𝑺𝒆𝒗𝒆𝒓𝒖𝒔 𝑺𝒏𝒂𝒑𝒆 #7

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Für earthchvld 🤍

„Ich versteh echt nicht, wieso du Zaubertränke noch nicht abgewählt hast." Lachend stieß Molly ihr in die Seite, was Maggie nur zum Lachen brachte. „Nur weil du nicht gut darin bist. Ich mag Zaubertränke, mir macht das Spaß." Sie kicherte, und ihr Blick fiel für einen Moment auf den Lehrertisch. Dort saß ein weiterer Grund, warum sie den Zaubertrankunterricht nicht abwählte... Professor Snape. Obwohl er von den meisten Schülern verabscheut wurde, mochte Maggie ihn auf eine verquere Art und Weise. Und das, trotz seines strengen Blicks und seiner oft unfairen Art. Doch sie teilte seine Sicht auf das Brauen von Tränken, und vielleicht war genau das der Grund, warum sich die dunklen Kerker für sie oft wie ein Rückzugsort anfühlten. Warum sich seine Gegenwart wie ein Rückzugsort anfühlte.

Deswegen machte sie sich auch wenig später gut gelaunt auf den Weg in den Keller. Vor der Tür warteten bereits einige ihrer Mitschüler, doch sie alle sahen eher unmotiviert aus. Maggie verstand es nicht. Sie alle hatten den Kurs mehr oder weniger freiwillig gewählt, warum zogen sie dann so lange Gesichter?

Doch als Professor Snape um die Ecke gerauscht kam, bekam sie ihre Antwort. Sie alle hatten Angst vor ihm- und das nicht zu unrecht.

Die Nervosität der anderen war nahezu greifbar, als sie sich an ihre Kessel stellten, doch niemand machte sich die Mühe, dem Professor ordentlich zuzuhören, als er die Zubereitung des nächsten Zaubertrankes erklärte. Stattdessen steckten sie die Köpfe zusammen und tuschelten. Das würde ihnen früher oder später zum Verhängnis werden. Vielleicht nicht im selben Ausmaß wie Seamus Finnigan in den frühen Jahren, doch keiner der Tränke würde gut gelingen.

Und genau so kam es. Die Miene des Professors wurde immer undurchdringlicher, während er durch die Reihen lief. Immer wieder hielt er inne und warf missbilligende Blicke in die Kessel, auf die Schneidebretter oder seine Schüler, schüttelte mit dem Kopf und murmelte leise Verwünschungen vor sich hin.

Bis er zu ihr kam.

Sofort entspannte sich seine Miene und sie konnte sogar den Hauch eines Lächelns auf seinen Lippen erkennen.

"Ausgezeichnet, Miss Stewart, wie immer. Ich sehe, Sie haben wohl als einzige hier aufgepasst."

"Natürlich, Professor. Bei Zaubertränken muss man schließlich sehr sorgfältig sein."

Sie erwiderte seinen Blick ohne scheu, was sein Lächeln noch etwas breiter werden ließ. Auch das erwiderte sie und für einen Moment vergaß sie sogar, dass sie nicht alleine waren...

Doch noch bevor sie etwas unüberlegtes tun oder sagen konnte, explodierte hinter ihr ein Kessel.

"Er hat die Affodillwurzel zu früh hinzugegeben." Murmelten sie wie aus einem Mund, was ihr ein anerkennendes Nicken einbrachte. Sie hatte eindeutig aufgepasst.

Doch als die Flammen empor züngelten, verschwand das Lächeln aus dem Gesicht des Professors. Stattdessen zückte er seinen Zauberstab und ließ den Unfall verschwinden.

"Mister Chaworth, auf die Krankenstation, sofort. Ich hoffe, Sie schaffen wenigstens das ohne Unfall."

Der Frust war für Maggie nicht zu überhören, doch im Moment konnte sie nichts tun. Stattdessen widmete sie sich erneut ihrem Trank, den sie kurz darauf in Perfektion abschloss.

Geübt füllte sie eine Probe ab und brachte sie an das Pult, wo sie erneut ein Lächeln erntete.

"Ah, meine Lieblingsschülerin. Auf Sie ist doch immer Verlass." Er nickte anerkennend, als er die Probe entgegennahm und ihre Hände berührten sich einen Moment zu lang... Doch sie beide zogen sich nicht zurück. Es fühlte sich gut an, vertraut...

Doch wieder wurden sie gestört. Dieses Mal von einem anderen Schüler, der seinen Trank abgeben wollte. Ein schlechter Versuch, doch immerhin hatte er noch beide Augenbrauen und einen intakten Kessel.

Schweren Herzens machte Maggie einige Schritte zurück.

Hier war nicht der richtige Ort... Nicht die richtige Zeit.

Hier waren zu viele Augenpaare auf sie gerichtet.

Die letzten Minuten des Kurses vergingen quälend langsam. Maggie ließ sich besonders viel Zeit, um ihr Zubehör zu verstauen, doch trotzdem war sie nicht die letzte... Doch noch bevor jemand sie fragen konnte, warum sie ihr Heil nicht in der Flucht suchte, durchschnitt die Stimme des Professors den Kerker.

"Miss Stewart, bleiben Sie bitte noch einen Moment."

Maggie ignorierte die Blicke, die ihr zugeworfen wurden und nickte, während ihr warm ums Herz wurde. Sie hatte es beinahe geschafft...

Deshalb lief sie, kaum, dass die Tür das letzte Mal ins Schloss gefallen war, nach vorne.

"Du hast dich gut geschlagen, wie immer." Severus Miene wurde weicher.

"Und du hast niemanden in eine Kröte verwandelt, Respekt." Sie lachte, als er sein Gesicht sah, in dem sich die Belustigung ausbreitete. Und noch mehr, als er sie in seine Arme zog.

"Du bist ganz schön frech, Miss Stewart."

"Ich darf das."

Lächelnd schielte sie auf seine Lippen, die sich kurz darauf sanft auf ihre senkten.

Ihre Beziehung war noch frisch, gerade erst wenige Wochen alt und doch fühlte es sich so vertraut an, dass sie ihren Kopf mit einem Lächeln an seine Brust legte. Sanft stützte er sein Kinn auf ihren Kopf.

"Ich habe mit der anderen Klasse Amortentia gebraut."

"Oh Gott, sag nicht, noch jemand hat deinen Geruch beschrieben."

Jetzt sah Maggie ihn schockiert an, was ihm erneut ein Lachen entlockte.

"Nein. Es gab sowieso nur einen Trank, der halbwegs korrekt gebraut war. Aber ich habe eine Phiole für dich, von meinem. Wenn du dich einsam fühlst."

Mit großen Augen nahm sie sein Geschenk entgegen.

Der Amortentia- Trank roch für jeden individuell und für sie... roch er nach ihm. Nach Sicherheit, Geborgenheit. Und auch, wenn sein Geschenk auf andere seltsam wirken würde... liebte sie es.

So konnte sie am Abend von seinem Duft umhüllt einschlafen können, wenn sie schon nicht bei ihm sein konnte.

Vorsichtig befestigte sie die kleine Phiole an ihrer Kette und ließ sie unter ihrem Pullover verschwinden.

Sie wusste, dass ihre gemeinsame Zeit sich dem Ende näherte. In wenigen Minuten würden die nächsten Schüler die Kerker betreten und dann durfte sie nicht mehr in seinen Armen liegen...

Doch sie wollte jeden Moment auskosten. Jede einzelne, gestohlene Sekunde genießen. Solange, bis sie endlich richtig zusammen sein durften.

Und bis zu diesem Tag... Würde sie den Trank an ihrem Herzen tragen, der sie dazu gebracht hatte, ihm ihre Liebe zu gestehen.

Und jeden gestohlenen Moment der Zweisamkeit auskosten.

Severus Snape OneshotsWhere stories live. Discover now