sie stand einfach da, zerschunden und blutend, als der seelische Schmerz sie überwältigte und ihr die Macht über ihren Körper nahm. Um sie herum war nur noch Schwärze.